SEK-Einsatz am Vorabend zum zweiten Advent in Unna. Durch den Zugriff von Spezialkräften in einem Hotel in Unna konnte die Polizei am Samstag, den 06. Dezember 2025, ein zwölfjähriges Mädchen aus den Händen eines 40-Jährigen aus Waltrop befreien.
Das Kind war von dem Mann entführt worden. Es blieb bei dem Zugriff in Unna unversehrt, der Entführer wurde leicht verletzt. Offenbar soll er das Mädchen auch sexuell missbraucht haben.
In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung am frühen Montagabend (8. 12.) um 17.25 Uhr berichteten Staatsanwaltschaft und Polizei Dortmund, dass es sich bei dem Mann, der das Mädchen in seiner Gewalt hatte, nicht um den Vater des Kindes handelt. Er habe das Mädchen gleichwohl anfangs mit Zustimmung der Mutter in seiner Obhut gehabt.
In deren Wohnung jedoch spielten sich im Anschluss dramatische Szenen ab: Der Mann nahm das Mädchen als Geisel.
„Unter Drohung mit Unter Vorhalt einer vermeintlichen Schusswaffe forderte er von der Mutter einen hohen Bargeldbetrag. Zur Durchsetzung dieser Forderung entführte er die Zwölfjährige.“
Durch umfassende Ermittlungsarbeit konnte die Polizei den Tatverdächtigen in der Nacht zu Sonntag in einem Hotel in Unna ausfindig machen und festnehmen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund erließ der Haftrichter Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes, sexuellen Missbrauchs von Kindern und schwereb sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Was der 40-Jährige dem Kind im Einzelnen angetan haben soll, gaben die Behörden nicht bekannt. Sie verwiesen an die zuständige Staatsanwältin Maribel Anderson.
Diese konnten wir am Abend telefonisch noch erreichen.
Demnach sei im Zuge des Zugriffs in dem Unnaer Hotel (um welches es sich handelt, wird mit Rücksicht auf den Persönlichkeitsschutz des jungen Opfers nicht mitgeteilt) das Zimmer des 40-Jährigen als auch sein Pkw gründlich durchsucht worden. „Es ergaben sich dabei Hinweise auf Kinderpornografie“, berichtet die Staatsanwältin. Datenträger wurden sichergestellt, die jetzt im Zuge der weiteren Ermittlungen ausgewertet wurden. Das aufgefundene Material genügte, um gegen den 40-jährigen Deutschen aus Waltrop Haftbefehl unter anderem wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs zu erlassen.
Ob es sich bei dem Opfer um die entführte Zwölfjährige handelt, ließ Staatsanwältin Anderson offen. Auch hier greift wieder der Persönlichkeitsschutz des Kindes und möglicher weiterer missbrauchter Minderjähriger, erklärt sie.
Mit der Mutter des Mädchens sei der Tatverdächtige seit Jahren befreundet gewesen, sagte Maribel Anderson. Das erklärt, wieso sie ihm das Kind arglos anvertraute. Die Waffe, mit der er die Frau bedrohte und ihr Geld versuchte abzupressen, sei bei den Durchsuchungen noch nicth gefunden worden.
Die Zwölfjährige wurde im Anschluss an den SEK-Einsatz zunächst vernommen. Darüber, ob das Kind danach in Obhut des Jugendamtes genommen oder der Mutter wieder anvertraut wurde, habe sie keine Kenntnis, so Staatsanwältin Anderson.
Offen lassen musste sie auch die Frage, wieso der Waltroper sich mit seinem jungen Opfer ausgerechnet in einem Hotel in Unna verschanzte. Verwandte habe er nicht dort. Möglicherweise habe er früher einmal in Unna gewohnt.
Der 40-Jährige ist nicht vorbestraft.




































