„Drei Jahre nach Beschluss durch Schwarzgrün: „Sport- und Freizeitpark“ Massen startet mit Info-Samstag drei Wochen vor der Wahl“, titelte unsere Redaktion am 10. Juni.
In der Tat kam es ziemlich überraschend, dass es mehrere Jahre nach einem mehrheitlichen Ratsbeschluss auf einmal – wenige Wochen vor der Kommunalwahl – abrupt losgehen soll.
Tatsächlich lud die Stadt an jenem 10. Juni mit einer umfangreichen Pressemitteilung zum Auftakt der Bürgerbeteilung für nämlichen „Sport- und Freizeitpark“ auf dem Gelände des früheren Freizeitbades ein.
Bürger-Info am 23. August in Massen für ein neues Prestige-Objekt – und am 14. September will sich Bürgermeister Wigant (CDU) bekanntlich für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen.
Der Zeitpunkt dieser großangelegten Bürgerbeteiligung für ein weiteres Unnaer Millionenprojekt irritierte nicht nur die Rundblick-Redaktion, sondern auch die SPD, die sich erst vor wenigen Tagen in einer Presseerklärung entsprechend kritisch ausließ.
Wenn jetzt der Bürgermeister eine umfangreiche Überplanung des ehemaligen Freizeitbades für einen Sport- und Freizeitpark ankündige und in diese jahrelange Planung auch das dringend nötige neue Lehrschwimmbecken mit einschließe, liege die Gefahr auf der Hand, dass der Bau des Bades bis zum St. Nimmerleinstag auf die lange Bank geschoben wird. Ein neues Bad sei aber sehr zeitnah nötig, drängte die SPD auf Tempo.
Auch Wir für Unna (WfU) zeigt sich mehr als irritiert.
„Bringen wir es mal auf den Punkt“, erklärt WfU-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Sven Arnt.
„Dass nun nach 3 Jahren eine Infoveranstaltung zum „Sport- und Freizeitpark“ in Massen auf dem ehemaligen Gelände des Freizeitbades vorgesehen ist, ist eine mit 20.000 € finanzierte schwarz-grüne Wahlkampfveranstaltung. Für ein Konzept, mit dem man die Gemüter derer beschwichtigen wollte, die ganz zu Recht darüber sauer waren, in welcher Art und Weise die Instandsetzung der Eishalle und der Bürgerentscheid abgefrühstückt wurden.“
Man wolle „nicht über die Köpfe der Bürger hinweg planen“, ließ sich der Bürgermeister in der Ankündigung für den Freizeitpark zitieren. „Das gehört zum Wahlkampftext“, kritisiert Arnt.
„Jetzt – drei Wochen vor der Wahl – mit einem Projekt zu kommen, das mit hohen Kosten nicht nur im Bau, sondern auch im Unterhalt verbunden sein wird, ist ehrlich gesagt eine Unverfrorenheit. Denn genau mit diesen Argumenten wurde die Eishalle kaputtgerechnet.“
Ein Schelm, der Böses denkt…!, ergänzt Arnt. „Die Frage bleibt offen: Wie lange sollen die Bürger auf dieses Wunderwerk warten? Fünf Jahre, acht oder zehn?
Es ist erfreulich, dass auch die SPD das Thema jetzt so sieht wie wir schon 2022.“