DGB-Familienfest am 1. Mai im Westfalenpark: Fluglärmgegner unerwünscht

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Flugzeug über Unnas Altem Markt. - Foto RB

Beim DGB-Familienfest zum 1. Mai 2023 im Dortmunder Westfalenpark ist ein Informationsstand der Schutzgemeinschaft Fluglärm (SGF) „unerwünscht“

Das teilt der SGF-Vorsitzende Mario Krüger in einer Pressemitteilung mit.

Denn: Der Deutsche Gewerkschaftsbund unterstützt den Dortmunder Airport.

In ihrer Presseerklärung stellen die Fluglärmgegner fest:

„Traditionell endet die DGB-Maikundgebung mit einem großen, bunten Familienfest im Dortmunder Westfalenpark. Wie in den letzten Jahren hatten Parteien und Vereine Gelegenheit, sich mit Informationsständen im Park am Fest zu beteiligen.

Wir haben dies aufgegriffen und wollten über die Klimafolgen des Luftverkehrs am Beispiel des Dortmunder Flughafens informieren. Wir wollten dies auch nicht allein, sondern gemeinsam mit Akteuren des Klimabündnisses Dortmund tun.

Auf einen entsprechenden Antrag hin, gab es von der DGB Region Dortmund/Hellweg-Geschäftsführerin Jutta Reiter folgende Antwort:

„Wie Euch sicher bekannt ist, unterstützt der DGB den Flughafen in Dortmund. Daher werden wir eure Anmeldung für einen Infostand im Westfalenpark nicht berücksichtigen können.“

Hierzu geben wir folgende Stellungnahme ab:

Mit Befremden nehmen die Entscheidung der DGB-Geschäftsführerin Jutta Reiter zur Kenntnis. Wer sich gegen den Dortmunder Flughafen ausspricht, ist auf Veranstaltungen des Dortmunder DGB offensichtlich nicht erwünscht, so unser Resümee.

Dahin gestellt sei, dass die von Jutta Reiter + Co erwünschten und zugelassenen Umweltorganisationen wie Attac, DEW kommunal, der BUND, der VCD an Ihrer ablehnenden Haltung zum Dortmunder Flughafen in der Vergangenheit keinen Zweifel gelassen haben. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Ebenso befremdlich ist, dass mit dieser Entscheidung gleichzeitig das Dortmunder Klimabündnis ausgeladen worden ist. Und hiermit ignoriert wird, das selbstverständlich die zahlreichen in der SGF organisierten Gewerkschaftsmitglieder eine ganz andere Position vertreten.

Statt dessen wird eine kritiklose Haltung zum Flughafen eingenommen, ohne zu bedenken, dass

– Seit 1999 mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen zu Lasten des Stadtwerkekonzerns und seiner Mitarbeiter bereitgestellt worden sind während gleichzeitig die ÖPNV-Infrastruktur auf Substanzverzehr gefahren wird.

– Mit dieser Subventionspolitik ein Billigflughafen finanziert wird, der in Verbindung mit Low-Cost-Carrier wie WizzAir Teil der Infrastruktur zur Akquisition von Billig-Arbeitnehmer für den westdeutschen Arbeitsmarkt ist.

– Mit der von ver.di seinerzeit mitgetragene Gründung der Flughafen Handling GmbH eine Auslagerung erfolgt ist, die letztendlich nur das Ziel hatte dem Entgeltniveau des bestehenden Flächentarifvertrags zu entgehen.

– Zeitarbeitsunternehmungen regelmäßig am Dortmunder Flughafen eingebunden werden

– allein im Jahr 2019 durch den Dortmunder Flughafen induzierten Flugverkehr rund 725.000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt worden sind, vergleichbar mit den CO2-Emissionen einer 70.000 Einwohner großen Stadt

– er im völligen Gegensatz zu der auch durch den DGB-Bundesverband propagierte  sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende steht.

Wir erkennen hier den Wunsch für ein „Friede-Freude-Eierkuchenfest“ – kritische Begleitstimmungen unerwünscht!

Wir werden unseren Unmut  gemeinsam mit anderen Beteiligten von Dortmunder Umweltorganisationen durch eine Protest- Aktion auf dem Vorplatz zum Haupteingang des Dortmunder Westfalenparks, Bereich Florianstraße den Teilnehmer des DGB-Demonstrationszuges am 1. Mai  zwischen 11:30 und 13:00 Uhr kundtun.“

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