Zahl der Einbürgerungen im Kreis mehr als halbiert – Syrien erstmals seit Jahren nur noch auf Platz 2 der Herkunftsländer

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Bildquelle Pixabay

Die Zahl der Neueinbürgerungen im Kreis Unna hat sich im Juni im Vergleich zum Vormonat mehr als halbiert. Zugleich liegt das bisherige Dauer-Spitzenherkunftsland Syrien erstmals seit Jahren nicht mehr an der Spitze – im Juni empfingen mehr gebürtige Türken als gebürtige Syrer den deutschen Pass.

Insgesamt 23 Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern erhielten im vergangenen Monat die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die meisten (7) kommen aus der Türkei, 5 stammen aus Syrien. Zum Vergleich: Im Mai hatte der Kreis noch 60 Menschen neu eingebürgert, davon 27 Syrerinnen und Syrer und 10 Türken.

Nichts geändert hat sich am Top-Wohnort der Neubürger: Dies ist und bleibt Bergkamen. Von den 23 Neubürgern im Juni wohnen 7 in der Nordbergstadt (und 6 in Kamen), im Mai waren ein Drittel der Neueingebürgerten Bergkamener Bürger und 10 Kamener.

Der Hauptwohnsitz Neueingebürgerter im Südkreis ist stets Schwerte.

Zu den Gründen des deutlichen Rückgang der Neueinbürgerungen haben wir Nachfrage beim Kreis gestellt. Wir werden dazu nachberichten.


Wie jeden Monat regelmäßig von uns berichtet, ist Syrien seit inzwischen über zwei Jahren das Herkunftsland Nummer 1 bei Neueinbürgerungen. Damit unterscheidet sich der Kreis Unna nicht vom landes- und bundesweiten Trend.

Im Kreis Unna hat der ganz überwiegende Teil von Bürgern mit neu erworbenem deutschen Pass seinen Wohnsitz im Nordkreis. Ganz vorn steht fast jeden Monat, wie jetzt auch im Mai, Bergkamen. Im Südkreis ist meist Schwerte die Stadt mit den meisten „Neudeutschen“.

Wie viele Syrer sind in Arbeit, wie viele im Bürgergeld?

Zahlen zur Arbeitssituation von Syrern in Deutschland hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – das ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit.

Von den 1 Mio. Syrern in Deutschland sind demnach rund 700.000 im erwerbsfähigen Alter. Ihre Beschäftigungsquote liegt bei knapp unter 50 Prozent. Syrische Männer haben 7 Jahre nach ihrem Zuzug eine durchschnittliche Erwerbstätigenquote von 73 Prozent erreicht“, informiert das IAB auf seiner Webseite

Die Erwerbstätigenquote des Durchschnitts der männlichen Bevölkerung in Deutschland liegt laut Statistischem Bundesamt bei rund 80 Prozent.

Syrische Frauen kümmerten sich laut IAB dagegen überproportional häufig um die Familie und hätten im Schnitt ein geringeres Sprach- und Bildungsniveau. Die Erwerbstätigenquote syrischer Frauen in Deutschland liegt bei nur 29 Prozent, der Durchschnitt aller Frauen in Deutschland bei 77 Prozent.

Zum Thema Bürgergeld weiß die Bundesagentur für Arbeit:

Etwa 518.000 Syrer haben Anspruch auf Bürgergeld. Mehr als die Hälfte der Berechtigten war zuletzt jünger als 25 Jahre.

Die Bundesregierung will nach dem Sturz des Assad-Regimes laut Äußerungen von Innenministerin Nancy Faeser vor allem auf freiwillige Rückkehr hier lebender Syrer in ihre Heimat setzen. Laut Befragungen des IAB will das aber nur eine geringe Zahl.

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