CO2-neutral bis 2045: Unnas scheidender Stadtrat beschließt in seiner letzten Sitzung Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes

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Der Innenstadt-Radring in Unna. (Foto RB)

Bis zum Jahr 2045, also binnen der nächsten 20 Jahre, soll Unna treibhausgasneutral sein. Um dies zu erreichen, hat der Stadtrat in seiner Abschiedssitzung als eine seiner letzten Amtshandlungen die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes beschlossen.

„Die Treibhausgase in Unna zu reduzieren und im Jahr 2045 die Treibhausneutralität erreichen – dieses Ziel steckt hinter dem Integrierten Klimaschutzkonzept, das im Frühjahr 2022 erstmalig für die Stadt Unna beschlossen wurde“, so die Verwaltung.

„In diesem Konzept stecken viele konkrete Maßnahmen, wie dies gelingen kann.“

Als Beispiele nennt das Rathaus

  • die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen,
  • den Innenstadt-Radring, angelegt für rund 50.000 Euro,
  • oder den Aus- und Umbau von Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen.

„Durch bessere Angebote für alternative Verkehrsarten kann auf diese Weise der Treibhausgasausstoß in der Stadt reduziert werden“, zeigt sich die Verwaltung überzeugt.

„Auch langfristige und strategische Grundlagenentscheidungen zählen dazu.“ So sei etwa die Kommunale Wärmeplanung auch ein Baustein des Klimaschutzkonzeptes.

Von den 37 Maßnahmen des Konzeptes sind 29 umgesetzt oder laufen gerade. In seiner letzten Sitzung vor Beginn der neuen Legislatur beauftragte der scheidende Stadtrat die Verwaltung mit der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes.

Verbunden ist damit die Einrichtung einer digitalen Auswertung der Klimaschutzmaßnahmen. Dadurch soll auf der städtischen Homepage sichtbar gemacht werden, wieviel CO2 durch die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes eingespart wird.

Quelle: Archiv RB, PM Stadt Unna

Stichwort Kommunale Wärmeplanung

Im November vorigen Jahres berichteten Stadtwerke und Stadt Unna über den Stand der kommunalen Wärmeplanung. Hier unser damaliger Artikel dazu.

Fernwärme und Wärmepumpen statt Gas. Dänemark als großes Vorbild für die in Deutschland politisch angestrebte „Wärmewende“.

Dem noch störrischen/widerwilligen Verbraucher müssen „Eselsbrücken“ gebaut werden, so dass er „Vertrauen und Mut fassen möge auf dem langen weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung“.

Und: Für Fernwärmelösungen können sich Nachbarn in ihren Unnaer Wohnquartieren schon jetzt zusammenschließen.

Ein erster Informationsabend zur kommunalen Wärmeplanung, den die Stadt Unna wie berichtet von einem Hamburger Büro erstellen lässt, fand am Montagabend in der Stadthalle aus Sicht der Stadt sehr gute Annahme.

So fasst die Pressestelle des Rathauses die Resonanz wie folgt zusammen:

„Wie heizen wir in Unna in Zukunft? Dies ist die zentrale Frage bei der Kommunalen Wärmeplanung, die die Kreisstadt Unna derzeit aufstellt.

Beim ersten öffentlichen Informationsabend zeigte sich, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für das Thema interessieren: 185 Menschen kamen, um sich von Fachleuten informieren und beraten zu lassen.“

Im Folgenden die Pressemitteilung der Stadt im Wortlaut. Unsere Redaktion war selbst nicht bei der Veranstaltung vertreten.

„Zumindest sinnbildlich war auch der Esel dabei. Unnas Stadtsymbol war auf vielen Folien der Präsentation zu sehen, die der Diplom-Geograph Hinnerk Willenbrink von der Fachhochschule Münster mitgebracht hatte.

Esel gelten gemeinhin als störrisch, und insofern passten sie gut in das Bild, das Willenbrink zeichnete:

Dem Esel müsse eine „Eselsbrücke“ gebaut werden, sodass er Vertrauen und Mut fassen möge für den langen Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung, auf den sich Unna gerade begibt.

Dass dieser Weg zum Erfolg führt, habe unser nördliches Nachbarland Dänemark vorgemacht. Dort werden heute bereits zwei Drittel der Haushalte mit Fernwärme versorgt, die zu 60 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt.

„Mit einer frühzeitigen Kommunalen Wärmeplanung wollen wir den Menschen in Unna sowie den ortsansässigen Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit verschaffen. Dabei ist uns Bürgerbeteiligung besonders wichtig“, betonte Bürgermeister Dirk Wigant.

Schon bevor der Bund die Kommunen per Gesetz zur Durchführung einer Wärmeplanung verpflichtet hat, hat die Kreisstadt dieses wichtige Zukunftsthema aus dem eigenen Klimaschutzkonzept vor zwei Jahren in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Unna angestoßen.

Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit der Strategieberatung Hamburg Institut Consulting (HIC), deren Projektleiter Felix Landsberg nun in der Stadthalle erste Ergebnisse vorstellte.

Die Quintessenz lautet:

Es wird nicht die eine Lösung geben für die künftige Wärmeversorgung in Unna, sondern eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen.

Von besonderer Bedeutung sind demnach umfassende Beratungsangebote.

Die Stadtwerke Unna bieten unter dem Motto „Fit für die Zukunft“ ein neues Beratungsangebot an, bei dem individuelle Sanierungsfahrpläne erstellt werden. Diese geben einen detaillierten Überblick über mögliche Maßnahmen, die eigene Wohnimmobilie zu sanieren, und dienen als Grundlage für Förderanträge.

(Wir berichteten HIER darüber.)

Weitere Beratungsmöglichkeiten gibt es in Unna bei der Verbraucherzentrale sowie bei unabhängigen Energieberaterinnen und Energieberatern.

Auch die Stadtwerke gehen davon aus, dass die zurzeit noch dominierenden Gasheizungen perspektivisch vor allem durch Wärmepumpen und Fernwärme ersetzt werden. Auch das Stromnetz müsse und werde in diesem Zuge weiter ausgebaut werden müssen, sagte Jürgen Schäpermeier, Geschäftsführer der Stadtwerke Unna.

Darüber hinaus besuchten viele Bürgerinnen und Bürger die Infostände der Stadtwerke, der Verbraucherzentrale NRW sowie der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.

Fragen gab es viele, zum Beispiel nach energetischen Sanierungsmöglichkeiten der eigenen vier Wände, der Finanzierung und Fördermaßnahmen sowie ganz konkret nach der besten Heizoption der Zukunft. Hierfür lohnt sich freilich die Inanspruchnahme individueller Beratung – aber auch der Austausch mit den Nachbarn.

Denn eine wichtige Botschaft des Informationsabends war diese:

Nicht jeder Haushalt in Unna wird einen Fernwärmeanschluss bekommen – Quartierslösungen gelten als wahrscheinlich.“

denn der Netzausbau hängt auch von der Nachfrage ab und durch die Einbindung in ein nachbarschaftliches Netzwerk können Wärmeversorgungsarten effizienter genutzt werden.

„Wenn Nachbarn sich zusammenschließen möchten, um ihre Energieversorgung gemeinsam voranzutreiben oder sich gerne an ein Wärmenetz anschließen lassen möchten, freuen wir uns über eine Benachrichtigung.

 möglich.

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