Die Unnaer CDU steht vor einem Zeitenwandel. Ihr langjähriger Stadtverbandsvorsitzender Gerhard Meyer will bei den turnusmäßigen Neuwahlen 2024 nicht wieder für das Leitungsamt der Partei kandidieren.
Das kündigte der Berufssoldat a.D. und Betriebswirt am Sonntag, 8. Januar, beim Neujahrsempfang der Unnaer Union im Ringhotel Katharinen Hof an.
Erstmals nach der zweijährigen Coronapause richteten Stadtverband und Fraktion wieder ihren gemeinsamen Empfang zum Jahresbeginn aus, zum ersten Mal an einem Sonntagvormittag statt sonst traditionell am Freitagabend der ersten vollen Januarwoche und auch generell im bescheideneren Rahmen: So gab es statt großen Buffets diesmal schlicht Currywurst (Vegetarier konnten Tomatensuppe ordern) und Rote Grütze zum Nachtisch.
Bevor Gerd Meyer das Rednerpult für seinen Parteifreund und Bürgermeister Dirk Wigant räumte und dieser dann anschließend das Buffet eröffnete, erfuhren die geladenen Gäste aus Politik und Stadtgesellschaft also von der „kleinen Zeitenwende“, wie der Noch-Vorsitzende es ausdrückte.
13 Jahre lang hat Meyer, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, den Stadtverband der CDU geführt. Er wolle den Zeitpunkt seines Abschieds nach eigenem Ermessen bestimmen. Er wolle selbstbestimmt gehen, bevor das andere für ihn erledigten, betonte er. Neben dem CDU-Vorsitz übt Gerd Meyer seit der Kommunalwahl noch ein Ratsmandat aus und ist zweiter stellvertretender Bürgermeister der Kreisstadt.
Für seine Nachfolge und die damit avisierte „Verjüngung“ kursierten beim Empfang bereits erste Namen: etwa der der 28-jährigen Fraktionsgeschäftsführerin Vera Volkmann, die neben ihrer parteipolitischen Erfahrung (Beisitzerin im Stadtverbandsvorstand Unna, Vizechefin der CDU Oberstand und der Jungen Union sowie Social Media Beauftragte) die Attribute „jung“ und „weiblich“ in sich vereinigt – in der 12-köpfigen Ratsmannschaft der CDU ist sie eine von nur 3 Frauen und unter diesen als einzige unter 50 Jahren.
Gerhard Meyer nannte die laufende Legislaturperiode unter einem CDU-Bürgermeister und einer „Abstimmungsgemeinschaft“ mit den Grünen (12 plus 13 Ratsmandate plus das der FDP) einen „guten Zeitpunkt, zufrieden zurückzublicken“. Eine solche rechnerische Mehrheit für die CDU wie aktuell in der Projektgemeinschaft mit Grün und Gelb habe es seit über 60 Jahren nicht mehr gegeben, machte der Noch-Vorsitzende deutlich.
Die Erfolge dieser Jamaica-Projektgemeinschaft zur Halbzeit der Wahlperiode aufzulisten überließ er anschließend Bürgermeister Dirk Wigant, dessen Neujahrsansprache unter dem sich wiederholenden Leitmotiv stand: „Versprechen gehalten!“. Über Wigants Rede berichten wir noch gesondert.
Die Bündnisgrünen richten ihren Neujahrsempfang erstmals wieder in Präsenz am 29. Januar in der Kneipe der Lindenbrauerei „Schalander“ aus. Die SPD plant in diesem Jahr einen Sommerempfang.
[…] Leitmotiv zog sich durch die Neujahrsansprache von Unnas Bürgermeister Dirk Wigant (CDU), der den erstmaligen Neujahrsempfang seiner Partei seit 2019 am Sonntag (8. 1.) zu einer Zwischenbilanz seiner bisherigen Amtszeit […]