„Wer nicht möchte, dass Tiere leiden, der isst sie nicht.“
Dieses kompromisslose Fazit zieht die SOKO Tierschutz, die in wenigen Monaten zwei Fälle massiver, fortgesetzter Tierschutzverstöße im Kreis Unna aufgedeckt hat.
Zuerst dokumentierten die Tierschützer die illegalen Schächtungen im Selmer Schlachthof Prott, dann die entsetzlichen Misshandlungen kranker Nutztiere in der Viehverladestelle Werne. Wir berichteten.
Zwei schreckliche Enthüllungen massiven Tierleids, doch letztlich nur die Spitze des Eisbergs, zieht die SOKO heute (20. Februar) rückblickend auf ihren letzten Einsatz im Kreis Unna Bilanz.
„Bei dem Bürgergespräch zu unserer letzten Aufdeckung in der Metzgerei/Viehhandel Mecke im Landkreis Unna waren die Verwirrung, Enttäuschung und auch Wut innerhalb der Bevölkerung deutlich zu spüren.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer meldeten sich zu Wort, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Sie waren entsetzt über die grausame Tierquälerei, die sich bei dem „Metzger des Vertrauens“ abgespielt hat, aber auch ratlos über die langjährige Untätigkeit des Veterinäramts und dessen Unwilligkeit, Versäumnisse und Fehler einzuräumen.
„Zur Lebendbeschau war nie einer da“, berichtet ein Bürger. „Wenn mal eine Ohrmarke fehlt bei einem Schaf, da kommen sie sofort. Aber diese wichtigen und die schwierigen Sachen, da geht man dann nicht hin!“
Eines ist völlig klar: Behörden, die ihrer Aufgabe nicht nachkommen, das kleine bisschen an Tierschutz zu gewährleisten, das das deutsche Recht den Tieren zugesteht, gehören von Grund auf reformiert und neu besetzt.
Doch das nimmt auch jeden einzelnen von uns nicht aus der Pflicht.
Wer nicht möchte, dass Tiere leiden, der isst sie nicht.“
Als Beispiel zitiert der SOKO-Sprecher eine Besucherin des Bürgerabends und ehemalige Kundin von Mecke:
„Wenn ich daran denke, dass wir Fleisch gegessen haben, von den Kühen, die so gequält wurden. Für mich ist die Konsequenz: kein Fleisch mehr!“