Es war der letzte Einsatztag in Dortmund im Rahmen der UEFA EURO 2024 und auf die Polizei Dortmund wartete an diesem sechsten Heimspieltag nochmal ein Großeinsatz in einer diesmal ganz in Orange getauchten Stadt.
Foto Dortmund.de
Weit über 100.000 weitgehend friedliche Fußballanhängerinnen und -anhänger hielten sich seit den Mittagsstunden des 10. Juli bis nach Mitternacht in Dortmund auf.
Für die zahlreichen Polizeikräfte im Einsatzraum war dies in vielerlei Hinsicht eine große Herausforderung – die schlussendlich gut gemeistert wurde.
„Ich bin zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes „, sagt der Polizeiführer des Einsatzes, Leitender Polizeidirektor Achim Stankowitz:
„Die Dortmunder Polizei hat eine professionelle Visitenkarte abgegeben und einen tollen Einsatz abgeliefert. Unser Ziel, keine Polizeifestspiele zu initiieren, sondern ein Fußballfest mit größtmöglicher Sicherheit zu ermöglichen, haben wir erreicht.
Insbesondere der Fan Walk von der Kampstraße zum Stadion war ein Ereignis, das diese Stadt in der Form sicherlich noch nie gesehen hat.“
An dem Fan Walk der niederländischen Fußballfans nahmen ab 16:30 Uhr insgesamt etwa 100.000 Menschen teil. Währenddessen kam es zu starken Verkehrseinschränkungen, weil nicht nur die B54, sondern auch zahlreiche andere Straßen über einen längeren Zeitraum gesperrt werden mussten. Der Fan Walk verlief friedlich, vereinzelt wurden pyrotechnische Erzeugnisse abgebrannt.
Die Fan Zones im Westfalenpark und auf dem Friedensplatz (Gesamtkapazität: rd. 50.000) waren bereits früh komplett ausgelastet, gut 60.000 Menschen waren im Stadion, weitere zehntausende Fans verteilten sich auf den Innenstadtbereich und die dortige Gastronomie. Die Stimmung war den ganzen Tag über friedlich und ausgelassen.
An mehreren Orten in der Dortmunder Innenstadt kam es dennoch zu Auseinandersetzungen zwischen den Fußballfans. So stießen in einer Bar in der Kleppingstraße zwei Personengruppen aus England und den Niederlanden zusammen. Dabei warfen die Personen auch mit Gegenständen, unter anderem mit Flaschen und Stühlen. Auch in zwei weiteren Lokalitäten an der Örtlichkeit Schuhhof und in der Betenstraße musste die Polizei Dortmund bei Auseinandersetzungen zwischen Niederländern und Engländern einschreiten. Entsprechende Strafanzeigen werden gefertigt. Mit derzeitigen Stand liegen 26 Ingewahrsamnahmen vor – die Ermittlungen hierzu dauern noch an.
„Man muss das auch in Relation sehen“, ordnet Polizeiführer Achim Stankowitz die Auseinandersetzungen in die Abschlussbilanz ein: „Das Gros der Menschen ist völlig friedlich geblieben und darüber freuen wir uns. Dass es an ein paar Orten zu Auseinandersetzungen kommt, ist bei so einer großen Menschenmenge und den Emotionen bei einer Fußballbegegnung kaum zu verhindern. Wichtig war, dass wir zeitnah vor Ort waren und weitere Eskalationen dank unseres schnellen Eingreifens sofort unterbinden konnten.“
Nach dem Schlusspfiff setzte sich der Abreiseverkehr beider Fanlager zügig in Gang. Dies sorgte nochmals für starke Verkehrseinschränkungen, sowohl auf der A40 in Richtung Essen als auch auf zahlreichen weiteren Straßen in Dortmund. Unter anderem musste der Königswall zwischenzeitlich aufgrund der Menschenmassen gesperrt werden.