„Anderes wäre unehrlich“: Löhr kandidiert erneut für SPD – Sein Büroleiter ist zur CDU gewechselt und will in Wickede Bürgermeister werden

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"Natürlich wieder für die SPD, alles andere wäre unehrlich": Landrat Löhr (Mi.) will sein Amt bei der Kommunalwahl 2025 verteidigen. Erneut als Kandidat der SPD, obwohl diese in den bundesweiten Umfragen auf Tiefflug ist. (Foto SPD Kreis Unna)

Er selbst bleibt sich und der bundesweit schwächelnden Sozialdemokratie treu, sein Büroleiter hingegen – ehemals selbst Sozialdemokrat – hat hingegen die Seiten gewechselt zum bundesweiten Umfragesieger CDU und will auf ihrem Ticket Bürgermeister werden. Außerhalb des Kreises Unna, in der Gemeinde Wickede/Ruhr.

Die SPD im Kreis Unna hat einstimmig den amtierenden Landrat Mario Löhr als erneuten Kandidaten für die Kommunalwahl im kommenden Jahr nominiert.

„Ich freue mich sehr darüber“, betont Löhr in einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag, 12. November. „Manche mögen das als Formsache ansehen, doch ich empfinde das als wichtigen Vertrauensbeweis meiner SPD.

Ich werde immer wieder gefragt, ob es klug ist, als Sozialdemokrat ins Rennen zu gehen.

Ich sage denen:

Alles andere wäre nicht ehrlich, ich verleugne doch nicht meine Herkunft und meine Überzeugung! Alles andere wäre doch nicht ehrlich gegenüber den Menschen – so läuft das nicht!“

Möglicherweise ist dieser Ausruf als Retourkutsche auf die Bewerbung von Löhrs Büroleiters Alexander Heine als Bürgermeisterkandidat zu verstehen.

Heine tritt in seiner Heimatgemeinde Wickede/Ruhr, im traditionell CDU-geprägten Kreis Soest, als Bewerber der CDU an – nachdem er zuvor viele Jahre Sozialdemokrat war. Landrats Löhrs Betonung auf politischen Überzeugungen und Ehrlichkeit wirkt auf dem Hintergrund der Bewerbung seines Büroleiters deutlich auf diesen gemünzt.

Vor seiner Stelle als Vertrauter des SPD-Landrates war der mögliche künftige Wickeder Bürgermeister Redakteur beim Hellweger Anzeiger in Unna.

Die beiden SPD-Vorsitzenden, Martina Förster-Teutenberg und Maik Luhmann, zeigen sich mit Blick auf Löhrs erneute Nominierung überzeugt:

„Wir haben mit Mario Löhr einen starken Landrat, der seit 2020 erfolgreich den Kreis Unna nach vorne bringt. Landrat, die SPD-Kreistagsfraktion und die SPD im Kreis stehen gemeinsam für einen inhaltlichen Anspruch: Der Alltag der Menschen im Kreis Unna muss funktionieren! Die Menschen sollen sich hier zuhause fühlen.“

Mario Löhr:

„Ich glaube, die Menschen sind gerade massiv unsicher, wie das alles weitergeht. Da will ich mit meiner Art und mit meinem Handeln Orientierung geben.“

Er wolle „Haltung zeigen und mit allem, was das Amt des Landrats hergibt, helfen, die Krisen zu meistern – und die Chancen zu erkennen.

Thematisch wird sich in den nächsten Jahren vieles um unsere Sicherheit drehen: Nur mal auf die Region heruntergerbrochen heißt das, wir müssen bei der Gefahrenabwehr, bei Sicherheit und Ordnung oder bei der Gesundheitsstruktur zum Beispiel wieder zulegen, das treibt mich um.“

„Die Kommunen und damit auch der Kreis sind für die Fülle ihrer Aufgaben strukturell unterfinanziert – das ist mal klar. Aber ich verlange auch, dass wir unsere Hausaufgaben machen und uns straffer aufstellen, damit wir mit dem Geld besser wirtschaften und die knappen Personalressourcen besser nutzen. Da gehen wir jetzt mit den Gesellschaften voran – aber vor allem bei der Zusammenarbeit mit unter den Kommunen ist da noch ganz viel rauszuholen, das wird mein Thema“, erklärt Löhr.

Martina Förster-Teutenberg und Maik Luhmann: „Der Wahlkampf beginnt jetzt. Und wir freuen uns darauf, die Menschen in den Städten, Gemeinden und Kreis mit unseren Ideen zu überzeugen!“

Quellen: Pressemitteilung SPD Kreis Unna / eigene Recherchen

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