
Kein Christdemokrat wird in der nächsten Bundestagsperiode den Kreis Unna mehr vertreten, beide Kandidaten – Tilman Rademacher im Wahlkreis Unna I, Arnd Hilwig im Wahlkreis Unna II – schafften den Sprung nach Berlin nicht.
Der langjährige bisherige Abgeordnete für den Südkreis Unna, Hubert Hüppe aus Werne, wurde auf der konstituierenden Sitzung der CDU-Landesgruppe NRW für die 21. Wahlperiode des Deutschen Bundestages verabschiedet.
Sowohl die bisherigen Mitglieder der CDU-Landesgruppe als auch die neu in den 21. Deutschen Bundestag gewählten Abgeordneten aus NRW kamen hierfür in Berlin zusammen.
Der wiedergewählte Vorsitzende der Landesgruppe, Dr. Günter Krings MdB, würdigte Hüppes langjährige Verdienste vor allem in der Behindertenpolitik. Er hob hervor, dass Hüppe sich stets für die Belange von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und in ethischen Fragestellungen immer klare, teils unbequeme Positionen vertreten habe.
Darüber hinaus betonte Krings, dass Hüppe bis heute noch einen herausragend guten Ruf bei den Betroffenen genieße.

Hubert Hüppe war am 1. Februar 1991, seinerzeit noch in Bonn, in den Deutschen Bundestag nachgerückt. In zwei Wahlperioden wirkte er als stellvertretender Vorsitzender der Enquetekommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ und war zudem Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
Nach eigener Aussage erlebte er diese Zeit als die „arbeitsreichste, aber auch interessanteste“ Phase seiner politischen Tätigkeit in Berlin.
Zum Abschied unterstrich Hüppe, wie wichtig es sei, auch in schwierigen Zeiten für die eigenen politischen Überzeugungen einzustehen und appellierte an seine Nachfolgerinnen und Nachfolger:
„Gerade in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, komplexe Themen zu vermitteln, dürfen wir unsere Positionen nicht verwässern.
Wer klare Standpunkte hat, sollte diese auch selbstbewusst vertreten.“
Hüppe war in seiner langjährigen parlamentarischen Arbeit ein anerkannter Ansprechpartner für die Belange von Menschen mit Behinderungen und engagierte sich insbesondere im Bereich der Bioethik. Mit dem Ende der 20. Legislaturperiode beendet er seine Zeit als Abgeordneter.
Die konstituierende Sitzung der Landesgruppe, an der auch Ministerpräsident Hendrik Wüst sowie der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz teilnahmen, diente neben der Verabschiedung der ausscheidenden Abgeordneten auch der Neuwahl des Landesgruppenvorstandes.
Pressemitteilung: CDU Kreis Unna
Zu den leichtesten Opfern der massiven Freiheitseinschränkungen während der Coronamaßnahmezeit gehörten betagte Senioren und Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft. Die konnten sich am wenigsten wehren.
Während dieser Zeit wies Herr Hüppe tatsächlich „diplomatisch“ auf die negativen Folgen für diese Gruppierungen im Alltag hin. Allerdings immer mit einer gewissen Vorsicht um nicht zu sehr negativ aufzufallen.
Selbstbewußt und stringent wirkte das auf mich nicht.
Er war ja auch in der Parteidiziplin seines Gesundheitsministers Spahn eingebunden der entsprechend den eigendlichen RKI Protokollen aus dieser Zeit die Bevölkerung belogen hat.
Meine langjährigen Bekannte, die in dem Bereich beruflich tätig sind, haben noch heute die Schreie im Ohr, wenn Mitbürger mit geistigen Behinderungen körperlich fixiert wurden während ihnen das tägliche Stäbchen in die Nase gepresst wurde. Oder wenn alte Menschen in der damaligen Hysterie ohne Personal wegisoliert wurden und an Einsamkeit gestorben sind. Auch Bekannte von mir!
Oder das Warnrundschreiben der Ärztekammer NRW an alle Ärzte, indem darauf hingewiesen wurde, das in manchen Altersheimen zahlreiche Senioren aufgrund ihres Alters direkt nach der dritten Boosterimpfung weggestorben sind.
Hätte Herr Hüppe damals selbstbewußt klare Kante gezeigt, wäre er sicherlich auch in der damals allgemein hysterischen Zeit hart angegangen und politisch isoliert worden.
Ich habe zu der Zeit interessante Hintergrundgespräche mit verschiedenen Politikern gehalten. Oft war es sicherlich besser, wenn man nach außen hin das böse Spiel mitgemacht hat, aber im Hintergrund um Schadensbegrenzung bemüht war. Bei denen, die sich damals verabschiedet haben, sind Hardliner nachgerückt.
Das Verhalten von Herrn Hüppe zu der Zeit kritisiere ich also nicht generell.
Sein Zitat:
„Wer klare Standpunkte hat, sollte diese auch selbstbewusst vertreten.“
halte ich allerdings bei seinem eher diplomatisch vorsichtigen Politikstil für etwas übertrieben.