
Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließe, werde blind für die Gegenwart.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus hatte Bürgermeister Dirk Wigant am Donnerstag, 8. Mai 2025, zu einer Gedenkveranstaltung in den Ratssaal des Rathauses eingeladen.
„Der 8. Mai ist ein Tag der Erinnerung, aber auch ein Tag des Aufbruchs“, sagte Wigant in seiner Rede vor rund 100 Gästen, darunter Ratsmitglieder und Vertreter von Schulen, Vereinen und Initiativen. Der 8. Mai „erinnert uns daran, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind – sondern tägliche Aufgabe“, so Wigant.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus organisiert. Jugendliche der Werner-von-Siemens- und der Peter-Weiss-Gesamtschule zeigten mit Beiträgen, dass Erinnerung nicht nur in Geschichtsbüchern stattfindet, sondern ein lebendiger Auftrag für die Gegenwart ist. Die Vorträge von Zeitzeugnissen zum Kriegsende in Unna hatte Pfarrer i. R. Jürgen Düsberg zur Verfügung gestellt. Jonas Jokiel (GEK) stellte seine Ansprache unter die Überschrift „Nie wieder? Vom Erwachsenwerden in einer Welt, die vergisst“.

Bürgermeister Dirk Wigant sagte, dass sich die heutige Gesellschaft erneut mit demokratiefeindlichen Tendenzen konfrontiert sehe. Der Ton werde rauer, Grenzen des Sagbaren verschöben sich. Umso wichtiger sei es, Haltung zu zeigen und sich gegen jede Form von Menschenverachtung zu stellen. Wigant zitierte den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker aus dessen historischer Rede zum 8. Mai: „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“.
Birgit Rottmayer, Sprecherin des Runden Tisches gegen Gewalt und Rassismus, ordnete den 8. Mai 1945 und die deutsche Vergangenheitsbewältigung tiefer ein. Für die musikalische Begleitung sorgten Sabina Rudzinska (Gesang) und Gorgin Jamil (Gitarre).
Nach der Veranstaltung waren alle Anwesenden zu Gesprächen und Begegnung eingeladen.
PM Stadt Unna