Ebenso wie die SPD (wir berichteten HIER) will auch die Freie Liste Unna (FLU) die Stadtbetriebe als eigenständige Gesellschaft bewahren statt sie unter das Dach des Rathauses zu reintegrieren. Letzteres möchte wie berichtet Bürgermeister Dirk Wigant (CDU).
Im Rahmen einer Klausurtagung hatte die Freie Liste Unna (FLU) am 11. November den Betriebsleiter der Stadtbetriebe Unna (SBU) zu Gast, der über die derzeitige Situation der Stadtbetriebe aus seiner Sicht berichtete.
Anlass zu diesem Erörterungsgespräch war, so FLU-Fraktionschef Klaus Göldner, „das offenkundige Bemühen der Stadtspitze, die eigenbetriebsähnliche Struktur der Betriebe aufzulösen und in die Rathausorganisation zu integrieren.“
Göldner sieht das mehr als kritisch.
„In einem eigens dazu von der Stadt Unna beauftragten Gutachten wird der finanzielle Vorteil dieser Reintegration mit einem Betrag von 278.000 Euro pro Jahr prognostiziert. Die Kosten für die dazu erforderliche Umstrukturierung wurden dagegen ebenso wenig beziffert wie die Nachteile einer solchen Rückführung.
Bleibt somit die Frage, warum die Stadtbetriebe wirklich aufgelöst werden sollen. Der englische Philosoph Gibbon sagte einmal:“ Traue keinem erhabenen Motiv für eine Handlung, wenn sich auch ein niedriges finden lässt.“
Göldner weiter:
„Die Stadtbetriebe Unna nehmen ihre umfangreichen Aufgaben, deren Darstellung im Einzelnen hier zu weit führen würde, seit vielen Jahren eigenständig und erfolgreich wahr. Die geplante Umorganisation führt zu wachsender Unruhe und Besorgnis in den Reihen der knapp 100 Beschäftigten.
In einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme zur angestrebten Reorganisation und dem vorgelegten Gutachten hat die SPD- Fraktion im Rat der Stadt Unna ihre Anmerkungen detailliert formuliert und veröffentlicht. Die FLU-Fraktion teilt die dort vorgebrachten Bedenken gegen die geplante Auflösung der Stadtbetriebe in der Erkenntnis, dass gute Argumente durch ständige Wiederholung nicht besser werden.
Hier nur ein ganz schlichter Zahlenvergleich, der nüchtern darstellt, über welche finanzielle Dimension hier eigentlich geredet wird.
Der jährliche städtische Haushalt hat ein Gesamtvolumen von ca. 160 Millionen Euro. Somit betrüge der erhoffte finanzielle Gewinn einer Reorganisation der Stadtbetriebe nicht einmal 0,2 % des Etats.
Lohnt es dafür, bewährte Strukturen zu zerstören, sowie Frust und Demotivation in der Belegschaft der Betriebe zu riskieren, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ja auch zukünftig ihre Arbeit engagiert wahrnehmen sollen?
Die FLU meint nein und wird deshalb gegen die Reorganisation stimmen.
Durch diverse Krisenreden des Bundeskanzlers werden alte Fußballsprüche zunehmend zitierfähig. Ich möchte hier eine Weisheit hinzufügen: „Never change a winning team“!
Pressemitteilung Freie Liste Unna
[…] UPDATE, die FLU schließt sich vollumfänglich an […]
Hier geht es wie immer nur um’s Geld.
Hatte die Stadt Unna sich nicht vor all zu langer Zeit mehrere Millionen von den SBU abgezwackt ?
Alles was gewinnbringend ist muss her, damit der Haushalt wieder stimmt.
Der Gedanke drängt sich angesichts des Zustands der Haushaltskasse auf, Herr Harendt, die Diskussion in der Dezemberratssitzung werden wir uns nicht entgehen lassen.
Jeder Bürger der die Unterstützung und Hilfe der SBU brauchte kann bestätigen dass das Problem schnell und unbürokratisch gelöst wurde in Gegensatz zu langen, bürokratischen Wegen im Rathaus.
Wenn denn dieser „Gutachter“ auch die Strukturen im Rathaus untersucht hat wüsste er um die Personalsituation und Entscheidungswege im Rathaus.
Insofern habe ich selten einen solchen betriebswirtschaftlicher Unsinn gelesen.