+++ Anmerkung unserer Redaktion. Eine Anfrage an das Bündnis Schwerte gegen Rechts mit dem Angebot einer Stellungnahme mailten wir am frühen Sonntagmittag, mehrere Stunden vor Veröffentlichung dieses Artikels. Sie wurde uns nicht beantwortet.
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Bei einem Wahl-Infostand der AfD am Samstagmittag, 8. Februar, in Schwerte ist der stellvertretende AfD-Kreisverbandssprecher angegriffen und verletzt worden. Wahlkämpfer verfolgten den Angreifer durch die Innenstadt, ihm gelang die Flucht. Währenddessen waren Einsatzkräfte der Polizei dabei, die aufgeheizte Stimmung am Wahlinfostand abzukühlen. Auch in Marl gab es am Samstag einen Angriff, dort wurde ein 69-Jähriger an einen AfD-Infostand mit einer Steinschleuder angeschossen. Der 24-jährige Täter wurde festgenommen.
Ein Sprecher der Polizeileitstelle Unna bestätigte unserer Redaktion am Sonntagmorgen auf Nachfrage den gewalttätigen Zwischenfall in Schwerte.
Demnach sei kurz vor 12 Uhr ein AfD-Politiker am Wahlstand auf dem Werner-Steinem-Platz von einer unbekannten Person so heftig gestoßen worden, dass er stürzte und dabei Verletzungen erlitt.
In Folge heizte sich die Stimmung auf. Der Polizeisprecher formuliert es wie folgt:
„Aufgrund dieses Sachverhalts kam es an dem Stand zu einer Spontanversammlung von Personen, deren Meinungen offenbar nicht mit den Interessen der AfD übereinstimmten.„
Eine solche „Spontanversammlung“ ist nach dem Versammlungsrecht erlaubt, erklärt der Polizeibeamte. Seine Kollegen vor Ort hätten sodann „Kooperationsgespräche mit den Beteiligten“ geführt, um weitere Konfrontationen zu vermeiden.
Dies gelang. Um 13.20 Uhr sei der AfD-Stand abgebaut worden. Eine Strafanzeige wegen Körperverletzung wurde zunächst gegen Unbekannt gefertigt. Die Ermittlungen laufen.
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Keine Aussage trifft der Polizeisprecher zu der Frage, inwieweit der Angriff aus dem Bündnis „Schwerte gegen Rechts“ heraus erfolgte, welches in unmittelbarer Nähe gegen den AfD-Stand protestierte.
Was er gleichwohl deutlich macht:
„So aggressiv war es noch nie. Man fragt sich schon, was so etwas noch mit Demokratie zu tun hat.“
Der AfD-Kreisverband Unna schilderte unserer Redaktion den Vorfall folgendermaßen:
„Am Samstag, dem 08. Februar 2025, war der AfD-Kreisverband Unna im Rahmen des Bundestagswahlkampfs ab 10:30 Uhr mit einem Infostand auf dem Werner-Steinem-Platz in Schwerte präsent.
Nach dem Aufbau des Infostands versammelten sich in unmittelbarer Nähe Mitglieder des Bündnisses „Schwerte gegen Rechts“ mit mehreren Bannern.
Im Laufe der Zeit trafen weitere Personen ein.
Gegen 11:54 Uhr wurde der stellvertretende Kreissprecher Hans-Otto Dinse (73) von einem Mann aus der Versammlung des Bündnisses „Schwerte gegen Rechts“ angegriffen, zu Boden gestoßen und verletzt.
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Der Täter ergriff zu Fuß die Flucht, während sich mehrere Personen aus der Versammlung dem Geschädigten in den Weg stellten, ihn festhielten und daran hinderten, dem Täter zu folgen.
Wahlkämpfer vom Infostand-Team nahmen die Verfolgung quer durch die Schwerter Innenstadt auf. Bevor die telefonisch informierten Polizeikräfte eintrafen, gelang es dem Täter, in der Kuhstraße in einem Hauseingang zu verschwinden und sich der Feststellung zu entziehen. Es wurde Anzeige gegen den Unbekannten erstattet.
Zeitgleich bedrohte ein weiterer Mann aus der Versammlung des Bündnisses „Schwerte gegen Rechts“, der bereits die Flucht des Täters erleichtert hatte, AfD-Mitglieder am Infostand mehrfach mit dem Tod:
Man habe Fotos von ihnen, wisse, wer sie seien, und sie würden „bluten und sterben“.
