„Aller guten Dinge…“ – Unna.braucht.Eis ruft zum dritten Bürgerentscheid pro Eishalle auf

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„Aller guten Dinge sind bekanntlich drei“, verkündet UNNA.braucht.EIS – und ruft zum dritten Bürgerbegehren auf.

Und ist sich der Unterstützung der Unnaer Bürgerschaft sicher, auch wenn die Eishalle inzwischen abgerissen ist.

„Denn: Nicht ganz 15 Monate sind vergangen, seit die Bürgerinnen und Bürger sich im Rahmen des zweiten Bürgerentscheids über die Eissporthalle am Ligusterweg gegen deren Erhalt und für einen Abriss entschieden haben“, erinnert UbE.

„Eine basisdemokratische Entscheidung, die als solche natürlich zu akzeptieren war, auch wenn die etablierten Ratsparteien und die Stadtspitze mit unwahren Behauptungen und falschen Versprechungen Stimmung gegen den Erhalt der Eishalle gemacht haben.

Das waren nur Nebelkerzen!

Noch im letzten Jahr ließ sich Bürgermeister Wigant wie folgt ein:

„Mit der Sanierung der alten Eissporthalle würden wir in Unna […] die einmalige Chance verpassen, am Standort des ehemaligen Freizeitbades in Massen ein Sport- und Freizeitgelände zu entwickeln. Deutlich weniger, als die Sanierung der alten Eissporthalle würde zum Beispiel der Bau einer neuen Eissporthalle kosten.“.

Zunächst ist festzustellen, dass diese vollmundigen Ankündigungen, weitestgehend folgenlos geblieben und die entsprechenden Pläne – so es sie überhaupt jemals gab – offenkundig in der Versenkung verschwunden sind.

Nur um es deutlich festzuhalten:

Ein Konzept, dass die Verwaltung erstellen sollte, wurde bis heute nicht vorgelegt und befindet sich allem Anschein nach noch nicht einmal in der Erarbeitung.

Die Ankündigung diente offensichtlich ausschließlich dazu, den Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Bürgerentscheids vorzugaukeln, es würden in Unna anderweitige Sport- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche entstehen, so dass man auf die alte Eishalle problemlos verzichten könnte.

Eine klassische Beruhigungspille also.

Oder – um es deutlicher zu formulieren – eine dreiste Irreführung.

Heute, über ein Jahr nach dem zweiten Bürgerentscheid bietet sich dem interessierten Beobachter ein desaströses Bild.

Die Eishalle ist verschwunden und mit ihr wurde ein Stück erlebnisvolle Stadtgeschichte vernichtet. Die Kinder, Jugendlichen und Familien sind der letzten verbliebenen Sport- und Freizeitstätte beraubt und die dort beheimateten Vereine mussten „heimatlos“ ihre wichtige Vereinsarbeit aufgeben.

Ideen für eine Nachfolgenutzung des Grundstücks existieren in Politik und Verwaltung offenkundig nicht. Die politische Landschaft in Unna zeigt sich gewohnt ideenlos und trägt ihren Mangel an Kreativität und Gestaltungswillen offen zu Schau.

Einziger Vorschlag bis dato: Eine Blumenwiese könnte dort angelegt werden.

So kann und darf es in Unna nicht weitergehen!

Infrastruktur wird zerstört, öffentliche Sport- und Freizeitstätten lässt man zunächst verrotten, um sie dann ersatzlos zu beseitigen.

Und am Ende pflanzt man ein paar Blümchen auf das Ergebnis und erzählt den Menschen, was man für einen tollen Job gemacht hat?!

Wenn sich niemand in der Lage sieht, einen sinnvollen Vorschlag für eine Nutzung des Grundstücks zu machen, tun wir das:

Das Grundstück ist baurechtlich nach wie vor für die Eissport-Nutzung vorgesehen. Der Bedarf nach einer familiengerechten Sportstätte, die ein bezahlbares Freizeitangebot insbesondere für Kinder und Jugendliche anbietet, ist riesengroß.

Deshalb haben wir gegenüber dem Bürgermeister offiziell unsere Absicht erklärt, ein weiteres, ein drittes Bürgerbegehren mit dem Ziel des Neubaus einer Eissporthalle an geeigneter Stelle auf dem Gelände in Königsborn durchführen zu wollen.


Wir können uns gut vorstellen, dass sich das Gelände in Zusammenschau mit den zahlreichen Schulen (Gymnasium, Gesamtschule und Berufskollegs) und der Schwimmsporthalle am Bergenkamp zu einem „Schul- und Sportcampus Unna-Nord“ entwickeln könnte, wo auch weitere Sportangebote (z.B. Klettern oder Skateboarding) ihren Platz haben könnten.

Schon heute bitten wir die Unnaer Bürgerinnen und Bürger: Unterstützt den Neubau einer Eishalle als Sport- und Freizeitstätte für Jung und Alt! Helft mit, Rat und Stadtspitze zu überzeugen, wie dringend Unna eine öffentliche Eishalle für ALLE braucht.

Damit Unna wieder eine lebenswerte Stadt mit einem vielfältigen Freizeitangebot wird!“

Pressemitteilung UbE

2 KOMMENTARE

  1. Sehr gut, zutreffend und punkgenau beschrieben die „Historie“ und das finale Ende der Eissporthalle.
    Allerdings befürchte ich erneuten Frust sowohl bei UbE als auch bei den Bürgern und bezweifle ich das ein erneuter Versuch bei diesem Rat sinnvoll ist.

    Sehr gut in den Ohren ist mir noch das Geschwafel von C. Keuchel 2021 als es um die Themen Eissporthalle, Schwimmhalle Massen und eine MTB Alternative zum Bornekamp ging und sie für all diese Sportarten einen Sportpark auf dem ehemaligen Freizeitbadgelände in Massen kurzfristig in Aussicht stellte.
    Zitat RB Unna 23.9 2021 : „Den Auftrag für ein integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Massen werden wir in Kürze in den Rat einbringen und freuen uns dabei auch auf Ihre konstruktive Mitarbeit.“

    Passiert ist, wie zu erwarten, bisher absolut nichts.
    Ging auch nicht, denn es gab die allseits bestimmende Aufgabe „Reallabor“.
    Und wie wir nun erfahren haben zeigen doch tatsächlich fast 560 Bürger (=0,9%) aus Unna großes Interesse daran einen ehemaligen Parkplatz für gelegentliche Events zu nutzen.
    Das hat natürlich für alle Institutionen der Verwaltung derzeit absolute Prio.
    Was interessiert da schon die Masse der interessierten Schwimmer, die MTBler Trendsportler und die Eisläufer inkl. der engagierten Vereine die Versuchen diese Sportler bei der Stange zu halten.

    Wünsche UbE trotzdem viel Glück und Erfolg bei dem 3ten Vorgehen.

  2. Kann mich noch an den beeindruckenden Stand der Eishallenbefürworter beim letzten Wahlkampf auf dem Markt erinnern. Größer und besser organisiert als die steuerfinanzierten Stände der politischen Parteien. Von meiner Beobachtung her der Stand mit dem meisten Zulauf. Zudem ist mir beim verfolgen der Berichterstattung die sachliche Fleißarbeit aufgefallen. Bürger können tatsächlich überparteilich richtig was organisieren.
    Was ich noch beobachtet habe: Die eigendlich großen Parteien bekommen ihre Wählerschaft nicht mehr für die Straße mobilisiert.

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