Am 27. April öffnen viele Geschäfte in der Unnaer Innenstadt flankierend zur Mobiliätsschau (Autofrühling) wieder ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Und da auch die Wetteraussichten hervorragend sind, verspricht die Innenstadt wie immer zu solchen Events rummelig voll zu werden.
Verglichen mit vielen Nachbarstädten verfestigen sich in den A-Lagen der Unnaer Fußgängerzone bislang noch erfreulich wenige Leerstände. Zwei Negativbeispiele sind der frühere Game Stop auf der Bahnhofstraße und natürlich das Ladenlokal des ehemaligen C&A am Alten Markt, die beide bereits seit Jahren auf Neubelebung warten.
Sehr negativ sticht aktuell ausgerechnet ein (kurzes) Eingangstor zur City ins Auge:
Auf der Morgenstraße stehen inzwischen mehr Ladenlokale leer als es belebte gibt, und ein weiteres wird sich in Kürze hinzugesellen: Bei Stoffe Werning läuft der Räumungsverkauf.


Beim Durchzählen der Leerstände in der Kern-Fußgängerzone kam unsere Redaktion im Sommer 2023 auf rund 15 Prozent leere Geschäfte. Wirtschaftsförderer Martin Bick hatte zuvor vor dem Stadtrat von unter 7 Prozent gesprochen, was sich durch die tatsächlichen Zahlen jedoch nicht bestätigen ließ.
Einige Städte füllen leere Ladenlokale mit Kunstprojekten, andere lassen – wie etwa Schwerte -verstärkt politische Parteien ihre Büros leeren City-Ladenlokalen eröffnen.
In Kamen, Fröndenberg und inzwischen auch Unna wird außerdem immer wieder versucht, über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ des Landes NRW.Neugründern für zwei Jahre vergünstigte Mieten zu gewähren und in dieser Zeit darauf zu hoffen, dass sich das Geschäft etabliert.
Auf diese Weise wurden etwa das Outdoorgeschäft „Schippe Frischluft“ oder das Bistro Sisi in der Unnaer Fußgängerzone eröffnet.
Über den langfristigen Erfolg solcher steuersubventionierten Neueröffnungen gibt es keine stadtscharfen Zahlen, nicht geklappt hat es beispielsweise beim Unverpackt-Laden in Fröndenberg, der nach anderthalb Jahren wieder aufgab.
————————————————————-


Unsere Fragen zum Thema Leerstandsmanagement an die Stadt Unna beantwortete uns Sprecherin Anna Gemünd wie folgt:
„Die Verantwortung zur Weiterentwicklung einer Immobilie liegt grundsätzlich erst einmal bei dem jeweiligen Eigentümer selbst. Aufgrund von Absprachen mit den Eigentümern kann zu einzelnen Gesprächsinhalten, auch zu den angefragten Immobilien, keine Auskunft erfolgen.
Die städtische Wirtschaftsförderung sucht zu allen Eigentümern leerstehender Ladenlokale den Kontakt und macht Angebote zur Unterstützung bei der Entwicklung von Ideen zur Nachfolgenutzung.
Auch temporäre Nutzungen, wie z.B. Ausstellungsfläche für Kunst und Kultur, wurden und werden von der städtischen Wirtschaftsförderung angefragt und angeboten.
Nicht jeder Eigentümer nimmt diese Gesprächsangebote an oder geht auf diese Vorschläge ein.
Außerdem bestehe über die städtische Wirtschaftsförderung weiterhin die Möglichkeit, über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Ortszentren und Innenstädte“ bei der Neuvermietung für einen Zeitraum von zwei Jahren auch finanziell zu helfen, so Gemünd.
„Eigentümer wie Gründer können sich hierzu beim städtischen Wirtschaftsförderer Martin Bick melden (Kontakt: Tel.: 02303/96805-55 oder bick@unna-marketing.de).“