
Unter dem zupackenden Motto „Was tun“ präsentiert sich Unnas Grüner Bürgermeisterkandidat Michael Sacher auf seiner politischen Website. „Was tun“ müsste er selbst dringend etwas auf seiner Homepage, denn die dortige Vita weist den Unnaer Buchhändler auch nach einem halben Jahr immer noch als „Seit 2022: Mitglied des Deutschen Bundestages“ aus.
Doch bei der vorgezogenen Neuwahl am 23. Februar dieses Jahres verpasste Sacher seinen Wiedereinzug und ist seitdem wieder Buchhändler in Unna. Ein ehrenwerter Beruf, weshalb man sich fragt, wieso der Kandidat nicht stolz dazu steht?
Was zunächst im Frühjahr von einem Kommentarschreiber auf der Rundblick-Website bemerkt und dort als Lappalie und offensichtliches Versäumnis eher noch belächelt wurde, entwickelte sich mit den Monaten zur Irritation. Denn auch auf einen freundlichen Hinweis der Rundblick-Redaktion an die Grünen schon vor vielen Wochen wurde der falsche Eintrag nicht geändert. Man sagte zu, man werde den Hinweis „weitgeben“. Dabei blieb es.
Bis in den Kommunalwahlkampf hinein erweckte die „Was tun“-Website des Grünen Bürgermeisterkandidaten daher weiter den Eindruck, hier kandidiere ein amtierender Bundestagsabgeordneter. Daher drängte sich inzwischen der Eindruck auf, dass der Fehler mit Absicht nicht korrigiert wurde. Für „mehr Schein als Sein“? Oder ist dem Grünen Bürgermeisterkandidaten und seinen Anhängern tatsächich die eigene Website nicht bekannt?
Diese Fragen mailte unsere Redaktion am Montagabend (11. 8.) erneut an die Grünen, verbunden mit einem Screenshot jenes Abends von der „Was tun – Michael Sacher“-Website: Immer noch präsentierte sich der Bürgermeisterkandidat dort als Bundestagsabgeordneter. Siehe Titelfoto.
Seit gestern Abend ist die Website nun vorübergehend nicht mehr erreichbar. Offenbar hat sie jetzt das erste Mal seit der Bundestagswahl am 23. Februar jemand gelesen.
