Bis zur Ladezone mit dem Lieferauto – von dort aus weiter mit Sackkarre und Co.: Unnas neue City-Hubs sind eröffnet

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Gemeinsamer Startschuss für die neuen Ladezonen in der Innenstadt, hier an der Hertingerstraße: Horst Bresan (Geschäftsführer Stadtmarketing Unna, v.l.), Beigeordneter Markus von der Heide, Thomas Weber (Vorsitzender City-Werbering Unna) und Heike Güse, Leiterin des Ordnungsamtes. Foto Stadt Unna / K. Kohues

City-Hubs für den Lieferverkehr, damit keine Lieferfahrzeuge mehr durch die Fußgängerzone fahren.

Die Stadt Unna hat an diesem Freitag, 14. November, wie angekündigt die neuen City-Hubs für den Lieferverkehr der Innenstadt eröffnet. Damit beginnt mit dem Start des Weihnachtsmarktes am heutigen Nachmittag (17 Uhr) die Testphase für die neuen Ladezonen.

Die befinden sich an fünf Standorten am Rand der Altstadt: in der

  • Hertingerstraße,
  • Massener Straße,
  • Morgenstraße,
  • Wasserstraße
  • und der Bahnhofstraße.

„Sie wurden pünktlich zum Start des Weihnachtsmarktes ausgeschildert und in Betrieb genommen“, verkündete das Rathaus am Mittag.

Mit den neuen Ladebereichen reagiere die Stadt auf Konflikte zwischen Lieferverkehr und Fußgängern in der Innenstadt, erinnert die Verwaltung.

„Ziel ist es, die Sicherheit in der Fußgängerzone zu erhöhen und gleichzeitig eine zuverlässige Warenlogistik für den innerstädtischen Handel sicherzustellen.“

Die City-Hubs sind vom Ring aus direkt anfahrbar, erklärt die Stadt. „Sie ermöglichen eine unkomplizierte Weiterverteilung per Sackkarre oder anderen Transporthilfen.“

Die Ladezonen sind mit entsprechenden Schildern (Parken mit Zusatz Ladezone und einer Parkzeit von maximal 30 Minuten mit Parkscheibe) gekennzeichnet. Sie stehen rund um die Uhr ausschließlich für Be- und Entladevorgänge zur Verfügung – unabhängig von den bisherigen Einfahrzeiten in die Fußgängerzone.

„Sollte eine Anlieferung ausnahmsweise nur über die Fußgängerzone möglich sein, kann beim Ordnungsamt ein Sonderparkausweis beantragt werden“, so die Stadt.

Das Ordnungsamt hat die Händler in der Innenstadt über die neuen Regelungen informiert und bittet den Einzelhandel um Hinweise und Rückmeldungen zur Praxistauglichkeit der Lösung. Anregungen können per E-Mail an ordnungsamt@stadt-unna.de gesendet werden.

PM Stadt Unna

9 KOMMENTARE

  1. Das mit der Testphase ist eine Lüge. Die Cityhubs sind ein fester Bestandteil der seit Jahren geplanten autofreien 15 Minuten SMARTcitystadt und werden nun parallel in zahlreichen Städten in NRW dauerhaft eingerichtet. In den Städten, in denen der Stadtrat diese Entwicklung (wie bereits in Unna) beschlossen hat.
    Den meisten Einwohnern ist gar nicht bewußt, daß sie bereits in einer offiziellen SMARTcityregion wohnen und die radikale Veränderung bisheriger urbanisierter Stadtstrukturen bis in den tiefsten Alltagsbereich hinein bereits beschlossene Sache ist.
    Die Stadt Unna wird schon seine Gründe haben, warum sie die offizielle Bezeichnung SMARTcity gezielt in ihren Pressemeldungen meidet wie der Teufel das Weihwasser.

    • Übrigens:
      An der Stelle auf dem Foto waren bisher seit vielen Jahren Taxiplätze. Auch damit ältere und gehbehinderte Mitbürger die anliegenden Artztpraxen und Apotheke direkt erreichen können.
      Die sind nun entfernt worden.
      Vielleicht sollte man auch für diese Bevölkerungsgruppe alternativ einen Cityhub einrichten,
      damit man sie alternativ in einem Lastenrad zum Arzt transportieren kann wenn sie krank
      oder gehbehindert sind ?

    • Natürlich haben Sie Recht.

      Allerdings: das werden die allermeisten Menschen erst dann erkennen, wenn es faktisch zu spät ist

      Aus Übersee mit staunenden Grüßen….

      • Sie verweisen auf die dürftigen Webseiten der Stadtverwaltung die kaum jemand liest und nicht umfassend informieren.
        Dies wird dadurch belegt, das der Begriff SMARTcity in den öffentlichen Diskussionen in Unna über die einzelnen Mobilitätseinschränkungen seltsamerweise gar nicht auftaucht.
        Bezeichnend ist zusätzlich, das sogar selbst im hinter uns liegenden Kommunalwahlkampf nicht über das beschlossene SMARTcitystadtkonzept diskutiert wurde. Obwohl das SMARTcitykonzept das wesentliche übergeordnete Konzept für die Zukunft der Stadt Unna ist und sich gerade in der Umsetzung befindet !!!
        Da konnte der Bürgermeister einfach unwidersprochen den Leuten im Wahlkampf erzählen, er sei für ein gleichberechtigtes Nebeneneinander der Verkehrsteilnehmer.

