„Ihr miesen Müllsünder zwischen Emscher und Ruhr“,
so leitet der Ortsvorsteher von Holzwickede-Hengsen, Volker Schütte, eine ungewöhnliche Pressemitteilung zur Bilanz des diesjährigen Frühjahrsputzes ein. Er kleidet sie in einen offenen Brief an die Adresse der Müllfrevler.
„Da habt ihr Euch in Holzwickede und speziell in den Außenbereichen der beiden Haarstrangdörfer in Sachen `Müllfrevel´ aber mal wieder so richtig ausgetobt! Das ist mein Eindruck, den ich nach der Müllsammelaktion am 15. März mit nach Hause genommen habe – wieder einmal.
Seit 2013 bin ich dabei, als diese Aktion in Hengsen und Opherdicke geboren wurde. Jedes Mal bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Müllmengen, aber auch Eure vorsätzliche Skrupellosigkeit von Jahr zu Jahr zu nehmen.

Ihr scheint damit gut klarzukommen, eine komplette Schrankwand in einem Graben zu entsorgen, einen mehrere Quadratmeter großen Teppichboden, mehrere Eimer mit Fliesen und große Kanister mit Altöl eine Böschung hinunter zu werfen.
Ihr seid völlig schmerzfrei, Autoreifen, Batterien in allen Größen, Schreibtischstühle, benutzte Windeln und Küchenabfälle in der Natur zu entsorgen. Auf die unzählig vielen Plastikflaschen, Zigarettenkippen, Flachmänner und das achtlos zurückgelassene Silvesterfeuerwerk will ich hier gar nicht näher eingehen. Wie gleichgültig und verantwortungslos seid ihr eigentlich!
Erleichtert ihr euer Gewissen damit, dass sich immer wieder umweltbewusste Menschen zusammentun, um euren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen?

Am 15. März 2025 waren das engagierte 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die angepackt haben – 90 in Holzwickede sowie 60 in Hengsen und Opherdicke. Das waren u.a. aber auch die Mitarbeiter des Bautriebshofs, das mehrköpfige Organisationsteam sowie die Bäckerei Grobe, der Supermarkt EDEKA und der Landwirtschaftliche Ortsverein mit ihren Verpflegungsspenden.
Ohne das schwere Gerät unserer Landwirte würde gerade in den Dörfern nichts laufen, sind die Müllmengen dort einfach zu groß.
Soll das mit eurer ausgeprägten illegalen Müllentsorgung immer so weitergehen? Nein! Aber dazu müssen wir umweltfreundlichen Menschen einfach besser werden – im Privaten und in der Verwaltung.


Sowohl bei unserem Anzeigeverhalten als auch bei der Ermittlungsarbeit in den zuständigen Dienststellen ist sicherlich noch deutlich Luft nach oben.
Da brauchen wir die nötige Manpower, um auf eure Spur zu kommen – vielleicht durch einen im Ordnungsamt arbeitenden Mülldetektiv und die App „Dreckpetze“, wie es in Dortmund praktiziert wird. Durch die Euch auferlegten Verwarnungs- und Bußgelder dürfte deren Finanzierung mehr als gesichert sein. Informiert euch doch schon mal, welche Geldbeträge da so im Raum stehen!
Ich werde mich dafür einsetzen, dass sich unsere Gemeinde in Sachen `Verfolgung von Umweltdelikten´ breiter aufstellt, um euch Müllsünder habhaft zu werden – ganz im Sinne des Rechtsguts Ordnung und ganz im Sinne eines sauberen Holzwickede!“
Volker Schütte
Ortsvorsteher von Hengsen“