Bis Juli 2028 braucht Unna eine Wärmeplanung: Externer Dienstleiter beauftragt – Info-Abend am 28. Oktober

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Einige Köpfe des prozessbegleitenden Lenkungskreises zur Wärmeplanung in Unna (v.r.): Yvonne Krekeler (Leiterin Stadtplanungsamt), Sandro Wiggerich (Erster Beigeordneter, zuständig für das Umweltamt), Bürgermeister Dirk Wigant, Frank Weiland (Hauptabteilungsleiter Energie-Service Stadtwerke Unna), Felix Landsberg (Projektleiter Wärmeplanung beim Hamburg Institut), Thomas Heer (Klimaschutzmanager), Andreas Siebeck (Umweltamt) und Markus von der Heide (Beigeordneter, zuständig für Stadtplanung). Foto Stadt Unna

Für die politisch angestrebte Energie- und Wärmewende muss jede Kommune in Deutschland eine kommunale Wärmeplanung erstellen. So schreibt es das Wärmeplanungsgesetz (WPG) vor, das gemeinsam mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) am 01.01.2024 in Kraft getreten ist.

Was das konkret für Unna bedeutet, erläutert die Stadt wie folgt:

„Die Kreisstadt Unna als Kommune mit bis zu 100.000 Einwohnern ist verpflichtet, bis spätestens zum 30.06.2028 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Die Gesamtkosten für die Erarbeitung liegen bei rund 135.000 €.

Die Finanzierung wird zu 90 Prozent gefördert, durch die Nationale Klimaschutzrichtlinie (NKI) als Förderprogramm des Bundes.

Mit der Erarbeitung der Wärmeplanung hat die Stadt einen externen Dienstleister beauftragt, die HIC Hamburg Institut Consulting GmbH.

„Die HIC besitzt seit einigen Jahren eine strategische Partnerschaft mit dem dänischen Unternehmen PlanEnergi. Dänemark gilt weltweit als Vorreiter der Wärmeplanung, die hier bereits seit 1979 verankert ist“, erklärt die Stadtverwaltung ihre Wahl in einer Vorlage im Ratsinformationssystem.

Derzeit wird die Bestands- und Potenzialanalyse erarbeitet. Die ersten Ergebnisse werden am 9.10.2024 in dem Arbeitskreis zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange vorgestellt, diskutiert und ausgearbeitet.

Zudem wird am 28.10. ab 18:30 Uhr in Kooperation mit den Stadtwerken Unna eine öffentliche Informationsveranstaltung durchgeführt, in welcher der breiten Öffentlichkeit der aktuelle Planungsstand der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt, aktuelle Fragen und Bedenken geklärt und Anregungen eingeholt werden.

„Mit der Einführung der kommunalen Wärmeplanung erhält die Kommune ein Planungsinstrument, um die Wärmeversorgung ganzheitlich und koordiniert zu gestalten“, so die Stadt. Die Wärmeplanung sei ein zentraler Entwicklungsschritt auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität.

Wärme, Heizung – Symbolbild RB

Öffentliche Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung – Pressemitteilung vom 9. 10.:

Die Kreisstadt Unna informiert am 28. Oktober ab 18:30 Uhr in der Stadthalle Unna zum aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung. Für ein möglichst großes Informationsangebot werden dort auch Ansprechpartner der Stadtwerke Unna GmbH, der Verbraucherzentrale NRW sowie der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe vor Ort sein. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenlos, es ist keine Voranmeldung notwendig.

Die Kreisstadt will spätestens im Jahr 2045 klimaneutral sein. Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, wie insbesondere die Wärmeversorgung in Zukunft aussehen wird. Antworten darauf liefert die kommunale Wärmeplanung, welche die Kreisstadt Unna derzeit mit Unterstützung vom Hamburg Institut und in Kooperation mit den Stadtwerken Unna erstellt. Im Rahmen dieser planerischen Maßnahme wird ermittelt, wie die Wärmeversorgung der Gebäude in Unna künftig ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle und Erdgas erfolgen kann.

Um der Öffentlichkeit Einblicke in das Projekt zu geben, veranstaltet die Kreisstadt Unna einen Informationsabend zum Thema kommunale Wärmeplanung. Das mit der Durchführung der Wärmeplanung beauftragte Beratungsunternehmen Hamburg Institut wird Ziel und Zweck des Vorhabens sowie den Stand der aktuell laufenden Bestands- und Potenzialanalyse vorstellen.
Die Stadtwerke Unna GmbH informiert unter anderem über ein neues Beratungsangebot zum Thema Sanierung. Hinnerk Willenbrink, Diplom-Geograph an der FH Münster, blickt in einem Impulsvortrag auf Erfahrungen zur Wärmeversorgung in deutschen Kommunen und im Nachbarland Dänemark.

Im Anschluss an die Vorträge haben die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Fragen zu stellen. Da der Informationsbedarf voraussichtlich hoch sein wird, hat die Stadt zudem Fachleute der Verbraucherzentrale NRW sowie der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe eingeladen. Diese werden, ebenso wie die Stadtwerke Unna GmbH, mit einem Infostand vor Ort sein.

