30 % plus: Kurzzeitparker steigern Auslastung des Parkhaus-Sorgenkinds Neue Mühle

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Parkdeck der Neuen Mühle, seit Eröffnung chronisch unausgelastet. (Foto Rinke)

Das Parkhaus Neue Mühle Unna im gleichnamigen Einkaufszentrum neben der Post hat seine Kundenzahlen im ersten Halbjahr 2024 gegenüber swm Vorjahr gesteigert – um rund 30 % bei zuvor einem Drittel Auslastung.

Das berichtete unserer Redaktion auf Nachfrage der Pressesprecher der Stadt, Kevin Kohues.

Der Grund ist möglicherweise das seit Januar gültige neue Innenstadt-Parkkonzept, das die Außenstellflächen in der City drastisch verteuert hat – auf 2,50 Euro je Stunde bei einer Höchstparkdauer von 3 Stunden.

Parkhaus Neue Mühle – Foto Rinke

Das Parkhaus Neue Mühle, das mit seinen 316 Stellplätzen zusammen mit dem Einkaufszentrum am 7. Juli 2022 eröffnete, war bis dato im Durchschnitt lediglich zu einem Drittel ausgelastet.

Dies teilte der Betreiber, die Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU), auf Anfragen des Rundblicks zuletzt im Herbst 2023 mit.

Als ein Grund für die mangelnde Akzeptanz des neuen Parkangebots durch die Kunden wurde in Diskussionen mit unseren Lesern immer wieder die steile Auffahrtrampe genannt.

Zudem können lediglich Kunden von FitX und Edeka während ihres Aufenthalts (Trainings/Einkaufs) kostenlos in der Neuen Mühle parken.

Im ersten Halbjahr 2024 habe das zuvor zu einem Drittel ausgelastete Parkhaus die Menge seiner Kurzzeitparker (die ersten 40 Minuten für 1 Euro) um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert,

so Stadtsprecher Kohues.

Im zuvor schon erheblich besser nachgefragten Parkhaus Massener Straße stieg die Kurzzeitparkerzahl um 10%, in der Tiefgarage Flügelstraße um 7 %.

Das Parkhaus Neue Mühle war bisher mit einer durchschnittlichen Auslastung von knapp einem Drittel der 316 Parkplätze das Sorgenkind der städtischen Wirtschaftsbetriebe.

Das Innenstadtparkkonzept, zum 1. 1. 2024 in Kraft getreten, beschloss der Rat um vergangenen Jahr mit breiter Mehrheit. Nein sagte allein die FDP.

Kernpunkte des Konzeptes sind

Eine deutliche Verteuerung der Außen-Stellflächen auf 2,50 Euro je Stunde bei höchstens 3 Stunden,

Einheitlich 1,50 pro Stunde in den Parkhäusern und Tiefgaragen mit einem Kuzzeittarif von 1 Euro pro 40 Minuten,

eine Reduzierung der Außenstellflächen,

eine Vervierfachung der Kosten für einen Bewohnerparkausweis auf jetzt 120 Euro im Jahr

sowie eine Beseitigung des bislang kostenlosen dreistündigen Parkens von E-Autos.

Das erklärte Ziel beim Beschluss des Konzeptes war eine möglichst autoarme Innenstadt durch die Lenkung des Verkehrs in die Parkhäuser und Tiefgaragen.

„Im 1. Halbjahr 2024 haben rund 277.000 Kurzzeitparker die Parkeinrichtungen der WBU genutzt. Das bedeutet einen Anstieg von rund 18 % im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023″, fasst Stadtsprecher Kohues zusammen.

6 KOMMENTARE

  1. Gerade habe ich ein Werbeheftchen mit einer kostenlos verteilten Auflage von 15.000 Stück vor mir liegen indem Unna wegen seiner tollen Betongaragenparkplätze gelobpreist wird.

    Das hat als „Story des Monats“ ein Loblied des City Werbering Vorsitzenden und „Hosenspezialisten“ Thomas Weber zusammen mit der kleinen Radgemeinschaft ADFC auf die grünschwarze Stadtpolitik.
    Mehr Schönrederei der Politik gemeinsam mit dem ADFC, dessen Sprecher zufälligerweise der Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN in Unna ist, kann man kaum noch in einem „journalistischen Artikel“ erreichen. (Er ist nicht als Werbung gekennzeichnet)

    Untermalt wird er als Bestätigung von einem Bild des Sandhaufens vor dem Rathaus (noch ohne Absperrgitter), ein Bild von 2 Bänken an der neu eingerichteten Morgentorfläche (ohne daß man den dreispurigen Ringverkehr daneben sieht) und ein Bild von einem Marktstandplatz.
    Sicher sehr verlockend für Kundenpotential aus anderen Städten :-).

    Kritiker der Stadtpolitik werden dort als „lauffaule polternde Autofetischsten in den sozialen Medien“ bezeichnet. Das ist schon etwas krass.

