„Bürgerorientierte Politik ohne Parteizwänge aus Bund und Land“: Sven Arnt (WfU) möchte Unnas Bürgermeister werden

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WfU-Vorsitzende Margarethe Strathoff und der frisch nominierte Bürgermeisterkandidat Sven Arnt. (Foto

„Frischer Wind ins Rathaus Unna“ ist diese Mitteilung des Vereins „Wir für Unna“ getitelt:

„Der WfU-Vorstand freut sich, Sven Arnt als Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl am 14. September bekannt zu geben.“

Der Vorstand hat Sven Arnt einstimmig (ohne Enthaltungen und ohne Gegenstimmen) in einer ordentlichen Mitgliederversammlung am 18.01.25 als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen. Hierüber hat die Mitgliederversammlung der Wählergemeinschaft WfU
am 07.04.25 dann einstimmig abstimmt und die Nominierung bestätigt.

Der Polizeibeamte aus Unna-Billmerich tritt bei der Kommunalwahl in knapp einem halben Jahr damit gegen Amtsinhaber Dirk Wigant (CDU) und Rechtsanwalt Hartmut Ganzke (SPD) aus Unna-Massen an.

Unna brauche einen Wandel in der Kommunalpolitik hin zu einer bürgerorientieren Politik unabhängig von Parteizwängen aus Bundes- und Landespolitik, so WfU.

„Mit einer unabhängigen Leitung sehen wir eine Perspektive für die Gestaltung der Stadtpolitik, die sich insbesondere den Bedürfnissen und Erfordernissen vor Ort zuwendet. Frischen Wind und eine unverbrauchte Herangehensweise an die Herausforderungen und
Bedürfnisse unserer Stadt sehen wir als Gewinn für die Zukunft unserer Stadt.“

Sven Arnt stelle dabei auch eine hervorragende Verbindung zwischen den dörflichen Gemeinden und der Stadt Unna her, habe er doch seinen Lebensmittelpunkt selbst in Billmerich.

Seine 30-jährige Erfahrung als Polizeibeamter in fast allen Bereichen der polizeilichen Verwaltung, davon lange Zeit im Polizeipräsidium Dortmund, dem Wachbereich Nord und dann in spezialisierter Verwendung im Bereich der Kriminalpolizei macht ihn zu jemanden, der Probleme erkennt, diese klar benennt und lösungsorientiert angeht“,

erklärt Margarethe Strathoff, 1. Vorsitzende WfU.

Sven Arnt will folgende Themen in den Mittelpunkt des Wahlkampfs stellen:

Jugend und Familie:

„Ich möchte gemeinsam mit dem Rat der Stadt Unna die Angebote
für die Jugend in Unna endlich wieder verbessern. Dazu gehören auch Angebote in den
dörflichen Gemeinden und Stadtteilen, die bereits im Kindesalter ansetzen und einen
Übergang in die Jugend ermöglichen.

Das sehr erfolgreiche Projekt der „Villa“ in Holzwickede ist für mich eine Art
Vorzeigeprojekt. Es zeigt mit der erfolgreichen Kinder- und Jugendarbeit, wie und das es
funktionieren kann.

Idealerweise schaffen wir Strukturen, die auch Generationen wieder verbinden können.
Um ein attraktives Stadtklima zu schaffen, werde ich mich für den Bau von bezahlbarem
Wohnraum für Familien einsetzen und die Verbesserung der Anbindung durch die
Schulbuslinien. Der Erhalt und die Sanierung der Schulgebäude darf nicht hinter anderen
städtebaulichen Prestigeprojekten anstehen.

Lokale Wirtschaft:

In enger Abstimmung grade mit den ortsansässigen Firmen und
Handwerksbetrieben müssen die Rahmenbedingen so gestaltet sein, dass grade auch
mittlere und kleine Unternehmen gefördert werden.