        „Die Stadt Unna versucht mal testweise den Cityhub“
        Warum schreibt der Bürgermeister nicht offen und ehrlich:
        „Mit der Einführung des Cityhubs hat die Stadt Unna einen weiteren Baustein zur Einrichtung der SMARTcitystadt Unna erfüllt“.
        Bei keinem der zahlreich erfolgten Maßnahmen zur Mobilitätseinschränkung im Rahmen des SMARTcitykonzeptes wird der Zusammenhang deutlich kommuniziert. Das Konzept in seiner Gesamtheit wurde nie mit der Bevölkerung diskutiert.
        Wie beim Frosch im Wasserglas :-).

        Ein kleiner „Funfact“ für den aufmerksamen Beobachter:
        Herr Wigant als Bürgermeister und Herr Wiggerich als sein hauptverantwortlicher Mitarbeiter für die Umsetzung des SMARTcitykonzepts in Unna sind immer bemüht, auf Fotos von allen möglichen banalen Pressemeldungen aufzutauchen.
        Bei der obigen Pressemeldungen über wirklich maßgebliche Einschnitte in die Stadtstruktur ohne Aktzeptanz in der Bevölkerung natürlich nicht :-).

  2. Ich finde diese Hubs absolut sinnig und richtig. Wenn man Radfahrer komplett der Fußgängerzone verweist, dann ist dies bei Kraftfahrzeugen allemal richtig und eigentlich längst überfällig. Ein Fußgänger ist das schwächste Glied in der Kette und muss daher unbedingt geschützt werden. Gerade alte Menschen und Kleinkinder reagieren oft langsam bzw. unerwartet.

    • In der Fußgängerzone geht die größte Gefahr für Fußgänger von rasenden Fahrrädern und Rollern aus (wenn man von Messer-Uwes und der latenten Hitzschlaggefahr in den Glutsommern durch den gar fürchterlichen „Klimawandel“ mal absieht).
      Und selbst wenn Fahrräder und Roller nicht rasen, werden sie schnell überhört und Fußgänger laufen bei Richtungswechseln deshalb immer mal wieder in sie hinein.
      Lieferfahrzeuge sind gut hörbar, schon weil fast immer dieselbetrieben oder mit Geräuschgenerator ausgerüstet und sie fahren nur mit Schrittgeschwindigkeit.
      Und ja, ich kann das beurteilen, denn unser Bub wohnt innerhalb der Stadtmauer und konnte das bis zum Fahrradverbot (und manchmal auch noch danach) täglich beobachten.
      Einfach mal selber eine Fußgängerzone besuchen und ne Weile beobachten.

    • @Richard W.
      Durch diese Hubs steigt die Anzahl der motorisierten Kraftfahrzeuge in der Fußgängerzone und die Gefahr für die Fußgänger.

      Mit dem Zwang zum umverteilen auf eine elektrische Antriebsart kurz vor dem Empfänger will die Stadt offiziell das Weltklima in 20 jahren auf ein halbes Grad genau feinjustieren.

      Für die Unfallgefahr ist die Antriebsart des Transportfahrzeuges unwesentlich.

      In dem Bericht geht es nicht um die Verteilung von Briefen mit E-Bikes sondern um die Umverteilung von schwerer Ware und Pakete auf motorisierte elektrisches Fahrzeuge in Leichtbauweise mit Überbau.

      Auf der Facebookseite des Rundblicks hat jemand interssanterweise Bilder von elektrische Flurfahrzeuge im „Cityhubeinsatz“ gepostet.
      Als jemand, der schon alles mögliche an elektrische Flurförderfahrzeuge bedient hat, stelle ich mir dabei vor, wie jemand in der Realität in der dunklen Jahreszeit oder bei Regen, Matsch, Kälte, Laub oder Nebel in der Innenstadt unter Zeitdruck schwere Pakete und Ware umpackt um sie durchgenässt bei Minusgraden mitten durch die Fußgängerzone und dessen Besucher zu transportieren. Mit kopflastigen halboffenen wackeligen Fahrzeugen über Kopfsteinpflaster und unabwägbare Bodenbeschaffenheiten durch Schnee und Glatteis.

      Beim beladen im freien ohne Waage muß man bei Kälte und Regen unter Zeitdruck jedes Mal bei jedem einzelnen Paket und Material nach dem Gewicht schauen und rechnen um es intelligent formschüssig zu verladen. Damit das leichte E-Transportfahrzeug nicht überladen wird, nicht zu einseitig beladen wir, nicht zu kopflastig beladen wird und so formschüssig daß die Ladung nicht beim fahren ins schleudern kommt.

      Wenn ein klassischer größerer Transporter oder LKW mit weitaus stabilerer Ladungssicherung und weitaus stabilerer Bodenhaftung wie bisher mit Warnblinklicht und Schritttempo langsam gut sichtbar und schneller für die Fußgänger erkennbar zu den erlaubten Zeiten durch die Fußgängerzone direkt zum Empfänger fährt ist die Unfallgefahr für die Fußgänger geringer.

      Bei elektrisch motorisierte Kraftfahrzeuge mit einem Überbau in Leichtbauweise muß man weitaus mehr beim beladen auf Ladungssicherheit achten oder daß man nicht wegen einer kleinen Unachtsamkeit irgendwelche Kinder in der Fußgängerzone umnietet während man hektisch vollgepackt zwischen den Fußgängern herumflitzt.

      (Beruflich hatte ich sehr oft die Verantwortung dafür wie Material sicher durch große Menschenansammlungen transportiert wird.)

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