Nach der für die Eltern schockartigen Ankündigung des Ev. Kirchenkreises Unna, die Kita „Unterm Regenbogen“ in Königsborn nächsten Sommer zu schließen (wir berichteten am heutigen Nachmittag), schaltete sich noch am Dienstag (2. 9.) die Unnaer SPD ein.
Auf Nachfrage unserer Redaktion leitete uns Fraktionschef Sebastian Laaser ein Schreiben der Sozialdemokraten an Superintendent Dr. Karsten Schneider weiter.
Darin appelliert die SPD dringend an die Kirche, ihre Pläne noch einmal zu überdenken.
„An den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Unna, Herrn Dr. Karsten Schneider sowie anden Verwaltungsleiter des Ev. Kirchenkreises Unna, Herrn Thomas Sauerwein
Sehr geehrter Herr Superintendent Dr. Schneider,sehr geehrter Herr Sauerwein,
wie Sie wissen, befinden wir uns aktuell im Kommunalwahlkampf. Bei einer Verteilaktion am heutigen Morgen haben wir auf dem Parkplatz der Paul-Gerhardt-Kirche in Unna-Königsborn aufgebrachte Mütter angetroffen und sind mit ihnen ins Gespräch gekommen.
Diese berichteten uns – sehr irritiert –, dass sie soeben mit einem Schreiben des Ev. Kindergartenwerks über die geplante Schließung der Kita „Unterm Regenbogen“ zum Ende des kommenden Kitajahres informiert worden sind.
Besonders betroffen machte uns die Aussage zweier Mütter, deren Kinder sich aktuell in der Eingewöhnungsphase befinden und die sich vor kurzer Zeit ganz bewusst für diese Einrichtung entschieden haben.
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider, an unser gutes Gespräch am Rande des SPD-Ortstermins in Hemmerde möchten wir anknüpfen: Die Herausforderungen für die Träger von Kindertageseinrichtungen sind uns sehr bewusst.
Ebenso teilen wir die Einschätzung, dass der politische Druck auf die Landesregierung, endlich eine tragfähige und zukunftssichere Finanzierungslösungen zu schaffen, weiter erhöht werden muss – und das geht nur gemeinsam.
Hier stehen wir gerne für weitergehende Überlegungen zur Verfügung.Gleichwohl möchten wir unser Unverständnis über die konkrete Schließungsentscheidung zum Ausdruck bringen:
1. Zeitpunkt der Mitteilung:
Die Information erfolgt zu Beginn des neuen Kitajahres und nach der Ferienschließung. Für viele Eltern kommt diese Nachricht völlig unvermittelt.
2. Bewusste Wahl der Kita: Die Entscheidung für eine Einrichtung erfolgt aus vielfältigen Gründen – darunter die räumliche Nähe und die seit Jahrzehnten anerkannte, hervorragende pädagogische Arbeit des Teams der Kita „Unter’m Regenbogen“.
3. Bedeutung für den Stadtteil: Die Kita liegt nicht isoliert, sondern ist eng eingebunden in die Kirchengemeinde, neben der Paul-Gerhardt-Kirche, weiteren Gemeinderäumen und dem Jugendhaus Taubenschlag. Die beabsichtigte Schließung sendet aus unserer Sicht ein falsches Signal der Ev. Kirche in den Stadtteil Königsborn.
4. Kommunalpolitischer Kontext: Der Rat der Kreisstadt Unna hat jüngst sein finanzielles Engagement bei den Trägeranteilen des Kindergartenwerks erhöht. Uns war bekannt, dass Gruppenschließungen erwogen werden.
Die konkrete Art und Weise der nun verkündeten Schließung sowie deren Kommunikation in den kommunalpolitischen Raum werfen bei uns die Frage auf, wie ein vertrauensvolles Miteinander künftig gelingen soll.
Das an die Eltern übermittelte Schreiben erweckt den Eindruck, dass die Schließung unumkehrbar beschlossen ist.
Das bedauern wir ausdrücklich – für den Stadtteil und insbesondere für die Familien, die die Einrichtung besuchen und mit ihr verbunden sind. Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie dringend bitten, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Außerdem stehen wir Ihnen gerne für ein erläuterndes Gespräch zur Verfügung. Wir hoffen sehr, dass sich Wege identifizieren lassen, die Schließung noch abzuwenden.
Unabhängig davon möchten wir empfehlen, die bisherige Kommunikation – insbesondere mit den Eltern, aber auch mit dem Kita-Personal – grundlegend zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Laaser, Maik Luhmann
Vorsitzender SPD-Ortsverein Unna, Vorsitzender SPD-Unterbezirk Unna“
[…] Lesen Sie dazu auch die Reaktion der Unnaer SPD. […]