Da die Person beim Eintreffen der Polizei noch vor Ort war, konnten ihre Personalien festgestellt und Anzeige erstattet werden. Da keine weiteren polizeilichen Maßnahmen folgten, blieb die Person jedoch vor Ort.
Beim Abbau des Infostands bedrohte und bedrängte der Mann das AfD-Team erneut und wurde von der Polizei aufgefordert, Abstand zu halten.“
Der Kreisverband ergänzt:
„Bereits Anfang 2024 war es an einem Infostand des Kreisverbands in Schwerte zu Sachbeschädigungen und Körperverletzungen durch einen Täter aus dem Umfeld anwesender vermummter Demonstranten gekommen.
Wir fordern daher Bürgermeister Dimitrios Axourgos auf:
1. Nehmen Sie unverzüglich öffentlich Stellung zu dem Angriff auf unsere Mitglieder!
2. Verurteilen Sie klar und deutlich jede Form politischer Gewalt – sowohl im laufenden Bundestagswahlkampf als auch darüber hinaus!
3. Sorgen Sie dafür, dass Schwerte wieder sicher wird und sich politisch aktive Bürger nicht vor Gewalt fürchten müssen!
4. Machen Sie unmissverständlich klar, dass in Schwerte kein Platz ist für linksextreme Gewalttäter!
Wir appellieren außerdem an das Bündnis „Schwerte gegen Rechts“:
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1. Distanzieren Sie sich von Gewalt und Drohungen gegen politisch Andersdenkende!
2. Unterlassen Sie alle Gleichsetzungen unserer Partei mit der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft! Sie suggerieren eine Bedrohung, die nicht existiert.
3. Halten Sie sich bis auf Weiteres mit Versammlungen von unseren Infoständen fern! Der Angriff vom 08.02.2025 beweist, dass sich in Ihrem Umfeld gewaltbereite Linksextremisten sammeln, die sich durch Ihre Suggestionen zur Tat ermächtigt sehen.
4. Kommen Sie mit uns ins Gespräch!“
Der Kreisverband schließt mit einem Appell:
„Politisch motivierte Straftaten gefährden die Demokratie. Unsere Partei ist seit Jahren einer inzwischen vollkommen enthemmten Hetze ausgesetzt, die keinerlei Bezug zur Realität hat. Der AfD-Kreisverband Unna steht für einen gewaltfreien, demokratischen Meinungswettbewerb mit friedlichen Mitteln, in dem der Wille des Souveräns an der Wahlurne und nicht die Gewaltbereitschaft von Extremisten zählt. Wir verurteilen jede Form der Einschüchterung durch Drohungen und Gewalt gegen Menschen oder Sachen, ohne Ansehen der politischen Haltung von Opfer und Täter.“
- Die Problematik der verbalen Drohungen und Angriffe auf Wahlkämpfer griffen wir kürzlich anhand einer Bedrohung gegenüber der LINKEN an einem Wahlkampfstand in Kamen auf. Die mit Abstand meisten Gewalttätigkeiten richten sich laut Kriminalstatistik gegen die AfD, gefolgt von den Grünen.
Aktuell ist auch die CDU massiven Anfeindungen ausgesetzt, nachdem sie im Bundestag mit Stimmen der AfD härtere Migrationsregeln durchsetzen wollte.
Der Polizeisprecher formuliert es wie folgt.
„Aufgrund dieses Sachverhalts kam es an dem Stand zu einer Spontanversammlung von Personen, deren Meinungen offenbar nicht mit den Interessen der AfD übereinstimmten.
Eine Spontanveranstaltung (also nicht angemeldet) von zufällig vorbei kommenden Passanten, die zufälligerweise mehrere Anti AFD Banner dabei hatten.
Sagt die Polizei.
Alles unfassbar.
Das ist, wieder einmal bewiesen, das perverse Verständnis der Heucheldemokraten von Demokratie.
Wird ihnen nichts helfen, im Gegenteil.
Wie wäre es denn, wenn man zuerst mit der Gegenseite in Kontakt tritt und dann erst einen Artikel schreibt. Außerdem sind einige Fakten Falsch bzw. verdreht. Grüne Politiker werden am häufigsten Opfer von Gewalt – müssen sie nur googlen, dann werden sie zu Statista weitergeleitet.
