Radfahren in Unnas Fußgängerzone – ja oder nein?
Darüber will Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) nun die Bürger mitreden lassen.
Bislang ist die Fußgängerzone von 19 bis 9 Uhr für Fahrradfahrer freigegeben.
„Da sich in der Vergangenheit die Beschwerden über unangepasste Geschwindigkeiten und daraus resultierende gefährliche Situationen zwischen Radfahrern und Fußgängern gehäuft haben“, behauptet die Stadt, wollte – und will – sie das Radfahren in der Fußgängerzone komplett verbieten.
„Fahrradfahrer haben zudem mit dem Radring inzwischen eine sichere Möglichkeit, die Fußgängerzone zu umfahren“, argumentiert die Verwaltung.
Ob das Verbot tatsächlich umgesetzt wird, ist noch nicht entschieden, denn es ergibt sich geharnischter Widerspruch aus der Politik: Einzig die vierköpfige Ratsfraktion „Wir für Unna“ unterstützt das Vorhaben der Verwaltung.
Zugleich votierte bei einer nicht repräsentativen Befragung auf der Rundblick-Facebookseite rund 70 Prozent für ein komplettes Verbot, das auch E-Scooter-Fahrer betreffen würde.
Zudem wird aber immer wieder auch von unseren Lesern angemahnt, dass das vorhandene temporäre Verbot viel strikter überwacht und Verstöße konsequent geahndet werden müssten.
Die Lokalpolitik wird im zuständigen Fachausschuss für Feuerschutz, Sicherheit und Ordnung am Dienstag, 3. Dezember, darüber diskutieren.
„Bürgermeister Dirk Wigant ist es ein wichtiges Anliegen, auch ein Meinungsbild der Bürgerinnen und Bürger zu dieser Frage einzuholen“, kündigte das Rathaus am heutigen Freitag an:
Deshalb startet die Stadt eine Umfrage zur Frage, ob die bisherige Regelung zum Radfahren in der Fußgängerzone beibehalten oder ob es komplett verboten werden soll.
„Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen, dass das Thema Radfahren in der Fußgängerzone viele Menschen in Unna bewegt, und freue mich, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sich auf diesem Weg an der Meinungs- und Willensbildung beteiligen“, sagt Bürgermeister Wigant.
Die Umfrage ist zu finden über www.unna.de/umfrage und läuft über das Beteiligungsportal des Landes NRW.
Die Umfrage ist bis einschließlich Mittwoch, 11. Dezember, freigeschaltet, damit die Ratsmitglieder in der letzten Sitzung des Jahres am Donnerstag, 12. Dezember, darüber informiert werden können.
Abstimmung ist jeweils ein Mal pro Endgerät möglich.
Pressemitteilung Stadt Unna
Es wird immer noch alles in einen Topf geworfen, weshalb die Leute teilweise verunsichert werden. Es geht nach wie vor um die Zeit zwischen 19.00 und 09.00 Uhr, wobei man die „Nachtfahrzeiten“ durchaus noch kürzen könnte.
Wenn in drei Jahren ganze drei Unfälle mit einem Leichtverletzten verzeichnet wurden, kann das Problem so fürchterlich dringend nicht sein. Dabei ist nicht einmal verraten worden, zu welcher Tageszeit diese Unfälle tatsächlich passiert sind.
Nein Leute, hier geht’s jetzt ums Prinzip und alles wird aufgeboten, um den Willen der Verwaltung umzusetzen. Da werden Szenarien behauptet, nach denen Radfahrer grundsätzlich rücksichtslos durch die Fußgängerzone rasen. Da werden City-Werbering, Polizei und Behindertenbeirat zitiert, die sich für ein uneingeschränktes Radverbot in der Zone aussprechen. In einer Fußgängerzone wird zu keiner Zeit Rad gefahren, basta.
Ja, ist ja alles richtig, aber wen kümmert es, wenn jemand des Nachts durch die in der Regel dann menschenleere Fußgängerzone radelt. Wenn doch hier in Unna bei anderen, vielleicht wichtigeren Problemen, seitens des Ordnungsamtes ebenso vehement agiert würde, könnte man froh sein.
Und wenn das Totalverbot tatsächlich verfügt wird, ändert sich dennoch nichts. Die rücksichtslosen Ignoranten werden weiterhin zu jeder Tages- und Nachtzeit durch den Fußgängerbereich rasen und weiterhin nur in wenigen Ausnahmefällen zur Rechenschaft gezogen. Die Kontrollen der Polizei werden auch zukünftig eher selten sein. Man schafft es doch in den wirklich gefährlichen Tageszeiten schon jetzt nicht, regelmäßig zu kontrollieren.
Der umsichtige und regeltreue Radfahrer war und ist hier nicht das Problem. Er wird nunmehr jetzt sein Rad auch zur Nachtzeit durch die völlig verwaiste Fußgängerzone schieben, während andere unbehelligt lustig weiter fahren.
Wenige Meter entfernt ist das Königsborner Tor. Hier tummelt sich zu jeder Tageszeit der Fußgänger zusammen mit dem Radfahrer völlig ungeregelt. Ich wette, dass es hier im Einzelfall für den Fußgänger erheblich gefährlicher ist. Radfahrer und andere Gefährte brettern hier oftmals durch die Bahnunterführung, ohne die dort angeordnete Trennung Fußgänger/Radfahrer zu beachten. Zwischen Sparkasse und Unterführung ist überhaupt keine Ordnung erkennbar.
Wenn die Fußgängerzone nachts laut Herrn Göldner menschenleer ist und nicht benutzt wird, dann braucht es ja auch nicht unbedingt eine extra Durchfahrerlaubnis für Radfahrer weil ja kaum welche davon profitieren.
