Nachbar in Sorge: Hund „lebt“ offenbar seit Monaten auf Balkon im Unnaer Süden, „bellt und jault ständig“

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Der Gebäudekomplex an der Aornstraße (aufgrund Datenschutzes werden Eingangsbereich und Hausnummer nicht abgebildet).

In einem Mehrfamilienhaus im Unnaer Süden lebt ein Hund offenbar mehr oder weniger auf dem Balkon.

Ein Nachbar sorgt sich bereits seit längerer Zeit um das Tier. Nachdem er das Ordnungsamt der Stadt, die Polizei sowie die Kreisveteterinärbehörde informiert hat, wandte er sich am vergangenen Wochenende hilfesuchend per Mail an unsere Redaktion mit der Frage, was er sonst noch tun könne.

„Ich beobachte seit ca. 2 Monaten, dass an der Ahornstraße XX täglich ein Hund auf den Balkon gesperrt wird und sich dieser Hund tagtäglich die Seele aus dem Leib bellt“, schildert der Hinweisgeber in seiner anonymen Zuschrift.

„Er kratzt an der Tür und jault. Das geht bis in den nächsten Morgen hinein, ständig. Es spielt keine Rolle, welches Wetter es ist, der Hund ist selbst die Hitze auf dem Balkon.

Ich habe dies schon der Polizei gemeldet, die vor Ort war. Sie haben niemanden angetroffen. Dann wurde der Eigentümer informiert, und kurz darauf waren die Besitzer zu Hause. Doch auch da passierte nichts. Der Hund blieb draußen auf dem Balkon, die Polizei konnte nichts machen.

Ich habe mich umgehört. Viele bekommen es ebenfalls mit, aber keiner traut sich, es zu melden, aus Angst, dass es einen Nachbarschaftsstreit geben würde.

Man geht wohl mit dem Hund schon Gassi, doch ich habe auch gehört, dass der Hund aufs Katzenklo geht.

Ich bin immer zu Hause und kann sagen, der Hund befindet sich ständig auf dem Balkon. Ich möchte dem Hund nicht seinem Schicksaal überlassen. Selbst wenn die Besitzer zu Hause sind, geht selten die Tür auf, wenn, dann zum Gassigehen dann und wann.

Ich habe dies der Polizei, dem Ordnungsamt und dem Veterinäramt gemeldet. Die Polizei kann nichts machen, das Ordnungsamt sei nicht dafür zuständig und das Veterinäramt sollte ich ein Dokument ausfüllen auf einer Webseite… Ich hoffe, es wird etwas dagegen gemacht, das ist kein Zustand für die Fellnase.“

Auf unsere Anfrage bei den drei genannten Stellen wurde der Hinweis jeweils bestätigt.

Stadtsprecher Kevin Kohues teilte unserer Redakton mit, dass sich beim Unnaer Ordnungsamt eine Dame in der geschilderten Angelegenheit gemeldet habe. „Es hat daraufhin eine Abstimmung mit dem Veterinäramt des Kreises Unna gegeben, das für den Tierschutz zuständig ist.“

Auch Kreissprecher Max Rolke bestätigte, dass der Fall bei der Veterinärbehörde bekannt und dass das Amt auch schon tätig geworden sei.

„Ein entsprechender Hinweis kam am 30. Juni am Nachmittag beim Tierschutz des Kreises Unna an“, berichtete uns Rolke auf Nachfrage. „Am darauffolgenden Tag, 1. Juli, waren unsere Tierärzte vormittags vor Ort, um dem Hinweis nachzugehen. Sie konnten allerdings kein Hundegebell feststellen.

Sie recherchierten vor Ort, fragten Nachbarn und versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen – leider ohne Erfolg.

Da es sich um einen größeren Gebäudekomplex handelt und es keine näheren Angaben zur betreffenden Wohneinheit gab, mussten die Tierärzte wieder abrücken.“

Der Kreissprecher betont:

„Der Weg, den der Hinweisgeber beschrieben hat, ist dabei genau richtig: Unter www.kreis-unna.de (Suchwort „Tierschutzanzeige“) können Bürgerinnen und Bürger jederzeit eine detaillierte Tierschutzanzeige aufgeben.

Wichtig dabei ist, genau zu lokalisieren, wo die mögliche Tierwohlgefährdung stattgefunden hat. Nur so ist es den Tierärzten möglich, zielgerichtet Hinweisen nachzugehen.

Sollten sich in dem Fall genauere Details ergeben, werden die Tierärzte selbstverständlich den neuen Hinweisen nachgehen und prüfen, ob eine Tierwohlgefährdung vorliegt.“

Der Hinweisgeber, der sich auch bei unserer Redaktion gemeldet hat, schickte am heutigen Tag – ermuntert von der Bestätigung, richtig gehandelt zu haben – Videoaufnahmen zum Kreis.

„Das Amt hat sich per Mail bei mir gemeldet, und ich habe die Aufnahmen hingeschickt“, teilte er uns mit. „Ich bin erleichtert, dass es noch eine andere Hinweisgeberin gab und ich offenbar nicht alleine bin mit meiner Sorge.“

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