Wegen eines abgelaufenen Onlinetickets flog am Dienstag (4. März) in einer Eurobahn nach Dortmund ein Seriendieb auf, nach dem mehrere Staatsanwaltschaften fahndeten. Obwohl er zudem keine Ausweispapiere bei sich hatte, durfte er anschließend seinen Weg fortsetzen.
Gegen 11:00 Uhr wurden die Einsatzkräfte am Dortmunder Hauptbahnhof durch einen Bahnmitarbeiter um Unterstützung gebeten. Als die Uniformierten am Bahnsteig eintrafen, fanden sie einen Zugbegleiter im Handgemenge mit einem aggressiven jungen Mann vor.
Die Kontrahenten wurden getrennt und befragt.
Der Zugbegleiter berichtete, den 20-jährigen Algerier bei der Kontrolle der Fahrausweise mit einem abgelaufenen Onlineticket angetroffen zu haben. Beim Halt des Zuges in Dortmund versuchte er zu flüchten.
Der Bahnmitarbeiter packte ihn am Kragen und hielt ihn fest. Woraufhin der Algerier wild um sich trat und den Zugbegleiter am Handgelenk traf.
Ein Reisender wurde auf das Handgemenge aufmerksam, eilte zur Hilfe und hielt den Nordafrikaner bis zum Eintreffen der Bundespolizeistreife fest.
Auf der Wache konnte der 20-Jährige kein gültiges Ausweisdokument vorweisen. Beim Abgleich seiner mündlich genannten Daten mit dem polizeilichen System ploppten zwei Fahndungsnotierungen auf: Mehrere Staatsanwaltschaften ließen aufgrund von Diebstählen nach dem Mann suchen.
„Durch eine Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde konnte der Wohnort des Mannes, eine Erstaufnahmeeinrichtung, in Erfahrung gebracht werden, so dass er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen seinen Weg fortsetzen konnte“, schließt ein Bundespolizeisprecher.
Ob der Algerier tatsächlich in seine Unterkunft zurückkehrte, bleibt offen. Die Bundespolizei leitete jedenfalls ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Betrugs und unerlaubten Aufenthaltes ohne gültigen Pass gegen ihn ein.
Die ausschreibenden Behörden wurden separat über den – formalen – Aufenthaltsort des Mannes in Kenntnis gesetzt.
Der Zugbegleiter wurde leicht verletzt, ist aber weiter arbeitsfähig.
Quelle Bundespolizei Dortmund
Eine Verbringung in die Untersuchungshaft wäre sicherlich als rechtsextrem anzusehen gewesen.