Anreize statt Verbote: Mit „Motivierungsnungsprämien“ sollen Bürger dazu ermuntert werden, Schotterflächen auf ihren Privatgrundstücken naturnah und insektenfreundlich umzugestalten.
Dazu beantragt die Ratsfraktion „Wir für Unna“ ein Förderprogramm – wie es auch schon andere Städte wie zum Beispiel Fröndenberg aufgelegt haben.
Unterlegt werden soll es mit 25.000 €.
Zur Begründung führt Fraktionsvorsitzende Ingrid Kroll aus:
Seit Juli 2018 ist per Landesbauordnung das Gesetz in Kraft ( § 8 (Fn 10):
„Nicht überbaute Flächen der bebauten Grundstücke, Kinderspielplätze“:
1. die nicht mit Gebäuden oder vergleichbaren baulichen Anlagen überbauten Flächen der bebauten Grundstücke sind
2. wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und
3. zu begrünen oder zu bepflanzen.“
Das entspricht faktisch einem Schottergärtenverbot.
WfU möchte die Bürger nicht drangsalieren, sondern finanzielle Anreize schaffen, um den Eigentümern den Rückweg in die Biodiversität zu erleichtern. Dazu soll die Stadt Unna ein Förderprogramm für den Rückbau bestehender Schottergärten auflegen.
„25.000 € könnten zur Verfügung gestellt werden – das wäre vergleichbar wie bei der Förderung privater Lastenräder. Beides dient dem Umweltschutz.“
Das Geld kann z. B. aus nicht verwendeten Mitteln des Bürgerbudgets genommen oder im Haushaltsjahr 2024 bereitgestellt werden. Viele Besitzer der einst beliebten Steingärten haben inzwischen festgestellt, dass diese Gestaltung auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Stadtbild hat. Schottergärten bieten keinen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere und tragen zur Versiegelung von Flächen bei. Zudem können sie zu einer Erhöhung der lokalen Temperaturen führen und das Mikroklima negativ beeinflussen. Durch finanzielle Unterstützung könnten Hausbesitzer motiviert werden, ihre Schottergärten in naturnahe Gärten umzuwandeln. Sie können für das bereitgestellte Geld Pflanzen, Erde und andere Materialien kaufen und / oder sich fachlich beraten lassen.
Eine Zunahme naturnaher Gärten fördert die Artenvielfalt, verschönert das Stadtbild und verbessert das Mikroklima. Zudem könnten die neugestalteten
Gärten als Vorbilder dienen und andere Hausbesitzer dazu ermutigen, ebenfalls ihre Schottergärten umzuwandeln.
Als weiterer Anreiz könnte – ähnlich wie beim Fassadenwettbewerb – ein Wettbewerb „Einst ‚Schottergarten – jetzt Blütenparadies“ unter den Bürgern ausgelobt werden: Die Gewinner bekommen einen Gartenpreis.
Pressemitteilung WfU