Fröhlichs letzte CDU-Neujahrede: „Moderate Parkgebühren durchgesetzt, Taubenproblem gelöst, Radverkehr verbessert!“

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Rudolf Fröhlich, CDU-Fraktionschef von Unna, hielt am Sonntag im Katharinenhof seine letzte Neujahrsrede. (Foto RB)

Die, Zitat, „sogenannte Verkehrswende“ habe die CDU in Unna eingeleitet, „das Taubenproblem haben wir in Unna gelöst, ein neues Parkraumbewirtschaftskonzept eingeführt und den Radverkehr verbessert.“

Wer nicht wusste, dass er sich am heutigen Sonntag (19. 1.) im Hotel Katharinenhof auf dem Neujahrsempfang der Unnaer CDU befand, hätte den langjährigen Fraktionsvorsitzenden Rudolf Fröhlich an einigen Stellen seiner Rede in der Bütt wähnen können.

Jedenfalls schlug dem baldigen Polit-Ruheständler bei obiger Aufzählung der angeblichen Erfolge für Unna en lautes, regelrecht fassungsloses Gelächter entgegen. Denn wenn etwas in Unna gerade nicht gelöst ist, immer noch nicht, dann ist es zum Beispiel das Taubenproblem, das seit einem Dreivierteljahr seiner pressewirksam angekündigten Lösung in Form eines Taubenhauses auf dem Schnückel-Parkdeck harrt.

Und von einer Verbesserung des Radverkehrs zu sprechen ausgerechnet, wo gerade in der Fußgängerzone zum Zorn der Radlerlobby und der Grünen das totale Radfahrverbot verhängt wurde, das verschlug einigen Gästen des Neujahrsempfangs sichtlich komplett die Sprache.

Gleichwohl wirkte Fröhlich, der mit dem Ende dieser Ratsperiode im September dieses Jahres aus der aktiven Kommunalpolitik ausscheiden will, von dem unverhohlenen Spott kein bisschen irritiert. Ähnlich wie vor ihm sein Parteifreund und Bürgermeister Dirk Wigant verwies er auf die Erfolge der schwarzgrünen Abstimmungsgemeinschaft und im Besonderen auf den Anteil der CDU daran.

Als Beispiel diente das (nach wie vor) umstrittene Innenstadtparkkonzept, bei dem die CDU, will man Rudolf Fröhlich glauben, noch viel Schlimmeres verhindert hat, als jetzt letzlich verwirklicht wurde.

Standen doch seitens des Grünen Projektpartners Parkgebühren in Höhe von 5 Euro je Stunde im Raum. Dass die CDU diese in partnerschaftlichem Miteinander heruntergehandelt hat auf aus Fröhlichs Sicht „moderate 2,50 Euro“ (je Stunde, bei maximal 3 Stunden Parkdauer), das sei, so lobte Fröhlich sich selbst mit wohlmeinendem Lächeln in Richtung der Grünen-Fraktionschefin Claudia Keuchel, eins von vielen Beispielen dafür gewesen, wie man in Unna auch mit unterschiedlichen parteilichen Ausrichtungen gute Kompromisse gefunden hätte für das Wohl der Stadt.

Als weiteres Eigenlob strich Rudolf Fröhlich zwei Tage nach dem Versand der Grundsteuerbescheide dannnoch heraus:

„Wohnen wird nicht teurer.“

Das dürfte mancher Eigentümer, dem am Samstag eine Verdoppelung bis Vervierfachung seiner Grundbesitzabgabe ins Haus geflattert ist (wir sammeln aktuell Beispiele von Lesern), nur als nackten Hohn empfinden.

Die komplette Rede des CDU-Fraktionsvorsitzenden und die des Bürgermeisters lagen uns am Sonntagabend noch nicht vor. Wir werden sie gegebenfalls noch im Wortlaut veröffentlichen.

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