Anwohner genervt: „Flughafenparkerproblem ist von Holzwickede nach Unna gewandert“

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Foto Privat

„Das Holzwickeder Flughafenparkerproblem ist jetzt nach Unna gewandert.“

Ein entnervter Bewohner der Unnaer Innenstadt beobachtet seit ca. drei Monaten zunehmenden Parkdruck an der Höingstraße. Direkt gegenüber seinem Wohnhaus liegt der „White Tiger Parking“-Platz – das ehemalige Gelände der Tankstelle Biermann. Dort findet der Transfer zum Flughafen Dortmund statt.

„Leider ist der Parkplatz sehr schlecht ausgeschildert. Oft ist auch die Schranke unten. Somit haben wir als Anwohner jeden Tag nur Stress“, schreibt uns der Anwohner.

Dies vor allem nachts oder früh am Morgen, wenn Urlauber von auswärts anreisen, den Abfahrtplatz für den Shuttle nicht finden, hin- und herfahren. „Dann steht der Bus mit laufendem Motor auf der Straße, es wird laut mit Handys herumtelefoniert…“

Für die Nachbarschaft sei das alles zunehmend unerträglich. „Wo sollen wir Bewohner selbst noch parken? Irgendwo in der Innenstadt oder im Parkhaus? Das Ordnungsamt hat auf meine Anrufe wegen der Ruhestörungen nicht reagiert. Auf eine Mail meiner Lebensgefährtin kam die Antwort, man werde sich kümmern. Das ist jetzt auch schon wieder mehrere Wochen her.“

Er sei immer gegen Anwohnerparkausweise hier an der Straße gewesen, sagt der langjährige Innenstadtbewohner. „Aber mittlerweile sehe ich keine andere Möglichkeit mehr.“

Von ähnlichen Problemen berichteten uns im Sommer auch schon Bürger in den Wohnvierteln im Unnaer Süden, in denen (noch) keine Parkzeitbeschränkung gilt. Urlauber von auswärts parkten dort ihre Fahrzeuge für 2 bis 3 Wochen und ließen sich mit einem Taxi zum Flughafen und zurück bringen. Das ist für viele kostengünstiger, als direkt am Flughafen zu parken (Gebührentabelle siehe unten).

Grundsätzlich haben die betroffenen Unnaer das gleiche Problem wie schon seit langem die Bürger im flughafennahen Holzwickeder Norden.

Parken auf öffentlichen Straßen ist für Pkw auch für längere Zeit grundsätzlich erlaubt, da die StVO keine generelle Begrenzung der Parkdauer vorsieht. Sie muss extra ausgeschildert werden, sei es durch Parkscheiben-Zeitlimit oder mit Parkscheinautomaten.

Mit diesen versucht wie berichtet seit Anfang August die Gemeinde Holzwickede das Problem der „Flughafenparker“ in den Griff zu bekommen. In fünf Straßen im Holzwickeder Norden wurden Parkscheinautomaten installiert. Das teilte die Gemeindeverwaltung am 8. August in einer Pressemitteilung mit.

„Wer die zulässige Parkzeit– auch in den markierten Flächen – überschreitet, muss damit rechnen, dass das Fahrzeug abgeschleppt wird.“

Bisher geschehe das allerdings praktisch nie, kritisieren Leserinnen und Leser auf unserer Facebookseite. Dort wird auch die Frage, ob die Parkgebühren am Flughafen unzumutbar hoch seien, kontrovers diskutiert.

  • Screenshot unten von der Website des Flughafens Dortmund.

Die Stadt Unna hat zunehmend mit Anwohnerärger aufgrund Parkplatzproblemen zu tun. Erst vor wenigen Tagen kündigte das Rathaus an, im Bereich der neuen Grundschule/Kita am Hertinger Tor/Brockhausstraße die Anwohner zu Frage des Anwohnerparkens zu befragen – das würde dann jeweils in der Zeit von 19 bis 9 Uhr bedeuten, dass die Parkplätze nur noch Bewohnern mit entsprechenden Ausweisen zur Verfügung stehen.

Die Gebühr für die Anwohnerparkausweise wurden mit dem Start des „Parkkonzepts“ zum 1. 1. 2024 von vormals 30 Euro auf 120 Euro im Jahr erhöht. Ein solcher Ausweis berechtigt zum Parken in dem betreffenden Bereich, garantiert aber natürlich keinen Parkplatz. Zudem gilt er ausschließlich für den Ausweisinhaber selbst und darf nicht z. B. auf Besucher

Denn seit der Eröffnung des neuen „Bildungszentrums“, die mit geänderter Verkehrsführung und Einschränkungen beim Parken einherging, sei ein zunehmender „Parkdruck“ in den betreffenden Straßen festzustellen.

1 KOMMENTAR

  1. Die Parksituation in Unna ist schon lange ein Problem, hier war es ja wichtig, statt Parkplätze am Morgentor zu erhalten, dass eine gewisse Wählerklientel die Möglichkeit bekommt, sich mit Drogen zu versorgen, im schönen Bürgergarten.
    Was man im Rathaus leider nicht bedacht hat, ist die Tatsache, dass viele Leute ja nur mal kurz etwas besorgen möchten. und für nur mal kurz, fährt keiner ins Parkhaus, man parkt lieber auf den Parkplätzen für Schwerbehinderte, in der Morgenstraße.
    Leider gibt es kaum Kontrollen und wenn man die Mitarbeiter des Ordnungsamts darauf aufmerksam macht, dass sogar Mitarbeiter des Schulamts darauf parken, wird dieses ignoriert.

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