Weil er im Hauptbahnhof Dortmund kein freies Schließfach mehr fand, deponierte ein junger Mann aus Bayern seinen Rucksack am EM-Fußballsamstag in Dortmund in einem Regal der Bahnhofsdrogerie – und löste damit einen Großeinsatz nebst Bahnhofssperrung aus. Das wird ihn jetzt teuer zu stehen kommen.
Gegen 14:45 Uhr informierte ein Mitarbeiter der Drogerie die Bundespolizei über einen Rucksack in einem Regal, der keinem Kunden zugeordnet werden konnte. Die alarmierten Einsatzkräfte konnten nach vorsichtiger Inaugenscheinnahme kein Namensschild oder sonstige Hinweise auf den Eigentümer erspähen.
„Da das Gepäckstück auch keineswegs eingesehen und als unbedenklich eingestuft werden konnte, wurden die Entschärfer der Bundespolizei angefordert. Der Vorplatz und die Haupthalle wurden gesperrt“, berichtet ein Bundespolizeisprecher.
Als die Experten eingetroffen waren, wurden die Gleise 1 bis 7 ebenfalls gesperrt.
Die Spezialisten überprüften den schwarzen Rucksack mit ihrem technischen Equipment. Erst als feststand, dass von dem Behältnis keine Gefahr ausgeht, wurde er geöffnet. Er enthielt – Kleidungsstücke.
Im Rahmen einer Videoauswertung konnten die Beamten den Besitzer des Rucksacks ausfindig machen und ihn am Haltepunkt Signal Iduna Park stellen. Der 22-Jährige rechtfertigte sich gegenüber den Uniformierten damit, dass er im Hauptbahnhof kein freies Schließfach gefunden und deshalb seinen Rucksack in dem Regal versteckt habe.
„Der junge Mann aus Maisach (Bayern) muss nun mit Schadensersatzforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie einem Gebührenbescheid der Bundespolizei rechnen“,
erläutert ein Polizeisprecher.
Die Bundespolizei hob die Sperrung am und im Hauptbahnhof Dortmund um 15:55 Uhr wieder auf. Durch den zurückgelassenen Rucksack und den Einsatz des Entschärfungsdienstes kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr.
Die Bundespolizei „sensibilisiert in diesem Zusammenhang, dass aufgefundene und zurückgelassene Gepäckstücke in den meisten Fällen polizeiliche Maßnahmen mit sich bringen. Je nach Beschaffenheit des Gegenstandes und der allgemeinen Sicherheitslage können das Absperren von Bahnsteigen, das Räumen von Zügen oder sogar eines ganzen Bahnhofes die Folge sein.
Um derartige Einschränkungen für den Bahnverkehr und dessen Nutzende möglichst zu vermeiden bzw. gering zu halten, werden Reisende gebeten, ihr Gepäck stets im Auge zu behalten. Sollten Bahnreisenden irgendwelche Gegenstände oder Situationen in Bahnhöfen merkwürdig und gefährlich erscheinen, bittet die Bundespolizei darum, sofort informiert zu werden. Die Bundespolizei trifft in der Folge gefahrenabwehrende Maßnahmen.“
Quelle Bupo