Gleichzeitig muss der Standort Unna, mit seiner sehr guten Anbindung an die
Infrastruktur, weiterhin auch für größere Betriebe attraktiv bleiben und die Ansiedlung
neuer Inverstoren gefördert werden. Es kann dabei auch gelingen, Anreize für nachhaltige
und umweltfreundliche Betriebe zu schaffen.
Eine starke lokale Wirtschaft ist auch ein wichtiger Grundpfeiler für den kommunalen
Haushalt.

Nachhaltigkeit, Umwelt und Klimaschutz:

Ich möchte mich darüber hinaus für eine sinnvolle Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutz einsetzten und dabei auch die
kommunalen Agrarbetriebe mit einbinden.
Die Ausschüttung von kommunalen Subventionen, wie beispielsweise die Auszahlung
von Zuschüssen für Lastenfahrräder, halte ich angesichts der schwierigen Finanzlage für
nicht für zielführend.

Vielmehr könnten Genehmigungsverfahren zum Beispiel im Hinblick auf Photovoltaik,
auch im innerstädtischen Bereich, vereinfacht werden.
Einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Verbrauch von Flächen und grade die Pflanzung
von Bäumen auf den kommunalen Flächen, wo es möglich ist. Die Idee des „Tiny Forrest“
haben wir politisch schon eingebracht.

Eine Stärkung und an den örtlichen Bedürfnissen angepasster ÖPNV ist anzustreben.
Insbesondere der Erhalt und die Optimierung der Infrastruktur für alle
Verkehrsteilnehmer.

Für mich spielt auch das kommunale Gebäudemanagement in diesem Bereich eine
entscheidende Rolle, denn auch da bieten sich durch nachhaltige Sanierungen
erhebliche Einsparpotenziale an, um Energieverbräuche zu senken. Mit den Stadtwerken
Unna haben wir da einen starken und kompetenten lokalen Partner an der Seite.
Was wir den Bürgern abverlangen, müssen wir auch selbst leisten.

Mehr Schwimmkapazitäten:

Unna bietet seinen Bürgern in Bezug auf die Möglichkeit
zu schwimmen grade mal das gesetzlich Notwendige. Nur durch das große bürgerliche
Engagement im Zusammenhang mit dem Freibad Bornekamp und seinem Verein ist es
Unnaer Bürgern möglich, sich im Sommer abzukühlen und dem Schwimmsport
nachzugehen.
Unna kann und braucht mehr, daher setze ich mich für den Bau eines Schwimmbades
mit Außenbecken auf dem ehemaligen Gelände des Freizeitbades in Unna – Massen als
eine praxisorientierte und vernünftige Lösung ein. Jedes Kind soll nicht nur schwimmen
lernen, sondern diese Fähigkeit auch ausbauen können. Wassersport und
Bewegungstherapie im Wasser ist für alle Altersklassen eine hervorragende Möglichkeit,
Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit zu trainieren.

Finanzen:

Unna zehrt leider sein Eigenkapital vermehrt auf, was unweigerlich dazu
führen wird, dass Gestaltungen zukünftig durch stringente Haushaltsmaßnahmen nur
noch eingeschränkt oder nur noch bezogen auf die kommunalen Pflichtaufgaben möglich
sein werden.
Ich werde mich bezogen auf die seit Jahren zu beobachtende Verstöße gegen das
Konnexitätsprinzip durch Land und Bund mit klarer Kante dafür einsetzen, dass diese
Prinzipien wieder eingehalten werden. Ich werde auch auf eine lange überfällige Lösung
der Altschuldenproblematik drängen.

Interkommunale Zusammenarbeit:

Ich stehe für eine konsequente Umsetzung
interkommunaler Zusammenarbeit. Kommunale Aufgaben, die derzeit noch in jeder
Kommune individuell geregelt und organisiert sind, können zusammengefasst werden,
kostenträchtige Doppelstrukturen ersetzt und entsprechende Synergieeffekte genutzt
werden. Auch der Aspekt des Fachkräftemangels kann so aktiv angegangen werden, da
die Kommunen als Arbeitgeber in Konkurrenz stehen.

