„Jetzt verfolg´ ich dich. Dich und deine Gesinnung.“ Mit AfD-Verbotsschild durch die Kamener City einem AfD-Mitglied auf den Fersen

0
424
Screenshot aus dem Video von Samstag, 6. September, auf der Weststraße in Kamen.

„Ich verfolg dich? Du verfolgst uns. Aber jetzt verfolg ich dich. Dich und deine Gesinnung!“

Auf den Wahlkampfstand der AfD in Kamen am Samstag (6. September) folgte ein bizarr anmutender Mini-Verfolgungsmarsch durch die Fußgängerzone der Sesekestadt.

Auf einem Video, das unserer Redaktion zugeleitet wurde, ist zu sehen, wie eine Frau mit einem großen Schild „AfD-Verbot jetzt“ einen Wahlkämpfer der AfD über die gesamte Weststraße verfolgt.

Der aus Werne stammende Mann wollte im Anschluss an den Innenstadtwahlkampf auf dem Weg zu seinem Auto noch einen Umweg zum Friseur machen, berichtete er. Auf dem Weg dorthin seien ihm AfD-Gegner entgegengekommen, die zuvor am Wahlkampfstand demonstriert hatten.

„Die haben mich belästigt, genötigt und verfolgt“, berichtet der AfD-Wahlkämpfer.

Die Szenen in dem Video muten unterdessen leicht bizarr an. Während sich der Verfolgte der Frau mit dem Verbotsforderungsschild beständig entziehen will, sie dazu immer wieder auffordert „lass mich jetzt in Ruhe!“, sie dabei mit dem Handy filmt und erklärt, dass er „verfolgt und genötigt“ werde, ruft die Frau, ihr Gesicht jetzt hinter dem Schild versteckend, ihm abwechselnd zu: „Ich verfolg dich? Du verfolgst UNS!“, während sie weiter unmittelbar hinter ihm hergeht.

Dann fordert sie lautstark: „Hör sofort auf, mich zu filmen!“

Der seltsame Verfolgungsmarsch erstreckt sich minutenlang über die Weststraße. Die Frau wandert dem Mann mit dem hochgereckten Schild dicht hinterher, während der Mann umgekehrt ständig fordert, in Ruhe gelassen zu werden.

Die Verfolgerin ignoriert das, fordert statt dessen, der Filmer solle „jetzt sofort das Video löschen“, und erklärt schließlich laut, man werde „dich und deine Gesinnung“ öffentlich machen.

Gegen Ende sieht man einen entgegenkommenden Mann in einem „F*ck AfD“-Shirt und hört ein laut gebrülltes „Scheiß AfD“.

Der Wahlkämpfer wendet sich dann an die anwesende Polizei, die seine Personalien aufnimmt. „Die haben das Video gesehen und sagten, das diese Verfolgung keine strafrechtliche Relevanz haben“, berichtet der Mann aus Werne abschließend. Die Polizei habe korrekt ihre Arbeit gemacht. „Ich fand aber nicht so gut, dass die bei der Personalienaufnahme meinen Namen laut gesagt haben.“

Auch für seine Schilderung möchte er lieber anonym bleiben.

Sein Name und seine Kontaktdaten liegen der Redaktion vor.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here