Im Ringtunnel Unna hat unser Leser Martin Trillhose eine „verbotene Spur“ entdeckt.
„Verboten“ steht in Anführungszeichen, denn im Gegenteil, man darf und soll sie nutzen. Aber die wenigsten Verkehrsteilnehmer tun es.
Das Phänomen konnte unsere Redaktion am gestrigen Samstag, 7. 12., durch eigene Anschauung bestätigen.
Unna war voll mit Verkehr, zum einen aufgrund des Weihnachtsgeschäfts, vor allem aber wegen der gesperrten A1.
Stau im Ringtunnel ist an Samstagen selten, gestern Nachmittag begann er schon in Höhe des Bahnhofs.
Im Ringtunnel lässt die Stadt wie berichtet seit einigen Wochen die Wände sanieren, Kacheln drohen abzufallen. Nach der rechten Seite ist jetzt die linke an der Reihe und die linke Spur entsprechend abgesperrt.
Abgetrennt von der Mittelspur ist optisch gleichzeitig aber auch die rechte Fahrspur – und zwar mit zwei gelben Linien: Die eine ist unterbrochen, die andere rechts daneben durchgezogen.
Aus der Fahrschule weiß man, müsste man wissen, was das bedeutet: Spurwechsel von Mitte nach rechts ist erlaubt, von rechts zur Mitte herüber hingegen verboten.
Gleichwohl bot sich am späten Samstagnachmittag ein bizarres Bild: auf der Mittelspur Rückstau bis vor den Bahnhof, die rechte Spur glänzend schwarz und gähnend leer.
Erst als ein erster Autofahrer (auswärtigen Kennzeichen) mit augenscheinlichem Todesmut aus dem Stau auf die freie rechte Spur zog, folgten ihm einzelne.
Für die Übrigen, die den tollkühnen Spurwechsel entgeistert beobachteten, klärte sich die Verkehrsführung erst am Tunnelausgang auf:
Auf der Mittelspur ging es geradeaus weiter auf den Beethovenring, rechts – und auf Mitte – ging es auf die Kantstraße in Richtung Kreishauskreisel und weiter gen Kamen und Hammer Straße. Sowie: ins Parkhaus Neue Mühle.
Dort waren zur selbigen Zeit laut Anzeige 197 von 316 Plätzen frei.
Wie lange die Tunnelwandsaniering noch dauert, ist noch nicht absehbar.