LINKE geschockt von Vergewaltigungswünschen beim Wahlkampf in Kamen – Die meisten Gewaltdelikte betreffen AfD und Grüne

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Wahlplakat der LINKEN. Foto RB

DIE LINKE im Kreis Unna beklagt Vergewaltigungswünsche im Wahlkampf.

Eine üble verbale Attacke gegen eine junge Wahlkämpferin der LINKEN in Kamen macht Direktkandidat Oliver Schröder öffentlich.

„Von Beleidigungen über Bedrohungen bis hin zu Angriffen von der faschistischen Seite ist uns Linke das ein oder andere von Genossinnen und Genossen aus anderen Städten und Landkreisen, überwiegend aus den ostdeutschen Bundesländern, berichtet worden“, schreibt Schröder in einer Pressemitteilung.

„Bedauerlicherweise mussten diese Erfahrungen auch junge Genossinnen aus unseren Ortsverband Mittelkreis im Straßenwahlkampf in der Kamener Innenstadt machen.“

Beim Verteilen von Infomaterial zur Bundestagswahl und kleinen Wahlgeschenken sei man, „wie sicherlich jeder Wahlkämpfende der demokratischen Parteien, Verneinungen und Ablehnungen gewohnt“, schreibt Schröder. (Dazu lesen Sie unten eine aktuelle Statistik.)

Was der LINKEN in Kamen passierte, schildert Schröder wie folgt:

Eine ältere Dame, die sich zuvor noch am Infostand ausgiebig mit Vertretern der AfD unterhalten hätte, „gab dabei den Genossinnen auf den Weg, dass diese „mal so richtig vergewaltigt werden müssten.“

Obwohl von dem Erlebten geschockt, hätten sich die LINKEN-Vertreterinnen, auch durch positiven Zuspruch von Passantinnen und Passanten, davon nicht einschüchtern lassen. Direktkandidat Oliver Schröder erklärt dazu:

„Ich war zutiefst betroffen, als ich von dieser verachtenden Beleidigung gehört habe, und habe meinen Genossinnen selbstverständlich sofort meine Solidarität ausgesprochen. Ich bedanke mich auch bei den antifaschistischen Gruppen, die sich wenig später eingefunden haben und unsere Genossinnen geschützt und unterstützt haben. Vielen Dank dafür.“

Rechtliche Schritte wurden laut Schröder mittlerweile eingeleitet.

Die Zahl der Attacken auf Politiker und Wahlkämpfer hat in den vergangenen Jahren generell stark zugenommen. Auch im aktuellen Bundestagswahlkampf gab es bereits eine Vielzahl solcher Angriffe.

Das geht aus Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung hervor.

Demnach trafen Gewaltdelikte 2023 besonders die AfD (86 Fälle), gefolgt von den GRÜNEN (62 Fälle). Auch im ersten Halbjahr 2024 wurde die AfD am häufigsten Ziel von Gewaltdelikten (48 Fälle). Ganz aktuell werden im Zusammenhang mit der CDU-AfD-Brandmauerdiskussion gezielt Parteizentralen der CDU von linken Gewalttätern attackiert.

Einen Großteil dieser Gewaltdelikte machten laut dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) Erpressungsdelikte aus. Um Erpressungen kann es sich beispielsweise handeln, wenn unter der Androhung von Gewalt oder von Rufmord eine Geldzahlung verlangt wird.

Die meisten Straften gegen Amts- bzw. Mandatsträger lassen sich laut BMI weder dem rechts- noch dem linksextremen Spektrum zuordnen.

Hier einige Beispiele von Gewalt gegen politische Vertreter aus dem Januar 2025:

  • Ein Unbekannter pöbelt an einem Infostand der Grünen im Münchner Stadtteil Neuperlach die Wahlkämpfer an und zerstörtedann den gesamten Infostand.
  • Eine Lokalpolitikerin der LINKE wirft FDP-Bundesvorsitzendem Christian Lindner bei einem Wahlkampftermin in Greifswald eine Torte aus Rasierschaum ins Gesicht. Lindner bleibt unverletzt.
  • Ein Fahrradfahrer bewirft CDU-Bundestagskandidat Dietmar Link, während er in Leipzig Plakate aufhängt, mit einem festen Gegenstand am Kopf. Link wird leicht verletzt.
  • Beim Plakatieren von LINKEN-Plakaten in Dresden schreit ein Radfahrer den Helfer zu: „Euch Kommunisten hängen wir alle an die Bäume“.
  • Ein Wahlkampfhelfer der AfD wird von einem vermummten Mann in Berlin-Friedrichshain angegriffen, während er an einer roten Ampel steht. Der Angreifer wirft einen Pflasterstein gegen die Beifahrerseite.

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