Illegales Rennen zweier Brüder in DO: Mit 90 km/h in 30er-Zone vorbei an Spielplatz

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Tempo 30-Schild. - Foto Rinke

Mit bis zu 90 km/h rasten sie vorbei an einem in der Regel gut besuchten Spielplatz und einer Skateranlage – bei erlaubten 30 km/h.

Zwei 19-Jährige aus dem Kreis Recklinghausen haben ab sofort wahlweise als Fußgänger, Radfahrer, Beifahrer oder in Bussen und Bahnen ausreichend Zeit, um über die Folgen von verbotenen Rennen im Dortmunder Westen nachzudenken.

Das Rennen lieferten sich die beiden Brüder am Mittwoch mit einem Ford Focus ST und einer Kawasaki Ninja 400.

Zunächst fuhren sie 30 km/h. Direkt hinter ihnen: Ein Streifenwagen der Dortmunder Polizei. In Höhe der Hausnummer 58 startete dann der Fahrer des sportlich ausgestatteten und vermutlich technisch veränderten Ford Focus ST durch – gefolgt von dem Motorrad seines Bruders, dessen Instagram-Name auf die Verkleidung der Ninja aufgeklebt war (womit Raser immer wieder mal auffallen).

Das Streifenteam verfolgte beide Fahrzeuge. An einer roten Ampel auf der Hansemannstraße überprüfte die Polizei die noch jungen Führerschein-Inhaber.

Der Ford-Fahrer gab an, dass er bei hohem Tempo seine neuen Sommerreifen ausprobieren wollte. Sein Bruder fuhr auf der Kawasaki mit hohem Tempo hinterher.

Dass die Teilnahme an einem verbotenen Rennen für sie selbst und auch Unbeteiligte vor allem in der Nähe eines Spielplatzes tödlich enden kann, könnte in der persönlichen Nachbereitung jetzt ein wichtiger Denkanstoß sein.

Zumindest rät die Polizei den beiden 19-Jährigen dazu, die möglichen und zum großen Glück nicht eingetretenen Konsequenzen eines Rennens gedanklich einmal ausführlich durchzuspielen – für die eigenen Eltern, für die Angehörigen getöteter Opfer einer Straftat dieser Kategorie und für sich selbst. Denn:

§ 315d Strafgesetzbuch stuft dieses Verhalten als Straftat ein. Wer dabei einen anderen Menschen schwer verletzt oder sogar tötet, ist also ein Verbrecher. Das Strafgesetzbuch sieht dafür eine Freiheitsstrafe vor (bis zu zehn Jahre). Die Polizei stellte die Führerscheine und beide Fahrzeuge sicher. Der Ford und die Kawasaki wurden abgeschleppt. Die 19-Jährigen stehen unter dem Verdacht, eine Straftat begangen zu haben. Bereits die Teilnahme an dem Rennen ist eine Straftat – auch ohne dass dabei jemand verletzt oder getötet wird. Dazu leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren ein. Darüber hinaus wird der Ford Focus technisch untersucht, da der Verdacht besteht, dass dieser technisch verbotswidrig verändert wurde.

Standardmäßig informiert die Dortmunder Polizei jetzt auch die Führerscheinstellen, die den Tatverdächtigen die Fahrerlaubnisse erteilt haben. Dort wird über weitere Reaktionen entschieden. Das können u.a. die Anordnung einer kostspieligen Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) und der befristete Entzug der Fahrerlaubnis sein.

Quelle Polizei Dortmund

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