Unnaerin erschüttert über „Tötung von über 30 Jahre alten Pflanzen“ – Stadt: Verstoß gegen Naturschutzgesetz

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Über ein „Vergehen an der Natur“ entsetzte sich jüngst eine Leserin, die in Unna an der Dürerstraße wohnt. Sie hat den Vorfall mit derselben Mail beim Umweltamt der Stadt Unna gemeldet. Die Einschätzung der Stadtsprecherin lesen Sie unten.

Folgendes ist passiert, schildert die Leserin:

„Unser Blick in Richtung „Hof“ / Parkplatz hinter dem Haus geht auf eine unschöne Ziegelwand, die – so lange ich hier wohne (30 Jahre) – durch Efeu-Ranken etwas aufgehübscht wurde.

Dieser “ Gemeine Efeu“ wurde Ende Juni durch (bis jetzt noch) unbekannte Täter an mehreren Stellen durchgesägt und somit getötet.
Das sonst immergrüne Laub hängt mittlerweile komplett braun an der Wand bzw. ist schon abgefallen.

Der „Gemeine Efeu“ blüht ab Ende August bis ca Mitte Oktober und bildet letzte Nahrung im Jahr für Bienen, Hummeln und sehr viele Schmetterlinge. Diese Nahrungsquelle fällt nun leider komplett aus.

Außerdem war im Efeu ein Taubennest. Die Eltern wollten wohl in ihrer Verzweiflung noch ein Ei bzw. das Nest retten, was leider auch zu der Zeit auf dem Parkplatz lag.

Wir vom Nachbarhaus wurden in keiner Weise informiert vor diesem Schritt, noch hat sich bis jetzt jemand „von Unbekannt“ darum gekümmert, das abfallende Laub zu beseitigen, nur Bewohner der Dürerstraße 6!

Mittlerweile hat das Laub einen Abfluss verstopft und fast eine grüne Tonne gefüllt.

Ein Nachbar muss noch befragt werden….alle anderen sagen, sie waren es nicht .

Also, wenn jeder so handeln würde, SORRY, unüberlegt und unberechenbar, wäre es traurig auf der Welt…

Ich weiß nicht, inwieweit Sie uns helfen könnten, finde aber…. so eine Tat gehört an den Pranger gestellt.“

  • Name und Kontaktdaten der Leserin sind der Redaktion bekannt.

Für die Stadt antwortete uns Sprecherin Anna Gemünd:

„Das Umweltamt der Kreisstadt Unna hat am Donnerstag, 8. August, den genannten Efeu begutachtet und den Zustand dokumentiert.

Nach Einschätzung des Umweltamts liegt ein Verstoß gegen §39 BNatSchG nahe. Der Vorgang wurde deshalb am 8. August an die zuständige Untere Naturschutzbehörde des Kreises Unna weitergeleitet.

Da die Wurzeln unbeschädigt sind, ist davon auszugehen, dass der Efeu mittelfristig wieder austreibt.“

5 KOMMENTARE

  1. In welcher Welt verschönert Efeu Objekte? Wenn der Besitzer seine Wand Clean haben will, dann ist es so. Da hat der nervige Nachbar auch nichts zu kommentieren.

    • Was ist „clean“ an einer Wand, wo verwelktes Laub hängt.
      Wie kann man sich im Recht fühlen, wenn man sich nach der Tat um nichts kümmert und nur die Nachbarn arbeiten lässt.
      Auch lassen wir uns nicht als nervige Nachbarn bezeichnen. Wir fanden uns sympathisch, haben uns zugewunken und sprachen miteinander. Warum schreiben Sie solche Sachen ???

  2. Ich finde alte Ziegelwände schön, verstehe aber auch, daß manche Menschen solch alte Relikte begrünt möchten.
    Wucherndes Efeu zerstört auf Dauer nicht nur Bäume, er greift auch Putz und Mörtel an, um sich in diesen zu verankern. Von daher gäbe es zur Begrünung schonendere Pflanzen.
    Das Verhalten, den Efeu abzusägen, aber nicht zu entfernen, ist natürlich eh ein asoziales Verhalten.
    Andererseits lasse ich Efeu auch erstmal nach dem Absägen länger hängen, dann läßt sich das deutlich leichter entfernen.

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