Sicherheit auf Unnaer Events: WfU stellt Antrag auf versenkbare Poller – Arbeitsgruppe der Stadt sammelt intensiv Ideen

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Wassertanks wie diese dienen seit Jahren auf größeren Innenstadtveranstaltungen in Unna als "Terrorschutz". Die jüngsten Pkw-Todesfahrten in Magdeburg oder vorige Woche München haben auch in Unna die Diskussion über sog. Terrorpoller wieder aktiviert. (Archivbild RB)

„Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass sich die innere Sicherheit und damit auch die Sicherheit von Veranstaltungen dramatisch verschlechtert hat.“

Diese bedauernde Feststellung macht mit Blick auf die tödlichen Angriffe auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, auf dem Stadtfest Solingen und weiteren ähnlichen Vorfälle der jüngeren Zeit die Ratsfraktion „Wir für Unna“ (WfU).

Schon das letztjährige Stadtfest stand unter dem unmittelbaren Eindruck der Messermorde auf dem Stadtfest Solingen nur kurz zuvor. Damals erklärte das Unna-Marketing, seine Sicherheitsvorkehrungen anzupassen (HIER).

Doch reicht das noch?

„Die Herausforderungen, um die Sicherheit bei großen Veranstaltungen zu gewährleisten, sind größer geworden“, stellt WfU fest.

Daher hatte die vierköpfige Fraktion bereits am 8. Januar, schon vor den neuerlichen Attacken in Bayern, einen Antrag bei Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) eingereicht, der die Installation versenkbarer Poller als Teil eines zukünftigen Sicherheitskonzeptes beinhaltet.

Ratsmitglied Sven Arnt fragte dazu im gestrigen Fachausschuss FSO den Stand der Dinge an und strich die Wichtigkeit weitreichenderer Konzepte heraus. Über die Antwort des Beigeordneten Markus von der Heide zeigt sich WfU erfreut und auch erleichtert:

„Unser Antrag hat den politischen Anstoß dafür gegeben, dass sich jetzt eine Arbeitsgruppe intensiv mit dem Thema beschäftigt und schon erste Ideen für entsprechende Maßnahmen vorliegen.“

Die entsprechenden Konzepte, so Sven Arnt, werden im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität vorgestellt und der WfU- Antrag dann beraten.

„Für die Sicherheitslage und deren Verbesserung ist maßgeblich die Bundespolitik verantwortlich“, wissen natürlich die Lokalpolitiker von Wir für Unna.

„Aber auch wir vor Ort müssen uns leider den bestehenden Bedrohungen stellen.

Denn wir wollen auch weiterhin gemeinsam mit allen Mitbürgern in Freiheit und Sicherheit unsere Unnaer Feste feiern.“

Darum geht es in dem WfU-Antrag:

Die Diskussion über die Installation von Pollern in der Unnaer Innenstadt wird bereits seit 2017 geführt. Ging es zuerst nur über ein verstärktes Verkehrsaufkommen auf dem Lindenplatz, wurde die Diskussion nach dem Attentat auf dem Breitscheidplatz 2018 umgelenkt auf die Installation von Terrorpollern.

Aus Kostengründen erfolgte keine Umsetzung.

„Zugesagt wurde in der Sitzung am 24.01.2018 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehrsplanung unter TOP 7.2, dass der Einbau von „Pollern“ im Rahmen der Umbauarbeiten an der Massener Straße in 2019/20 erfolgen werde“, erinnert WfU in ihrem Antrag.

„So der damalige Baudirektor Michael Ott. Bis heute ist nichts dergleichen erfolgt.

Die Attentate in Münster, Magdeburg und Aschaffenburg folgten auf schreckliche Weise. Fahrzeuge wurden zur Waffe.

Bisher wurden bei den Veranstaltungen in der Innenstadt an den Einfallsstraßen große Wassertanks aufgestellt. Die sollen mögliche Einfahrten mit LKW ausbremsen.

Einen PKW hält diese Barriere aber nicht zurück, die kann umfahren werden. Es muss zwingend etwas getan werden.

Unna kann und darf sich nicht in Sicherheit wiegen, dass so ein schreckliches Attentat hier nicht passieren würde. Diese Glaskugel hat niemand.

In der Unnaer Innenstadt gibt es im Jahr zahlreiche Veranstaltungen, zu denen immer wieder die Wassertanks an- und abtransportiert, mit Trinkwasser befüllt und entleert werden müssen. Das ist viel Arbeit und Ressourcenverschwendung und bietet in keinem Fall die Sicherheit wie Absperrpoller.

Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Anschlägen im öffentlichen Raum ist ein zentrales Anliegen.

Die WfU im Rat der Kreisstadt Unna hat entsprechend reagiert und bereits am 8. Januar 2025 beantragt, dass bei der Planung der Fußgängerzone im Abschnitt Bahnhofstraße die bautechnischen Maßnahmen für Absperrpoller mit aufzunehmen sind, um entsprechende versenkbare Polleranlagen einbauen zu können.

Nach Aussage des damaligen technischen Beigeordneten Toschläger vom 10.2.21 im Stadtentwicklungsausschuss sollten bei der Sanierung der Fußgängerzone bereits bautechnische Maßnahmen getroffen werden, um gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten zu können. Dieser Zeitpunkt ist da und die ersten Abwehrpoller könnten installiert werden.

Dieses ernste Thema darf nicht unterschätzt werden, denn Sicherheit und Menschenleben dürfen nicht an Kosten scheitern. Alle Menschen haben das Recht auf Sicherheit.“

1 KOMMENTAR

  1. „Arbeitsgruppe der Stadt sammelt intensiv Ideen“

    Ich hätte da eine Idee, aber die ist wahlweise Rechtsextrem, Rechtsradikal, Völkisch oder gleich schlimmer als Hitler.

    R-E-M-I-G-R-A-T-I-O-N

    PS: Vielen Dank nochmal an die CDU, SPD, Grünen, Linken, FDP dafür das ich seit Jahren sämtliche öffentlichen Großveranstaltungen strikt meide.

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