Der Integrationsrat Unna wirbt für die Teilnahme an der „Rettungskette für Menschenrechte“ am morgigen Samstag, 18. September. Zugleich wird am Samstagvormittag eine begleitende Ausstellung eröffnet.
In der Einladung zu beidem heißt es:
„Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten arbeiten seit Jahren darauf hin, den Zugang zum Recht auf Asyl insbesondere an den EU-Außengrenzen faktisch abzuschaffen.
Ein bitteres Fazit, dass wir 2021 ziehen müssen. Dabei wird Europa getragen durch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz von Menschenwürde, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit.
Die Geltung dieser Norm zeigt sich gerade im Umgang mit Schutzbedürftigen. Es kommt darauf an, die Würde und die Rechte von. Geflüchteten an Europas Außengrenzen zu schützen und zu verteidigen.
Die Ausstellung zeigt auf 16 Einzelplakaten, wie in der Politik der Europäischen Union die Externalisierung von Flüchtlingen, die Abschottung der Außengrenzen sowie die militärischen und geopolitischen Interessen ineinandergreifen.
Verhängnisvoll ist dies vor allem für schutzsuchende Menschen, die mit ihrem Recht auf Asyl an einer restriktiven Politik scheitern. Vor 70 Jahren trat die Genfer Flüchtlingskonvention in Kraft – aktuell ist es höchste Zeit, die universelle Gültigkeit der Flüchtlings- und Menschenrechte gemeinsam zu verteidigen.
Die neue Plakat-Ausstellung hat PRO ASYL e.V. gemeinsam mit Pax Christi und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden entwickelt
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung findet auf dem Lindenplatz die Aktion #HandinHand – Rettungskette für Menschenrechte statt,
Startpunkt 12 Uhr, zib , Lindenplatz 1.
Pressemitteilung des Integrationsrates im Wortlaut
Seit 2014 sind laut UNHCR 21.500 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken (Stand 1. August 2021). Mehr als 850 sind allein in der ersten Jahreshälfte ertrunken. Eine Woche vor der Bundestagswahl, am 18.09.2021, soll durch die Rettungskette für Menschenrechte, von der Nordsee bis zum Mittelmeer, das Sterben auf den Fluchtrouten wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
271 Organisationen aus Deutschland, Österreich und Italien haben sich bislang für die Rettungskette für Menschenrechte am 18.09.2021 angemeldet (Stand: 09.09.2021).
15 Rettungsringe unterstützen die Menschenkette von der Nordsee bis zum Mittelmeer in Städten, die nicht direkt an der Route liegen.
Die „Rettungskette für Menschenrechte“ setzt sich mit ihren Unterstützer*innen und Partnerorganisationen für die Schaffung sicherer Fluchtwege ein. Die EU muss sich für die Bekämpfung der Fluchtursachen einsetzen und Menschen in Lebensgefahr müssen gerettet werden, anstatt Menschen auf der Flucht zu bekämpfen. Die Mitglieder der Gruppefordern ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen sich auf ein europäisches Seenotrettungsprogramm verständigen und dieses auch durchsetzen.
Wir zeigen, wozu die Zivilgesellschaft länderübergreifend fähig ist und wie durch Mut, Gemeinschaftlichkeit und Solidarität Großes bewegt werden kann. Zusammen stehen wir für solidarische Städte, sichere Häfen und eine humane Flüchtlingspolitik.
Die symbolische, menschliche Rettungskette wird unter Einhaltung der Hygienebestimmungen gebildet. Zwischen den Personen werden alte Hemden zum einen auf das Thema hinweisen und zum anderen für den Abstand sorgen, deswegen soll jeder Teilnehmer ein langärmeliges Hemd mitbringen. Von der Caritas und der Lüsa werden aber auch alte Hemden aus den Kleiderläden zu Verfügung gestellt. Jeder Teilnehmer trägt die Maske zum Schutze des Nächsten – für was diese Menschenkette einsteht.
Weitere Informationen und die aktuelle Route finden Sie auf Homepage www.rettungskette.eu
Route Unna: Startpunkt: Massener Str. | zib | Marktplatz | Rathaus | Bahnhofstr. | KönigsbornerTor | Friedrich-Ebert-Str. | Viktoriastr. | Platanenallee | Döbelner Str. | Berliner Allee | Hubert-Biernat-Str. | Hammer Str. Richtung Bönen