Das einzige was dieser Artikel (wo ja nichtmal ein Name drübersteht) tut ist, noch mehr Hass ggü Links zu schüren die absolut unberechtigt ist. Ja, solche Schlagzeilen bringen euch Geld aber bitte – ich appelliere an eure Vernunft – es gibt Statistiken (ebenfalls Statista die beweisen dass RECHTSextreme Gewalttaten 48% der politisch motivierten Gewalttaten ausmachen. Fast 30.000 Straftaten in 2023 von Rechtsextremen. 7.777 hingegen von Links. Gewalt ist niemals gut, aber bitte hört auf es so darzustellen, als wäre Links das Problem.
Sehr geehrter Enzo, wie Sie dem Artikel entnehmen können, haben wir noch am Vormittag die „Gegenseite“ angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Diese ist bis zum heutigen Vormittag nicht erfolgt.
Macht man sowas nicht VOR einem solchen Artikel? Das hier ist der Rundblick und nicht die BILD. Ich appelliere erneut an ihre Vernunft und Ihre Menschlichkeit. RECHTSextremismus ist das größere Problem.
Wir wiederholen uns gerne, Enzo. Stunden VOR der Veröffentlichung des Artikels mailten wir unsere Anfrage an das Schwerter Bündnis gegen Rechts, auf die wir nach wie vor keine Antwort bekommen haben. Da die Polizei den Einsatz und die Körperverletzung bestätigt hat, gab es keinen Grund, diesen Vorfall nicht zu veröffentlichen, zumal das Bündnis offenbar kein Interesse daran hatte und hat, sich zu äußern. Schönen Gruß!
@Enzo
Sie relativieren und verharmlosen tatsächlich diesen Vorfall im Wahlkampf und rechtfertigen das mit irgendwelchen Statistiken?
Man darf ernsthaft über diesen Vorfall ihrer Ansicht nach nicht journalistisch berichten, weil er Hass schürt ???
Das ist laut ihrer Aussage das ! einzige !, was der Artikel „tut“.
Eigendlich ist es, zumindest bisher, in unserer Demokratie Konsens, das so etwas absolut unabhängig von der politischen Ausrichtung verurteilt wird. Politisch motivierte körperliche Tätlichkeiten gegenüber Personen im Wahlkampf unterliegen sogar einer besonderen Verfolgung durch den Staatsschutz.
Um es ihnen in noch einfacherer Sprache beispielhaft zu erklären:
Wenn ein Brillenträger eine bestimmte Straftat begeht und sich vor Gericht mit dem Argument verteidigt:
„Das ist ja weniger schlimm, weil angeblich statistisch mehr Mitbürger ohne Brille diese Straftat begehen. Zudem eine Verurteilung der Tat den Hass auf Brillenträger schüren würde.“
Ihr Kommentar ist einerseits erschreckend, zeigt aber auch anderseits deutlich das mißgebildete Demokratieverständnis eines (anscheinend linken) Mitbürgers öffentlich auf. Er bestätigt sogar angebliche „Vorurteile“ gegenüber einzelne Vertreter „linker“ Politik.
Der haben sie damit keinen Gefallen getan.
Danke Schmunzler, wir wollten gerade noch einmal ausholen, aber Sie haben es bereits vollständig zusammengefasst. Weitere Antworten an @Enzo erübrigen sich damit für uns.
Sehr geehrtes Rundblick-Team.
Ich finde ganz Unrecht hat der Kommentar von Enzo nicht. In ihrem Artikel steht lediglich „Eine Anfrage an das Bündnis Schwerte gegen Rechts mit dem Angebot einer Stellungnahme haben wir am frühen Mittag gemailt.“
Wenn ich es nicht überlesen habe, steht dort nicht, dass es keine Reaktion gab.
Und dieser fehlende Hinweis kann durchaus dazu führen, dass man im Ganzen einen Eindruck von Einseitigkeit bekommt.
Was sich mir aber gänzlich nicht erschließt, ist das man sich diesem letzten schmunzler-Kommentar anschließt.
Denn jemanden, der in der Vergangenheit und auch in diesem Kommentar, psychsiche
Gewalt ausübt beizupflichten … . Ich weiß ja nicht.
Psychische Gewalt?
