„Wir landeten sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen“, fasste Ingrid Kroll (WfU-Vorsitzende) den Vortrag des Stadtkämmerers bei der Haushaltsklausur der Wir für Unna-Fraktion zusammen.
„Nach den Darstellungen vom Kämmerer Thomae ist zu befürchten, dass über dem Rathaus Unna im Jahr 2026 der Pleitegeier kreisen wird.“
Zum zweiten Mal in dieser noch jungen Legislatur traf sich WfU zur Klausurtagung. Kämmerer Achim Thomae referierte zum Haushaltsplan, der 1. Beigeordnete Jens Toschläger hatte viele Folien zu den aktuellen und zu erwartenden Baumaßnahmen mitgebracht.
Man sei dann schnell und hart auf dem Boden der Fakten gelandet, so Ingrid Kroll. Bei den entscheidenden dringlichen Maßnahmen, zum Beispiel dem Brandschutz des Rathauses, müsse als Worst Case-Szenario die Baumaßnahme „Hertinger Tor“ (neue Grundschule und Kita) möglicherweise in den Zeitraum 2026 geschoben werden, habe Toschläger erläutert.
„Deutlich wurde auch, dass das Personalkonzept der Kreisstadt Unna den heutigen Anforderungen einer bürgerfreundlichen Dienstleistungsorganisation absolut nicht mehr entspricht“, fährt Ingrid Kroll fort. „Teilweise arbeiten die einzelnen Akteure aneinander vorbei, ohne Abstimmung und effizienten Ressourceneinsatz. Die Einsparungen des alten Verwaltungsvorstandes haben anscheinend zur Arbeitsunfähigkeit geführt, denn anders lassen sich die dringenden Wünsche nach zusätzlichen Planstellen nicht verstehen.“
Die Genehmigung der Stellen sowie Organisationsstruktur, Aufgabenverteilung und Zuständigkeiten müssten unter die Lupe genommen werden. „Wertfrei und zweckmäßig muss das geschehen, deshalb plädieren wir für einen externen Check! Da kann z.B. die Verwaltungshochschule oder die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) mit ins Boot genommen werden“, so Kroll.
Sie fährt fort:
„Nach den Ausführungen der Verwaltung müssen wir davon ausgehen, dass das Mountenbiker-Problem frühestens 2026 in Angriff genommen werden kann. Wir schlagen vor, dass der Standort wie bisher bestehen bleibt und endlich von der Verwaltung übergangsweise genehmigt wird.
Auch hier wird vor den nächsten vier Jahren nichts geschehen. Da müssen wir uns nichts vormachen.
Der Wunsch, das Freizeitbadgelände in Massen zu überplanen, wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Da muss eine Überganglösung her.
So sehen wir das auch bei der Eishalle. Gebetsmühlenartig sagen wir, es gibt in Unna nichts für die Jugend – was nicht vereinsgebunden ist! Die Eishalle muss reanimiert werden. Eine kostengünstige Lösung darf einfach nicht ignoriert werden.
Neben den Pflichtaufgaben sehen wir unbedingt die Pflicht, unsere Jugend nicht aus den Augen zu verlieren.“
Das Fazit der WfU:
„Wir stecken in einem so engen finanziellen Korsett, dass wir unsere Haushaltsanträge entsprechend stellen müssen. Denn auch hier dürfen wir die Realität nicht ausblenden.“