    Die Städte und Händler in der Umgebung von Unna seien neidisch auf die Stadt 🙂

    Werbung für die Stadt Unna ist ja legitim, aber der Artikel ist so extrem künstlich aufgesetzt mit überzogenen Lobpreisungen und Kritikerschmähungen, das es dem normalen Leser sogar möglicherweise eher negativ auffällt.
    Für mich ein weiteres Paradebeispiel, wie extrem sich der linksgrüne Zeitgeist einfach eine Parallelwelt auf 2 Seiten Hochglanzpapier erstellt und dabei nicht mehr merkt wie er über das Ziel hinaus schießt. Das finde ich das eigendlich interessante daran und weise dehalb darauf hin.

    In der Ankündigung auf der ersten Seite für die Leser zur „Story des Monats“ wird auf die aktuelle Parkplatzdebatte hingewiesen und das man „mit verschiedenen Akteuren gesprochen und Meinungen eingeholt hat“. Kritische Stimmen gibt es also eigendlich gar nicht :-).

    Zusätzlich wirkt dort der Citywerbering auf mich zu sehr wie die Presseunterabteilung der Stadtspitze und nicht wie der Vetreter der Einzelhändler.

    Am Freitag bei schönem Wetter und Wochenmarkt waren übrigens die kleine „Reallaborfläche“ und das kleine „Morgentorareal“ leer und verwaist. Der Fahrradreparaturständer geplündert und das Gelände verschmutzt. Der Sandhaufen für Kinder vor dem Rathaus ohne Grün drumherum der prallen Sonne ausgesetzt. Das eine angepriesene Klavier in der innenstadt war überdeckt und auf dem anderen haute ein kleiner Junge wie verrückt auf die Tastatur herum, so das man sich Sorgen um das Instrument machen konnte. Die Wohnsiedlungen um die eigendlich kleine Fußgängerzone In Unna waren voll mit nach parkplatzsuchenden Autofahrern, die offensichtlich doch kein Interesse an Tiefgaragenparkplätze hatten.

    Meiner Ansicht nach hätte man das ehemalige Bremmegelände weiter für offene Parkplätze mit zusätzlicher Begrünung ausbauen sollen. Das wäre auch nachhaltiger und ökologischer gewesen und hätte die Stadt lebenswerter gemacht als der überdimensionierte Betonklotz. Es bestand sogar schon eine eigene Auffahrt vom Ring aus.
    Supermärkte, Drogeriediscounter, Billigdiscounter und Fitnessstudios gibt es woanders bereits überall wie Sand am Meer.
    Nun versucht man durch Zwangsmaßnahmen über Parkplätze und „Propaganda“ die Kunden dort zum schwerreichen Investor künstlich hinzulenken, die dann woanders wieder fehlen.

    • Hallo Schmunzler, den Kommentar würden wir gerne als Lesermeinung veröffentlichen. Um was für eine Publikation handelt es sich? Danke für Info!

      • Das kostenlose Blatt liegt überall an Tankstellen und Geschäften herum. Dort sind viele Werbeanzeigen kommunaler Einrichtungen platziert. Der Artikel ist nicht als Werbung gekenzeichnet.
        Ich kann ihnen ja mal einen Teilscan zumailen zur redaktionellen Überprüfung.
        Ob sie meinen nachträglichen Kommentar, den ich vor ihrer Anfrage hinzugefügt habe, dazupacken, bleibt natürlich der Redaktion überlassen.

        • Mail ist doch nicht nötig. Hier kann man es online durchblättern und sich ein eigenständiges unabhängiges Urteil über meinen Kommentar bilden. Das ist auch fairer dem Verlag gegenüber wenn man ihn mit Namensbezeichnung kommentiert.

          https://www.fkw.de/magazine

          Der fünfte Titel mit der Dame und dem Eis als Deckblatt ist die Ausgabe für Unna. (die ersten drei Seiten)

  2. Zur Erinnerung:
    Durch den Bau des Bremme Einkaufscenters hat man eine bereits seit Jahren bestehende große offene Parkplatzfläche mit eigener direkter und bequemer Zufahrt vom Ring aus vernichtet und die dort vorhandenen Erweiterungsmöglichkeiten und zusätzlichen Begrünungsmöglichkeiten verhindert!

    Früher konnte man dort parken und direkt in die Innenstadt gehen.
    Heute muß man erst durch eine steile Rampe in einen riesengroßen Betonkomplex eines privaten Investors eintauchen, der einen dann nach mehreren Etagen und Warenanpreisungen wieder am anderen Ende ausspuckt, bevor man mal eben ein Päckchen an der Hauptpost abgeben oder Briefmarken kaufen kann. Oder wenn man nur einfach mal eben in der Innenstadt ein Rezept in der Apotheke einlösen will.

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