Lieferverkehr raus aus Unnas Bummelzone – Ladezonen mit Verteilung per Lastenrädern und Co. starten testweise

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Diese Standorte hat die Stadt für die Testphase der Ladezonen (City-Hubs) ausgewählt. (Foto Screenshot / Schreiben des CWU)

Die Stadt Unna prüft wie berichtet die Einrichtung von Ladezonen – sogenannten City-Hubs rund um die Fußgängerzone.

„Ziel ist es, den zunehmenden Lieferverkehr in der Innenstadt neu zu strukturieren und die Aufenthaltsqualität im Stadtkern zu verbessern“,

Möglich machen sollen es Ladezonen am Rand der Fußgängerzone. Diese sollen von Lieferdiensten angefahren werden, während die Verteilung der Waren innerhalb der Innenstadt mit Lastenrädern, batterieelektrischen Kleinstfahrzeugen und ähnlichen Hilfsmitteln erfolgt, so der Vorschlag der Stadt.

Die Standorte sind inzwischen konkretisiert worden. In einem Schreiben an den Citywerbering, das unserer Redaktion vorliegt, finden sich folgende Abstellorte am Rand der Fußgängerzone:

Paketdienstleister und Einzelhändler sollen frühzeitig informiert werden. Zudem ist geplant, Infoblätter und Aushänge zur Information von Fahrern und Gewerbetreibenden bereitzustellen.

Ein erster Praxistest ist zum Weihnachtsmarkt geplant, der am 14. November eröffnet wird.

Mit Beginn der Veranstaltung soll der regelmäßige Lieferverkehr aus der Fußgängerzone ausgeschlossen werden.


„Der Lieferverkehr in der Fußgängerzone ist aktuell werktags von 19 bis 11 Uhr, an Markttagen dienstags und freitags von 18 bis 8 Uhr zugelassen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass diese Regelungen vielfach nicht eingehalten werden“, argumentiert das Rathaus.

Hinzu kommt, dass der Begriff „Lieferverkehr“ in der Straßenverkehrsordnung nicht eindeutig definiert ist. Grundsätzlich umfasst er aber nur die gewerbsmäßige Beförderung von Waren in die oder aus der Fußgängerzone.

Private Fahrten oder reine Durchfahrten sind nicht erlaubt.

Pressemitteilung Stadt Unna

13 KOMMENTARE

  1. Das Problem in der Innenstadt ist nicht der Ladeverkehr sondern die aggressiven und angriffslustigen Fahrrad -und E-Rollerfahrer die beängstigend sind. Dann fehlt im Sommer Schatten in der Innenstadt. Es wird einfach zu heiß. Da bleibt man eben nicht gerne in der Innenstadt.Cafes und Restaurants sind auch begrenzt. Und Parkplätze gibt es auch nicht. Da verweilt man lieber in Kamen, Münster oder Lünen.

  2. Der nächste unausgegorene Schwachsinn der Verwaltung.

    “während die Verteilung der Waren innerhalb der Innenstadt mit Lastenrädern, batterieelektrischen Kleinstfahrzeugen und ähnlichen Hilfsmitteln erfolgt. Praxistest zum Weihnachtsmarkt”

    Träumt schön weiter!

    So sehr es wünschenswert ist den Lieferverkehr aus der Fußgängerzone zu verbannen sollte allerdings die aktuelle Realität vor Augen haben.

    Auch in diesem Fall empfehle ich den Verantwortlichen in der Verwaltung mal den Allerwertesten zu erheben um an einem Vormittag den Lieferverkehr in der Fußgängerzone zu beobachten.
    Um zu sehen, welche Mengen dort pro Adresse ausgeliefert werden.
    Mit einer Sackkarre, wie bisher üblich, ist das von zentraler Stelle über die Distanzen nicht zu bewältigen.

    Und wer bitte stellt die Lastenrädern, batterieelektrischen Kleinstfahrzeugen und ähnlichen Hilfsmitteln zu Verfügung und liefert damit aus?

    Und nicht jedes Café, Restaurant, Kaufhaus hat einen Hintereingang an der Flügelstrasse oder Schäferstrasse um von dort bestückt zu werden.

    Das sollte zuerst geklärt und gelöst werden bevor irrationale Hirngespinste in die Ausschüsse gelangen.