Trotzdem wird es populistisch so dargestellt, als wenn diese Erlaubnis eine große Bedeutung für die Stadt hat und weiß Gott wie wichtig für die Bürger ist.
Herr Göldner, setzen sie sich lieber in der Realpolitik stattdessen für wirklich wichtige harte Themen ein. Da gibt es momentan weitaus ernstere Baustellen.
Zwischen Sparkasse und Unterführung ist es weitaus breiter als wie in der Fußgängerzone.
Am Königsborner Tor sind die Radfahrer durch einen Radstreifen von den Fußgängern getrennt.
Die Fußgängerzone in Unna ist nicht sonderlich groß und man kann sie leicht umfahren. Ein paar Meter schieben sind kein großer Zeitaufwand. Die Überquerung Von Westen Richtung Osten oder der obere Teil von Süden nach Norden dauert nur wenige Sekunden. Warum sollen die Radfahrer sie ungebremst überqueren dürfen wenn sie plötzlich aus einer Seitenstraße kommen?
„Der umsichtige und regeltreue Radfahrer war und ist hier nicht das Problem.“
Das stimmt, allerdings ist das bei den Radfahrern eine Minderheit.
Als Fußgänger wird man grundsätzlich auf gemeinsamen Wegen mit Radfahrer von ihnen konstant bedrängt, wenn sie mit ihren schweren motorisierten Geräten und hoher Geschwindigkeit nur wenige cm an einem vorbei fahren. Besonders wild für kleine Kinder oder Hunde.
Um so weniger Menschen in der Fußgängerzone, um so mehr steigt automatisch die Geschwindigkeit der Radfahrer!
Alle Verkehrsteilnehmer müssen sich dem Verkehr in der Stadt anpassen und immer mal wieder stoppen. Wenn Radfahrer mal ein paar Meter schieben müssen wird das wie die Verletzung eines Sakrilegs behandelt.
Radfahrer, deren E-Bikes inzwischen schwerer sind als so manches Mofa.
Die bergab auf der Fußgängerzone bis zu 50 km/h Geschwindigkeit bekommen können.
Bei ihnen wird nicht die Geschwindigkeit meßbar überprüft.
Es gibt keinen gesetzlichen Mindestabstand zu Fußgänger (einschließlich kleine Kinder und Hunde)
Ohne Kennzeichen sind Radfahrer bei nicht angepasster Geschwindigkeit oder bei einer Unfallflucht schwer zu verfolgen.
Die Durchfahrerlaubnis gibt ihnen juristisch eine bessere Position bei Unfällen mit Fußgänger.
Zudem wohnen in der Fußgängerzone zahlreiche Familien über den Geschäften. Sie ist gleichzeitig auch eine Wohngegend. Deren Anliegen sollte Priorität haben.
Man gibt ja auch nicht nachts alle Gehwege für Radfahrer frei.
Herr Göldner
Wir hatten hier schon eine kleine Auseinandersetzung in den Kommentaren.
Fragen Sie doch mal ihre ehemaligen Kollegen von der Polizei, die schütteln den Kopf, wenn sie ihre Aussagen hören.
Und hier bei uns im Land ist es nun einmal so, dass, wenn einige wenige sich nicht an Regeln halten wollen (können) dann müssen alle anderen sich, bei einem Verbot, eben auch daran halten.
So war es beim Handyverbot am Steuer ja auch, weil einige wenige mit Autofahren und Handynutzung überfordert waren, wurde dieses Verbot eingeführt, heute kann man auf Grund der Unfallstatistik nur sagen, Gott sei Dank.
Aufgrund des vorhandenen Radrings, bin ich für eine Durchfahrtsverbot, es sagt ja schon der Name, Fußgängerzone
Bei den Kontrollen, bin ich voll bei Ihnen, da mittlerweile auch auf den Bürgersteigen mit dem Rad gefahren wird, sollte man vor allem auch die Kreuzungsbereiche des Rings mehr kontrollieren.
Stellen Sie sich einmal für 10 Minuten an die Kreuzung Morgenstraße/ Ostring, da wird auch ihnen schwindelig.
Lieber Herr Oliver,
es ist doch schön, wenn man bei Sachthemen unterschiedlicher Meinung sein kann. Ihr pauschaler Hinweis, ich solle einmal meine kopfschüttelnden früheren Kollegen nach Ihrer Meinung fragen, hilft mir wenig. Wen meinen Sie da konkret? Diejenigen, die des Nachts regelmäßig die gefährlichen Situationen durch einzelne Radfahrer feststellen und ahnden (;-)), oder die, die zu ruhigeren Zeiten mit dem Streifenwagen selber durch die Fuzo fahren, wo es vielleicht auch -außer im dringenden Einsatz- eine Fußstreife täte? Und ja, Herr Schmunzler, es gibt sicher wichtigere Dinge in Unna, um die ich mich kümmern könnte. Das gilt aber sicherlich auch für die Ordnungsverwaltung der Stadt. Das Faß habe ich nicht aufgemacht. Und sehen Sie es bitte mal so: Ich mache eben grundsätzlich jeden Weg im Stadtbereich mir dem Fahrrad. Ich bin also befangen!!
Aber deshalb keinen Streit. Ich denke, am 3.12. wird das Totalverbot für die Fußgängerzone im Sicherheitsausschuss entschieden. Ich werde damit leben können, versprochen.
[…] und Lokalpolitik ein Streit entbrannt ist, holt das Rathaus wie berichtet seit einigen Tagen die Meinung der Bürger ein. Das geschieht online unter Zuhilfenahme des Bürgerbeteiligungsportals des Landes […]
Fahrradring um die Stadt nutzen 🙂 hahahahahahaha #lebensgefährlich
Was ist am Innenstadtradring denn lebensgefährlich, Jörg?