Albaner an Einreise gehindert, Armenier an Ausreise: Für den einen ging´s zurück, für den anderen hinter Gitter

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Das Flughafengebäude von der Chaussee aus gesehen. (Foto RB)

Binnen vier Stunden hat die Bundespolizei am Dortmunder Flughafen am gestrigen Dienstag, 3. Juni, die Weiterreise von zwei Fluggästen verhindert. Der eine wollte ausreisen, der andere einreisen. Für beide endete die Kontrolle am Dortmund Airport ungeplant.

Gegen 9:00 Uhr erschien ein 41-jähriger Albaner zur grenzpolizeilichen Einreisekontrolle am Flughafen. Zur Identitätsfeststellung händigte er den Beamten seinen Reisepass, eine Verpflichtungserklärung und ein Rückflugticket aus.

Als Grund für seine Reise nach Deutschland gab er den Besuch bei seinem Zwillingsbruder in Wuppertal an. Dieser bestätigt in der Verpflichtungserklärung den Besuch und die Übernahme der Kosten für den Aufenthalt des Bruders.

Bei der Überprüfung des Tickets stellten die Bundespolizisten dann aber fest, dass es gefälscht war und bei der Fluggesellschaft nicht existierte. In der Wache am Flughafen gab der Albaner dann zu, dass ihm sein Zwillingsbruder das Ticket per Smartphone in die albanische Heimat geschict hatte.

Nun baten die Einsatzkräfte auch den 41-jährigen Bruder zur Dienststelle: Er war bereits am Flughafen erschienen, um seinen Zwillingsbruder abzuholen.

Auch er wurde belehrt und machte dann von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Er äußerte sich nicht weiter zu den Vorwürfen. .

Nach Abschluss der Vernehmungen entschied der Dienstgruppenleiter, den gerade erst in Dortmund gelandeten Bruder direkt wieder zurückzuschicken. Der Heimflug nach Albanien startete bereits am Dienstagnachmittag, so dass der Zwillingbruder allein wieder nach Wuppertal zurückfahren musste.

Zudem leitete die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung ein.

Ungefähr zur selben Zeit, als der 41-jährige Albaner wieder in sein Heimatland startete, erschien an der grenzpolizeilichen Ausreisekontrolle ein 34-jähriger Armenier. Er wollte Deutschland mit dem nächsten Flieger verlassen und legte dazu seinen Reisepass sowie eine Aufenthaltsgestattung für Deutschland vor.

Eine Überprüfung seiner Personalien ergab allerdings, dass der in Südlohn gemeldete Mann vom Amtsgericht Münster per Untersuchungshaftbefehl gesucht wurde: „Er wird beschuldigt, im Jahr 2024 einen gemeinschaftlichen Diebstahl in vier Fällen begangen zu haben“, berichtet ein Bundespolizeisprecher.

Mit dem Abflug nach Armenien wurde es dann nichts. Die Beamten nahmen den 34-Jährigen fest und überstellten ihn der Polizei in Münster, die ihn ins Gewahrsam brachte. „Von dort erfolgt die Vorführung bei dem zuständigen Amtsrichter“, erklärt der Bundespolizeisprecher.

Quelle: Bundespolizei Dortmund

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