Ja. Denn seine Wortwahl, aber auch seine Diffamierungen gegen alle und jene, die seine Ansicht nicht teilen oder unterstützen, sind psychische Gewalt.
Beispiel aus diesem Kommentar:: „Um es ihnen in noch einfacherer Sprache beispielhaft zu erklären“
Impliziert wird hier doch wieder die eigene Überlegenheit und die Herabsetzung des Gegenübers.
Selbstverständlich wäre eine Reaktion eingefügt, P.H., was denken Sie denn? Es gab und gibt keine Reaktion des Bündnisses. Dass diese im Artikel auf unseren Hinweis auf unsere Nachfrage fehlt, dürfte daher selbsterklärend sein. Und nein, wir warten keinesfalls mit der Veröffentlichung einer polizeilich bestätigten Straftat so lange, bis sich irgendwann vielleicht einmal mögliche Beteiligte melden. Heute ist bereits Dienstag. Beste Grüße.
Ich denke, dass dieser Vermerk einfach vergessen wurde und es deshalb zu dieser Missdeutung, kommen konnte. Und damit war der Hinweis von Enzo durchaus berechtigt.
Also war es nur ein gut gemeinter Rat zum Verständnis einer anderen Position.
Der Vermerk war nicht „vergessen“ worden, sondern es ist aus unserer Sicht selbsterklärend, wenn wir auf eine Anfrage verweisen, deren Antwort dann im Artikel nicht vorhanden ist. So dürfte nun jedes Missverständnis geklärt sein. Wir betonen, dass wir es äußerst bedauerlich finden, wenn auf ein Angebot, Stellung zu beziehen, noch nicht einmal die Rückmeldung erfolgt „kein Interesse“. Wir können darüber nur mit dem Kopf schütteln.
@P.H.
Da habe ich nun einen eigenen anonymen Troll 🙂
Der Schreiber „Enzo“ hat sogar nicht einmal an die Menschlichkeit der Beteiligten im Wahlkampf appeliert, sondern an die „Menschlichkeit“ der Journalisten, diesen Vorgang (von der Polizei bestätigt) gegen einen 73 jährigen älteren Herrn einfach journalistisch zu verschweigen.
Nicht die Tat ist für ihn oder sie unmenschlich, sondern die Berichterstattung darüber?
Zu ihrem Thema „psychische Gewalt“ zitiere ich hier gerne einen anderen unsachlichen Kommentar von ihnen, mit dem sie mich schon einmal mit einer bloßen Aneinanderreihung von Schmähungen und Unterstellungen überzogen haben:
„Da ist er wieder. Derjenige, der keine andere Meinung neben sich duldet und deshalb sofort wieder tief in Verschwörungskiste greift und persönliche Angriffe mit einbauen muss. Hätten Sie beim Lesen der Kommentare es geschafft, diese zu verstehen, würde Sie nicht so ein fehlerhaftes Zeug schreiben. Also wieder ein Individuum, welches ich nicht mitnehmen würde, um ihm die Arbeit in unseren Werkstätten näher zu bringen. Aber eins muss man Ihnen zu Gute halten. Ihr Bemühen uns durch Ihre Kommentare, die immer so schön wissenschaftlich bemüht sind, aus dem Kontext gerissene Zitate enthalten, bewusste Fakenews enthalten, falsche Schlüsse darlegen und vor persönlichen Angriffen nur so strotzen, führt immer wieder zu großer Erheiterung in der Leserschaft. Und Ihre Miesmacherei ist so legendär, wie Ihre Unfähigkeit bessere, durchführbare Vorschläge zu machen. Jetzt dürfen Sie oder einer Ihrer anderen Accounts, die offensichtlich betrieben werden, damit ihre Meinung gestützt wird, wieder zu unserer erheiterung loslegen.“
Ein Kommentar, den man jederzeit beliebig unabhängig vom Thema verwenden kann 🙂
Als Troll wird jemand bezeichnet, der einer sachlichen Auseinandersetzung aus dem Weg geht und stattdessen sich nur darauf beschränkt, jemanden lediglich anonym persönlich anzugehen um sein eigenes Ego künstlich aufzubauen.
Ansonsten gilt natürlich die Regel:
Don`t feed the Troll!
Als Zusatz für Sie, P.H.: Dass wir keinerlei Rückmeldung bekommen haben, steht jetzt ganz oben am Artikel angeheftet.