    • Die Frage, wer mit Lastenrädern, batterieelektrischen Kleinstfahrzeugen und ähnlichen Hilfsmitteln ausliefert, ist ganz klar zu beantworten: Amazon setzt bereits in mehreren deutschen Städten E-Lastenräder ein. UPS kooperiert mit dem Hersteller ONOMOTION in Sachen e-Cargobikes. DACHSER liefert inzwischen vermehrt unter dem Konzept „Emission-Free Delivery“ — dabei kommen elektrisch betriebene Lkw, Transporter und speziell ausgelegte e-Lastenräder zum Einsatz. DPD kooperiert mit ONOMOTION und setzt mehr und mehr e-Cargobikes ein.
      Wo liegt das Problem?

      • Zitat: „Kleinstfahrzeugen“, „Lkw, Transporter“.
        Merkste selber, oder?
        Die zu liefernde Menge oder Größe übersteigt sehr oft die Kapazität von Lastenrädern. Also müßte es auch Umladeplätze vor der Stadt geben und einen entsprechenden Pendelverkehr. Anstatt nur den Liefertransporter/LKW braucht man also nun zusätzlich ein weiteres Fahrzeug und mehr Zeit.

        Ist aber egal, durch das angestrebte Degrowth gibt es bald eh nichts mehr zu verteilen.

        Haben wir in einigen Städten schon bei Handwerkern: „Wir können da nirgendwo parken, wir nehmen den Auftrag nicht an“.

      • Vielen Dank für die Aufklärung.

        Demnach sind also elektrische LKW von Dachser in der Fußgängerzone erlaubt.
        Elektrische DHL-Kleintransporter auszutauschen gegen ONO mit nur minimal geringerem Platzbedarf auf der Straße aber auf Grund des kleinen Ladevolumens vermehrten Fahrwegen macht natürlich Sinn.
        Nach Auslieferung können die Karren dann geschützt innenstadtnah abgestellt und auch die Akkus gefahrlos aufgeladen werden.
        Gabelstapler mit Getränkepaletten vorn auf und genervte, slalomfahrende Sackkarrenschieber in der Fußgängerzone sind demnach zu begrüßen.
        Und an den ausgewiesenen Ladezonen ist Parken geregelt und kein Chaos mit zugeparkten Rettungswegen zu erwarten.

        Eine Lösung für (Problem) Anlieferungen in der Fußgängerzone ist begrüßenswert, die Umsetzung aber bitte durchdacht im Interesse der Anwohner, des Einzelhandels, der Kunden und umsetzbar für die Lieferanten und nicht als unausgegorener Schnellschuss.

        Schöne Woche noch.

    • Der zusätzliche Irrsinn in Unna besteht darin, das man den schweren Warenverkehr in die Innenstadt mit der Begründung verbietet, daß die letzte Meile mit elektrische Transportfahrzeuge erledigt werden soll, bevor diese dafür bereit stehen !
      Bis dahin soll man sich mit der Sackkarre aushelfen.
      Der linksgrüne Stadtrat von Unna hat bereits vor Jahren den Klimanotstand ausgerufen. Dort ist man bei dem Thema besonders radikal.

  3. Ich möchte die Verwaltung einmal darauf hinweisen, dass das Fahrradfahren, egal mit welchen Rad, in der Fußgängerzone untersagt ist.
    Ich bin nahezu täglich mit dem Rollator in der Fußgängerzone unterwegs, seit dem Verbot für Radfahrer, ist es bedeutend besser geworden, diese zu nutzen.
    Der Lieferverkehr hat bisher überhaupt nicht gestört, man kann es Lieferfahrern, welche schon für einen Hungerlohn arbeiten auch unnötig schwer machen, ihren Beruf auszuüben.
    Aus meiner Sicht, hat diese Planung wohl eher damit zu tun, dass es Kosten und Arbeit verursacht, die Antiterrorpoller nach einer Veranstaltung wieder wegzuräumen und einzulagern.
    Lieferdienste sind keine Terroristen, Sie versorgen uns jeden tag, mit allem was wir brauchen!!!!!!

  4. Der Cityhub ist nur ein kleiner Baustein von vielen zur Einrichtung der seit vielen Jahren geplanten 15 Minuten SMARTcitystadt Unna.

    Inzwischen ist der gesamte Kreis Unna offiziell zur SMARTcityregion ernannt worden !

    Digital unterstützte Mobilitätskontrollen und Einschränkungen in autofreien Städten, in denenen die Bewohner alles zum Leben für den Alltag in einem Umkreis von 15 Minuten zur Verfügung haben sollen, unter dem Mantel der Klimarettung.

    Die Parteien stehen geschlossen hinter diesen Beschluss und vermeiden verständlicherweise die öffentliche Diskussion darüber. Zumal das SMARTcitykonzept übergeordnet von der Bundes- über die Landesebene in den verschiedenen Städten nach dem gleichen Muster geplant und umgesetzt wird.

