Jugendliche auf den Spuren jüdischen Lebens.
Vom 5. bis 9. Mai 2025 begeben sich rund 40 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des Hansa-Berufskollegs Unna auf Spurensuche:
Im Rahmen einer Projektwoche beschäftigen sie sich intensiv mit Schicksalen von Opfern der NS-Zeit und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Erinnerungskultur in ihrer Stadt.
Ziel des Projekts ist die Erstellung von biografischen Texten für die Stolperstein-App des WDR.
Voraussichtlich vier Lebensgeschichten von Verfolgten des Nationalsozialismus sollen am Ende der Woche digital aufbereitet und in die App integriert werden. Außerdem entstehen im Laufe der Woche ein oder zwei Graphic Novels, die das Thema auf künstlerische Weise aufgreifen.
Eine weitere Schülergruppe widmet sich in diesem Zusammenhang der Stadtgeschichte Unnas.
Den Auftakt zur Projektwoche bildete ein Vorbereitungstag am Dienstag, 29. April. In drei Gruppen durchliefen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Stationen: Im Stadtarchiv erhielten sie eine Einführung in die Recherchearbeit und Sichtung historischer Quellen.
In einem Workshop lernten sie die historische Kurrentschrift zu lesen, die für die Arbeit mit alten Dokumenten unerlässlich ist.
Abgerundet wurde das Programm durch einen Stadtrundgang mit dem Hellweg-Museum, der sich dem jüdischen Leben in Unna widmete.Das Stadtarchiv stellte umfangreiches Quellenmaterial zu verschiedenen Schicksalen bereit. Darunter befanden sich etwa die Biografien von Herbert Voß, Ernst Krähling, Emmi Schrewe und Ottilie Backheuer – allesamt Opfer der sogenannten Euthanasie-Verbrechen.
Auch jüdische Familien wie die Familie Marcus aus der Morgenstraße, Honorine und Karl Marx sowie der Überlebende Dr. Max Mond stehen im Fokus der Recherchearbeit.
Stadtarchiv steht Schulen gerne für Projektarbeiten zur VerfügungBegleitet wird die Projektarbeit von den Lehrkräften Carla Duve, Carsten Lühn und Christoph Hoppe sowie von Jürgen Düsberg (Arbeitskreis Spurensuche), dem Ehepaar Palmüller/Myers (Ahnenforscher-Stammtisch) sowie dem Team des Stadtarchivs um Dr. Frank Ahland.
Die Ergebnisse der Projektwoche fließen direkt in die Stolperstein-App des WDR ein und tragen so zur digitalen Erinnerungsarbeit bei.Das Stadtarchiv der Kreisstadt Unna unterstützt alle Unnaer Schulen grundsätzlich gerne in ihrer Arbeit.
Eine Kontaktaufnahme ist möglich unter Tel. (02303) 103-4799 und per E-Mail an stadtarchiv@stadt-unna.de.
Quelle Stadt Unna