„Schöner und sicherer“: Friedrich-Ebert-Straße am Königsborner Tor ist fertig farbig umgestaltet und fast autofrei

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Das Durcheinander roter und sandfarbener Steine am neu umgestalteten Königsborner Tor soll laut Stadt signalisieren, dass Radler und Fußgänger hier gleichberechtigt sind. (Foto RB)

„Schöner und sicherer“ solle es am Nordausgang des Königsborner Tores werden, kündigte die Stadt Unna Mitte November vorigen Jahres an. Konkret gemeint war damit: Die Friedrich-Ebert-Straße solle zwischen Leibnizstraße und Königsborner Tor praktisch autofrei werden.

Das ist jetzt geschehen. Die Umbaumaßnahmen sind abgeschlossen. Die Baukosten betragen knapp 260.000 Euro und werden mit Hilfe von Fördermitteln aus dem ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) finanziert.

Die eigenwillige Mixtur von naturfarbenen und roten Pflastersteinen hat in den sozialen Netzwerken, so auch auf der Facebookseite des Rundblicks, bereits für lebhafte Diskussionen gesorgt.

Diese neue Pflasterung soll, so erklärte es die Stadt zum Start des Umbaus, darauf hinweisen, „dass Fußgänger und Radfahrer hier gleichberechtigt sind“.

Die Parkplätze auf dem kurzen Straßenabschnitt sind bis auf einen Behindertenparkplatz verschwunden. Weniger bzw. am liebsten gar keine Autos mehr lässt die Stadt korrespondieren mit mehr Grün.

So wurde an der Ecke Leibnizstraße/Friedrich-Ebert-Straße eine Kastanie neu gepflanzt. Die schon vorhandenen Bäume haben eine neue Einfassung aus Natursteinblöcken erhalten. Diese haben sich bereits als beliebte Sitzgelegenheiten unter anderem zum Biertrinken etabliert.

In diesem Bereich des Nordausgangs am Königsborner Tors ist oben die Pizzeria Taormina ansässig, an der Ecke Friedrich-Ebert-/Leibnizstraße ein Sanitäranbieter, weiter unten befinden sich neben Wohnhäusern z. B. die Konditorei Grote, ein Nagelstudio und ein Sanitäranbieter.

„Ziele sind die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer sowie eine optische Aufwertung“,

so die Stadt.

Zum Hintergrund:

Bereits im Jahr 2016 wurde die Hammer Straße am Königsborner Tor bekanntlich durch Poller unterbrochen. Das sollte „eine komfortable und ungefährdete Abwicklung des Fuß- und Radverkehrs zwischen dem Tunnelausgang und der Friedrich-Ebert-Straße gewährleisten“, erinnert die Verwaltung.

„Seitdem waren jedoch weiterhin Konflikte vor allem durch Wendemanöver von Autos vor dem Absperrpoller mit Fußgängern und Radfahrern zu beobachten.“

Damit soll nun Schluss sein.

7 KOMMENTARE

  1. Dann können die noch verbliebenen Geschäfte auch noch schließen.
    Der schwarz- grüne Irrsinn geht weiter, in einigen Jahren ist die Innenstadt und die Peripherie dann tot.
    Um Unna tut es mir leid.

    • Lassen Sie bei der nächsten Bundestagswahl mal die schwarzgrünen die Oberhand gewinnen.

      Was dann kommt, wird ganz andere Dimensionen erreichen.

      Gewählt – bestellt – geliefert.

  2. Und weitere Parkplätze fallen weg. Wir praktisch, dass in unmittelbarer Nähe ein riesiges, nicht-ausgelastetes Parkhaus ist. (ob ich hier Ironie anwende, darf der Leser selbst entscheiden)

  3. Ein weiterer Baustein von vielen zur schrittweisen Einschränkung der Mobilität der Stadtbewohner für die geplanten Smartcity Städte, in denen nach Ansicht der Regierung ein autoloses Erreichbarkeitsumfeld von 15 Minuten für die Bürger zum Leben reicht.

    Solange viele in Unna nur immer auf die jeweiligen Einzelmaßnahmen schauen anstatt das Gesamtkonzept zur Einschränkung der Mobilität zu reflektieren, werden diese Überwachungsghettos eingerichtet werden können.

    Die Städter werden in Zukunft noch verstärkter zu den Verlierern und abgehängten der Gesellschaft gehören.

  4. Was sind das immer für bescheuerte Ideen ? Ja sicher. Haltet so viele Leute wie möglich fern von der Innenstadt. Und dann meckern wenn die Ladenlokale leer sind. Na ja. Fährt man halt in Nachbarstädte. Da geht es auch anders… Und hier ? 260000€ für diesen Quatsch, 1,13 Mio Morgentor, 900000€ Bornekampteich….Weiter so. Versenkt noch mehr Geld. Besonders für Bauvorhaben, die niemand haben will…Mühle Bremme. Auch so ein Reinfall. Hatte ich vergessen. Und wenn demnächst die Gasleitungen zurück gebaut werden ? Warum nicht sofort der Innenstadtring ? Meine Güte. Wo soll das noch hingehen.

  5. Es sind nur 4 Parkplätze weggefallen. Meine Güte. Dass deswegen die Städter zu Verlierern der Gesellschaft werden, und wo auf einmal schwarz grün herkommt, und was das Projekt Smart Cities der Bundesregierung damit zu tun hat, erschließt sich nicht jedem direkt.

    • Dieses kleine Reallabor wird von der Stadt Unna als wegweisend für der Städteentwicklung dargestellt und hat mit der kleinen Morgentorfläche über 1 Million Euro Steuergelder verschluckt. Obwohl die Gärten meiner Nachbarn größer sind als beide Flächen zusammen.

      Aktuell haben sich die Kommunen des Kreises Unna offiziell zur gemeinsamen SMARTcityregion zusammengeschlossen. Der ofizielle SMARTcitybeauftragte ist bereits eingestellt. Das Smartcitykonzept besteht aus zahlreichen Einzelschritten zur Einschränkung der Mobilität der Stadtbewohner. Sie werden 15 Minuten SMARTcitystädte genannt weil es angeblich für die Bewohner zum Leben reichen soll, wenn sie alles zum Leben im Alltag innerhalb 15 Minuten aus vorgeschobenen Weltklimagründen ohne Auto erreichen können.

      Die Abkürzung der SMARTcityüberwachungsghettos:

      S-urveillence (Überwachung)
      M-onitoring (Kontrolle)
      A-Analysis (Analyse)
      R-eporting (Berichterstattung)
      T-echnology (Technologien)

      Wer das zu spät schnallt, wir in der Stadt in der Zukunft zu den abgehängten der Gesellschaft gehören.

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