Informationsabend zur Kommunalen Wärmeplanung
Montag, 28. Oktober 2024, 18:30 bis 20:30 Uhr
Erich-Göpfert-Stadthalle Unna (Parkstraße 44, 59425 Unna)
Einlass und Beratung an den Infoständen: ab 18:00 Uhr
Der Eintritt ist frei, es ist keine Voranmeldung notwendig.
Eine erste Sammlung an Fragen und Antworten zur kommunalen Wärmeplanung ist auf der Themenseite der Stadt zu finden: https://www.unna.de/waermeplanung
Weitere Fragen, die im Rahmen der Veranstaltung geklärt werden sollen, können vorab an das Postfach waermeplanung@stadt-unna.de geschickt werden.
Für Kinder ab sechs Jahren wird ein Betreuungsangebot angeboten. Interessierte Eltern melden sich bitte bis Montag, 21. Oktober 2024, unter waermeplanung@stadt-unna.de an.


Aufbau und Ziele

Ablauf und Umfang der kommunalen Wärmeplanung sind durch das WPG vorgegeben. Ziel ist es, den kommunalen Wärmeplan für die Kreisstadt Unna bereits im Laufe des Jahres 2025 fertigzustellen, um ihn im Anschluss den zuständigen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorlegen zu können.

Da die Wärmeplanung als rechtlich unverbindliche, strategische Fachplanung konzipiert ist, bewirken die Vorlage und der Beschluss des Wärmeplans an sich kein vorzeitiges Inkrafttreten der strengeren Heizungskriterien nach GEG. Dies ändert sich erst durch einen gesonderten Beschluss zur Ausweisung eines Wärmenetz- oder Wasserstoffnetzgebiets, gilt nur für den ausgewiesenen Bereich und ist kein Teil der Wärmeplanung, sondern ein potenzieller separater nächster Schritt.

Die kommunale Wärmeplanung soll lokalen Akteuren eine Orientierung geben, in welchem Teil des Gemeindegebietes welche Art von Wärmeversorgung vorrangig zur Verfügung steht.

Die Planung beschreibt eine Strategie, um den bevorstehenden Wärmebedarf gemäß der gesetzlichen Zielvorgaben decken zu können. Fokussiert wird dabei die Reduzierung des Wärmebedarfes sowie die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung.

Im Rahmen der Planung wird ein Wärmeplan für das gesamte Stadtgebiet entwickelt, wodurch alle Wärmebedarfe und Wärmequellen der Kommune in der Untersuchung Betrachtung finden.

Die Wärmeplanung einer Kommune umfasst verschiedene Prozessschritte:

  • Zuerst erfolgt die Bestandsanalyse, bei welcher der aktuelle Wärmebedarf und -verbrauch in Kombination mit den daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen erhoben wird.
  • Innerhalb der Potenzialanalyse werden die Möglichkeiten zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme ermittelt. Zudem gilt es zu erheben, inwieweit die Potenziale der Kommune aus erneuerbaren Energien und der Abwärme für die Planung nutzbar sind.
  • Im dritten Schritt wird ein Zielszenario für die kommunale Wärmeplanung erstellt, welches die angestrebte klimaneutrale Wärmeversorgung der Kreisstadt Unna für 2045 basierend auf den vorherigen Analysen beschreibt. Zudem werden Meilensteine für die Jahre 2030, 2035, 2040 zur Zielerreichung definiert.
  • Im letzten Schritt steht eine Wärmewendestrategie als Umsetzungsstrategie mit ausgearbeiteten Handlungsstrategien, Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und einem Zeitplan.

Projektkoordination

Die Koordination des Projektes ist im Umweltamt angesiedelt. Zum 1. 9.2024 hat eine Projektmanagerin u.a. für die Kommunale Wärmeplanung ihre Tätigkeit aufgenommen und wird das Projekt federführend begleiten. Die Entwicklung und Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung wird in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt und weiteren wichtigen Akteur:innen, wie zum Beispiel den Stadtwerken Unna GmbH durchgeführt.

Klimarelevante Auswirkungen

Die Wärmeplanung als wichtige, strategische Maßnahme des Klimaschutzkonzeptes sieht vor, bis 2045 eine vollständig fossilfreie Wärmeversorgung zu erreichen. Durch den Ausbau von Wärmenetzen und die Förderung erneuerbarer Energien soll die Lebensqualität in Unna nachhaltig verbessert und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität geleistet werden.

PM Stadt Unna / Ratsinformationssystem

1 KOMMENTAR

  1. Mal sehen, wie der Golfstrom und die Polarkappen in den nächsten Jahren auf das Wärmeplanungsgesetz (WPG) der linksgrünen Regierung in Deutschland reagieren werden um das weltweite Klima der Planwirtschaft unserer sozialistischen Regierung anzupassen.

    2045 kann der Bürger dann überprüfen wie effektiv dieses Gesetz zur Einstellung der Durchschnittstemperatur der Erde letzendlich ist und ob die Städte wirklich dann „klimaneutral“ sind. Was auch immer diese seltsame Wortschöpfung genau bedeuten soll.

    Ob die Verantwortlichen für das Gesetz dann noch in Amt und Würde sind ist auch ungewiß. Es ist nicht einmal sicher ob kommende Regierungen in den nächsten jahrzehnten dieses Gesetz überhaupt fortführen werden. Schon jetzt steht die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter der Klimapolitik der Regierung.

    „Wählt uns und folgt unseren Anweisungen für die tägliche Lebensführung damit die weltweite Durchschnittstemperatur in 20 Jahren um 1 oder 2 Grad anders ist. Wenn wir falsch liegen könnt ihr euch ja 2045 bei uns beschweren :-)“

    Diese „Versprechung“ für 2045 ist tatsächlich die einzige Grundlage auf der alle in diesem Bericht genannten Aktionen aufgebaut sind. Erzwungen durch gesetzliche Vorschriften der Regierung.

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