Mehr direkte Demokratie wagen:

Manche Entscheidungen werden von der
Gemeinschaft besser getragen und unterstützt, wenn eine direkte Beteiligung möglich
ist. Der Souverän ist der Bürger, insofern empfinde ich einen direkten Auftrag der Bürger
und eine direkte Beteiligung als Bereicherung.
Diese Entscheidungen müssen dann aber von der Politik auch akzeptiert, als Auftrag
verstanden und umgesetzt werden. Sowas auszusitzen, kaputt zu diskutieren oder so
lange abstimmen, bis es dann passt, ist inakzeptabel.

Leider mussten die hoch engagierten Bürger aber genau das im Zusammenhang mit den
Entscheiden um die Eissporthalle in Unna erleben. Am Ende führte das zum Abriss der
Eishalle und Verlust eines traditionellen Treffpunktes und einer Sportstätte, mit
weitreichenden Folgen für den Eissport und die Jugendarbeit in Unna.
Auch im Zusammenhang mit dem Projekt des Mountainbike Clubs und der Nutzung des
Bombentrichters wurde bürgerschaftliches Engagement mit Füßen getreten, obwohl dort

Auch im Zusammenhang mit dem Projekt des Mountainbike Clubs und der Nutzung des
Bombentrichters wurde bürgerschaftliches Engagement mit Füßen getreten, obwohl dort
viel Energie und gute Ideen in ein eigenes Konzept geflossen sind.

Ich möchte für eine transparente und bürgernahe Verwaltung stehen und dabei die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung aktiv mitnehmen. Nur gemeinsam
können unsere Ziele im Sinne aller umgesetzt werden. Im Rat wünsche ich mir einen
respektvollen Umgang miteinander unter Einbeziehung aller im Rat vertretenen
Mitglieder auf Augenhöhe.“

Zur Person:

Am 24. Januar 1973 in Unna geboren und aufgewachsen. Seit 52 Jahren Bürger dieser
Stadt. Lebt glücklich in einer Patchwork-Beziehung mit Kindern und Enkelkindern in
einem Mehrgenerationenhaus. Hobbys sind Sport, Motorrad, Reisen, Haus- und Garten.

1 KOMMENTAR

  1. Herrn Sven Arnt kenne ich nicht persönlich. In den sozialen Netzwerken ist er mir allerdings als besonnen, sachlich und seriös aufgefallen.
    Vielleicht eine echte Alternative zu den abgehalfterten Altparteien, die die Stadtenwicklung, deren Finanzen oder den Bürgerservice vor die Wand gefahren haben.

    Spannend wäre es, wenn alte festgefressene verfilzte Strukturen nach jahrzehnten aufgebrochen und ein neuer frischer Wind ins Rathaus einziehen würde.
    Die Verwaltung von einer politisierten zu einer sachlichen Arbeit zurück kehren würde.

    Beneiden würde ich allerdings niemanden der diesen Scherbenhaufen übernimmt.
    Durch die Verdoppelung des desolaten Finanzhaushaltes auf zwei Jahre hat man den nächsten gezielt trickreich auf nach den Kommunalwahlen verlegt.
    Große Ausgabenposten hat man einfach unter der dreisten Begründung „Krieg“ und „Corona“ aus der zweijährigen Bilanz gestrichen und tut bis zum nächsten Finanzhaushalt einfach so, als wenn sie bis dahin nicht existieren würden.

    Eine dreiste Manipulation der Bilanzen:

    https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=6&ugl_nr=630&bes_id=43425&aufgehoben=N&menu=1

    Nach dem NKF-CUIG ist die Abschreibung ab dem Jahr 2026 in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen. Demnach sind „die Coronaschäden“ und „Kriegsschäden“ auf bis zu 50 Jahre in den zukünftigen Haushalten abzuschreiben.

    (Würde ein Privatier oder Unternehmer so bei seiner Hausbank vorstellig werden, würden sie sicherlich ausgelacht werden.)

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