Zu der zunehmenden Beseitigung von Parkplätzen in innerstädtischen Unnaer Wohngebieten, über die unsere Redaktion entsprechend immer öfter berichtet, nimmt eine betroffene Anliegerin in einem Meinungsbeitrag Stellung.
„In den letzten Monaten sorgt der zunehmende Wegfall von Parkplätzen bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern für großen Unmut.
Besonders kritisch sehe ich den Beschluss zur Einführung von kostenpflichtigen Parkausweisen in Höhe von 120 € pro Jahr. (Anm. d. Red.: Die Leserin meint die Einführung von Bewohnerparkzonen mit entsprechenden Ausweisen, die seit der Einführung des neuen Parkkonzeptes Anfang 2024 im Jahr 120 statt zuvor 30 Euro kosten.)
Zwar hat hierzu tatsächlich eine Bürgerbefragung (im Bereich des neuen Grundschulzentrums am Hertinger Tor) stattgefunden, doch wurde den Betroffenen bislang keine nachvollziehbare Auswertung vorgelegt.
Es fehlen statistische Angaben oder ein Überblick über die konkreten Ergebnisse, aus denen hervorgeht, dass tatsächlich eine Mehrheit die Einführung befürwortet.
Diese mangelnde Transparenz wirft Fragen auf: Wie zuverlässig ist das Ergebnis der Befragung? Und verfolgt die Stadt mit der neuen Regelung möglicherweise eher finanzielle Interessen, anstatt eine faire und bürgerfreundliche Lösung für das Parkplatzproblem zu schaffen?
Hinzu kommt, dass der Erwerb eines Parkausweises keine Garantie auf einen Stellplatz bietet. Gleichzeitig stellt sich die berechtigte Frage, wo Besucherinnen, Besucher und Freunde künftig parken sollen, wenn der öffentliche Raum weiter eingeschränkt wird.
Ich habe meine Bedenken bereits mehrfach über Leserbriefe und in direktem Kontakt mit dem Bürgermeister geäußert. Wichtig wäre es jetzt, dass die Stadtverwaltung für mehr Transparenz sorgt, die Ergebnisse der Umfrage offenlegt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an einer praktikablen und gerechten Lösung arbeitet.“
- Sandra Reling, Unna
Artikel dazu:
- Bewohnerparken und geänderte Parkregelungen im Bereich Hertinger Tor
- Stadt muss nach Parkplatzärger an Gerichtstraße zurückrudern
- „Hier parken Sie falsch!“ – nach 44 Jahren
- Neue Parkbuchten sorgen für Unmut – „Locker 50 Parkplätze weniger“





































Liebe Sandra Rehling,
wir haben einen Dissens. Dass jahrzehntelang der „öffentliche Straßenraum“ kostenlos von Autofahrern als privater Parkplatz genutzt wurde, schafft Probleme. Fußgänger und Radler wird der Platz genommen, auch Anwohner finden keinen Parkplatz mehr in der Straße, weil gerade in Unnas innenstadtnahen Quartieren (Gerichtsstraße, Bachstraße, Brockhausstraße, Untere Husemann-Straße etc.) Ortsfremde die „kostenlosen“ Parkflächen zustellen.
Wenn diese „Fremdparker“ das üppige, allerdings kostenpflichtige Parkangebot rund um Unnas Innenstadt (ober- und unterirdisch rund 4.000 Parkplätze) nutzen würden und müssten, gäbe es in den Quartieren kein Problem.
Ja – ein Anwohnerparkausweis garantiert nicht den kostenfreien Parkplatz vor der eigenen Haustüre. Aber die „Parkplätze“ im öffentlichen Straßenraum vor der Türe werden auch zu zwei Dritteln von der Allgemeinheit in Pflege und Instandhaltung bezahlt. Die Alternative ist eine Quartiersgarage mit kostenpflichtigem Privatparkplatz. Die gibt es am Unnaer Neumarkt, am Ev. Krankenhaus, in der Neuen Mühle….Oder eben der Parkplatz auf dem eigenen/gemieteten Grundstück. In Skandinavien z.B. muss vor der Zulassung eines PKW ein privater/gemieteter Parkplatz nachgewiesen werden. Finde ich richtig.
Dass die Verwaltung hier VOR Einführung neuer Parkregelungen eine intensive Kommunikation mit den Anliegerinnen und Anliegern führen muss und sollte, da bin ich bei Ihnen.
In diesem Sinne wünsche ich eine parkstressfreie und schöne Adventszeit.