    Die Berichterstattung berichtet über die Aufreger der einzelnen kleinen Schritte dieser beschlossenen Entwicklung, vermeidet aber eine Diskussion über das dahinterstehende übergeordnete Gesamtkonzept.

    Obwohl sich diese radikale Veränderungen von historisch gewachsenen urbanen Stadtstrukturen (welche sich bis in den tiefsten Alltag hinein bemerkbar machen werden) bereits in zahlreichen Städten in NRW parallel zueinander in der Umsetzung befinden.

    Bei einer Umfrage des Rundblicks in der Fußgängerzone würden sicherlich weit über 90% der Einwohner zu der Bezeichnung „SMARtcity“ nicht viel konkretes sagen können obwohl dies die bereits festgelegte übergeordnete Planung zur Stadtentwicklung der nächsten Jahre ist.

    Stattdessen starrt man immer nur irritiert auf die verschiedenen Einzelmaßnahmen, welche lediglich dem übergeordneten beschlossenen Plan dienen, Unna als SMARTcity in ein „Überwachungsghetto“ nach chinesischem Vorbild umzugestalten.

  5. Ich finde die Vorschläge der Ladestationen sehr interessant, besonders in der Morgenstraße.
    Hier wird doch nicht ernsthaft darüber nachgedacht, die zwei Schwerbehindertenparkplätze, in eine Ladezone zu wandeln,diese werden dringend gebraucht, da auf den zwei weiteren Plätzen immer die „mal eben“ Parker stehen.
    Sollte dieses so umgesetzt werden, dann ist auch die letzte Hoffnung dahin, dass im Rathaus Leute endscheiden, welche wissen, was Sie da machen.
    Auf Schmunzlers Schreiben einzugehen, welche der angesprochenen Städte haben denn einen Verkehrsring um ihre Innenstadt, auf dem es nur eine Fahrtrichtung gibt?
    Ich bleibe dabei, dass Problem sind die Kosten und zeitintensiven arbeiten, die das entfernen der Terrorpoller mitsich bringen, weil, erstens ,kein Geld da ist, und zweitens, kein Geld da ist, und drittens, kein platz für das einlagern vorhanden ist.
    Was kommt als nächstes, dass Fahrrad und Scooterverbot lies ja noch hoffen, aber wenn die Lieferfahrzeuge weg sind, kommen dann die Fußgänger?

  6. „Schmunzler“ hat alles auf den Punkt gebracht! – Lieferzeit zwischen 19 und 11 Uhr war m.E. übrigens gut, soll aber nicht funktioniert haben. Warum wurde und wird nicht vorrangig fürs Funktionieren (durch stregnere Kontrollen z.B.) gesorgt?! Weil „Schmunzler“ recht hat!

  7. Eine weitere Schnapsidee unserer Stadtführung. Nach Verbannung der Radfahrer auch zur Nachtzeit aus der Innenstadt, weil sie sich am Tage nicht an die Regeln gehalten haben, war schon Grenzwertig. Im Aufsatz hätte das geheißen „Thema verfehlt…6“. Nachts hätte ein plötzlich erscheinender Radfahrer noch ein gewisses Risiko für z.B. Blitzeinbrecher bedeutet.
    Jetzt sind die Zulieferer dran. Da sie sich nicht immer an Zeiten halten werden sie ohne weitere Vorwarnung in Form von Aufklärung und täglicher Kontrollen mit Verwarnungen ausgesperrt, weil einige wenige sich an der notwendigen Arbeit stören. Einkaufen wollen sie alle. Ich sehe schon die Lastenräder die durch die Fußgängerzone geschoben werden, denn fahren ist ja nicht erlaubt. Oder werden dafür und für Kleinstfahrzeuge nun Ausnahmen geschaffen. Was ändert sich dann also außer der Menge der Ausnahmen. Wer soll diese Dinger denn bedienen ? Das Personal der Geschäfte oder auch noch die Zulieferer. Getränkeversorgung der Gastronomie mit der Sackkarre. Super Idee. Vielleicht erst mal über die Auswirkungen nachdenken bevor solche Eseleien angestoßen werden.
    Wir haben Vorschriften genug. Wenn diese eingehalten und nötigenfalls repressiv Überwacht werden sollte man sich um wichtigere Dinge -z.B. Sicherheit im Bereich des Kurparks pp. kümmern

  8. Hahahaha. Gibt es denn nichts Wichtigeres ? Was ein Witz. Für so einen Quatsch ist Zeit und Geld da. Bald sind sie alle weg. Die letzten Händler…weiter so.

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