Wo sonst die politische Arbeit der SPD-Kreistagsfraktion organisiert wird, hat nun eine Grafikinstallation des Duisburger Künstlers Cyrus Overbeck einen Platz gefunden.
Die Ausstellung „𝗚𝗮𝗻𝘇 𝗗𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵𝗹𝗮𝗻𝗱 hört 𝗱𝗲𝗻 Führer 𝗹 𝗗𝗶𝗲 𝗛𝗮𝘀𝗲𝗻 𝗷𝗮𝗴𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 Jäger!“ ist jetzt in der Fraktionsgeschäftsstelle im Kreishaus Unna eröffnet worden.
Die SPD selbst schreibt zu der Ausstellung:
„Overbeck ist bekannt dafür, mit seinen Werken aus dem Rahmen zu fallen. Overbeck löst mit seinen Werken gesellschaftliche Diskussionen aus, die meinungsbildend im Umgang mit erstarkendem Antisemitismus, Nationalismus, Homophobie, Rechtsextremismus und neonazistischen Strömungen sind.
Für sein künstlerisches Engagement erntet Overbeck häufig nicht nur Beifall, sondern auch Spott, Häme und Hass. Dennoch verfolgt der Künstler Overbeck unbeirrt seinen Weg.
So auch mit seiner Ausstellung. Das Konzept besteht u.a. darin, die Rezipienten der Kunst damit zu konfrontieren, dass die bundesrepublikanische Demokratie nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945 stets durch Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und völkisch identitäres Denken bedroht ist.
Nach der Eröffnung durch den SPD-Fraktionsvorsitzenden Hartmut Ganzke ging Cyrus Overbeck in seiner Rede auf den Hintergrund der Ausstellung und die einzelnen Werke ein. Er beschrieb auch seine Kunstform „Art on paper“ im Vergleich zu rechtsgerichteten Pamphleten:
„Sehe ich in der Kunst, in der Art on paper, einen haptisch erfahrbaren sichtbaren Ausdruck der Liebe zum Menschen, sehe ich in anderen auf Papier gedruckten Ideen, den Ausdruck von Menschenfeindlichkeit, der derzeit die größte Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Bundesrepublik nach 1949 und der Todesstiege von Mauthausen darstellt.“
Interessierte können die Ausstellung gerne besichtigen. Einfach Kontakt zur SPD-Fraktionsgeschäftsstelle aufnehmen: Telefon 02303-27-2505 oder per E-Mail sebastian.laaser@kreis-unna.de
PM SPD Kreis Unna
Jetzt drehen sie völlig am Rad
„Ganz Deutschland hört den Führer mit dem Volksempfänger“ – so lautete der Werbeslogan, der damals den Verkauf begleitete.
„Und den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen. Und keine andere Idee soll hier zu Worte kommen.“ Goebbels, März 1933 im Berliner Funkhaus.
Die Aktualität ist tatsächlich nicht zu übersehen – scheint mir eine recht erhellende Ausstellung zu sein, auch wenn ich darüber nachdenke, was heute so alles unter „Kunst“ subsumiert wird…
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/goebbels-schnauze-100.html
Die Ästhetik dieser Kunst passt ideal in eine Fraktionsgeschäftsstelle der SPD in der Provinz. Man kann sich kaum einen anderen Platz dafür vorstellen. So ungefähr habe ich mir auch immer die innere Gedankenwelt des Hinterbänklers Ganzke vorgestellt.
Nach seiner Verurteilung wegen Beleidigung und Verbreitung falscher Tatsachen und dem Streit mit den Bürgern in seiner „ehemaligen“ Heimatregion an der Nordseeküste ist es etwas ruhiger geworden um den Künstler. Umso mehr wird es ihn freuen, daß nun die Fraktionsmitglieder der SPD Unna den ganzen Tag bei der Arbeit auf diese Bilder schauen.