Studie der FH Dortmund: Deutscher Journalismus ist grün mit etwas Rot – Bundesweit ist Grün nur noch einstellig

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Symbolbild - Quelle Pixabay

Wenn bei der nächsten Bundestagswahl ausschließlich Journalisten ihren Stimmzettel abgeben würden, bekäme Deutschland einen Kanzler Robert Habeck und vermutlich einen Vizekanzler Olaf Scholz. Grün und Rot hätten zusammen eine veritable Mehrheit, die Union landete einstellig gerade mal 2 Prozent vor der LINKEN.

Das legt eine repräsentative Studie der Fachhochschule Dortmund nahe, die 525 Journalistinnen und Journalisten nach ihren Parteienpräferenzen befragte.

Das Ergebnis zeichnet ein Zerrbild gegegenüber den aktuellen bundesweiten Umfragen zur Beliebtheit der Parteien. So kämen die Grünen laut den letzten Umfragen auf maximal 13 bis ganz aktuell nur noch 9 Prozent – bei den für die Studie befragten Journalisten bekommt die Habeck-Partei hingegen das Vierfache.

  • Den zweithöchsten Wert (mit weitem Abstand) erreicht mit 23 Prozent die Antwort „keine Partei“.
  • Es folgen SPD (16 %,
  • CDU (8 %),
  • LINKE (6 %,
  • FDP (3 %),
  • eine andere Partei (2 %)
  • und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) – 1 %.
  • Gar nicht extra aufgeführt wird in der FH-Studie die AfD, die bundesweit seit Wochen stabil zwischen 17 und 19 Prozent liegt und damit, deutlich hinter der Union und knapp vor der SPD, auf Platz 2 steht.

Die parteilichen Neigungen unter Journalisten im Überblick:

  • Grüne: 41 Prozent (letzte Forsa-Umfrage: 9 Prozent)
  • SPD: 16 Prozent (16 Prozent)
  • CDU: 8 Prozent (32 Prozent)
  • Linke: 6 Prozent (3 Prozent)
  • FDP: 3 Prozent (4 Prozent)
  • BSW: 1 Prozent (7 Prozent)
  • andere Partei: 2 Prozent
  • keine Partei: 23 Prozent
Quelle: wahlrecht.de

In weiteren Fragen erklärten 74 Prozent der Befragten, den Journalismus in Deutschland für glaubwürdig zu halten. 82 Prozent von ihnen stimmen der Aussage zu, „man kann dem Großteil der Nachrichten in Deutschland meist vertrauen“.

Für die von der TU Dortmund durchgeführte Studie wurden vom 8. März bis 14. Juni dieses Jahres insgesamt 525 Journalistinnen und Journalisten befragt. Das Durchschnittsalter ist 46 Jahre. 54 Prozent waren männlich, 45 Prozent weiblich, 1 Prozent gab „divers“ an. Knapp jeder Zweite arbeitet schon länger als 20 Jahre als Journalist. 40 Prozent arbeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 61 Prozent bei einem privatwirtschaftlichen Medium, fünf Prozent bei einem durch Unterstützer – zum Beispiel Spenden, Crowdfunding, Stiftung oder Genossenschaft – finanziertem Medium (Mehrfachnennungen waren möglich).

Quelle: Fachhochschule Dortmund

5 KOMMENTARE

  1. Das wirklich erstaunliche an dieser Studie ist, dass es eine Studie der FH Dortmund ist.

    Zeichnen sich doch seit Jahren die Fachhochschulen und Universitäten dadurch aus dass sie ausschließlich eher Grün/ Links ausgerichtet sind und die Studierenden mit ihren woken Ideologien realitätsbezogene Kommilitonen zur Verzweiflung treiben und ausgrenzen.

    Aber schön dass es doch eine „vernunftbezogene und wirklichkeitsnahe“ Studien gibt die auch den Weg in die Öffentlichkeit findet.

    Die Inhalte sind nichts neues, bestätigen nur die tägliche Berichterstattung des ÖRR, des Spiegels u.a und auch die vieler regionalen Printmedien.

    Nicht verwunderlich dass eine Mehrheit der Meinung ist die Aussagen seien glaubwürdig und vertrauenswürdig.

    Auch BK und die gesamte Ampel sind, weil sie ÖRR schauen und Spiegel u.a lesen, überzeugt davon man mache Politik für die Bürger.

    • Woke oder wokeness bezeichnet nichts anderes als wach oder wachsam zu sein.
      Der Duden führt es etwas mehr aus. „In hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“.

      Gemäß Ihrer Aussage kann man also davon ausgehen, dass sie nicht möchten, dass die Studierenden und die, die als Lehrkräfte arbeiten, mit offenen Augen durch den Alltag gehen und Missstände benennen. Was ist denn Ihre Vorstellung?

      Und wieso sind es immer wieder Journalisten, die Ungereimtheiten aufdecken, die alle Parteien betreffen? Ist es falsch, dass Journalisten aus verschiedenen öffentlich-rechtlichen Anstalten diverses Fehlverhalten recherchieren? Falls Ihnen Beispiele entfallen sind, es gibt reichlich Auflistungen.

      • Vielen Dank für die Belehrung.
        Allerdings steht „woke“ heute im allgemeinen Sprachgebrauch auch für eine überempfindliche, dogmatische Gruppe die einer intoleranten und moralisierenden Ideologie folgt.

        Und gerade an Fachhochschulen und Unis ist diese Gruppe extrem vertreten.

        Offen erkennbar und dazu zitiere ich auch Franca Bauernfeind:
        „Heute wird die politische Gesinnung oft zum K.-o.-Kriterium: Wer nicht das Gleiche denkt und sagt, wird aussortiert. Über eine innige Freundschaft die zerbrach, weil ich nicht links-grün sein wollte.
        Auf dem Campus wird man als liberal-konservative Studentin wie ich schnell in einen Topf mit „rechten“ und „rechtsradikalen“ Gesinnungen geworfen. Linke Meinungsdominanz ist Alltag, es wird wenig differenziert und selten ausgehalten, wenn andere Positionen die vermeintliche Harmonie gefährden könnten.
        Aus dieser Sichtweise wird nur noch als Kompromiss wahrgenommen, was dominiert von politisch linken Ansichten ist. Wer abweicht, wird an den Rand des angeblich Sagbaren gedrängt.“

        Kritischer, offener Journalismus ist Begrüßens- und Wünschenswert.

        Hier gibt es aber aufgeführte Tendenzen, speziell beim ÖRR in bestimmten Sendungen die regierungskonform arbeiten, bestimmte Parteien priorisieren und eben nicht kritisch beleuchten und hinterfragen.

        Schönes WE noch.

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