Katze mit Kabelbindern in Scharnhorst wie Müll entsorgt – Paar beichtet unter Tränen den Hintergrund: Scham

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Extrem übergewichtig wurde die Katze gefunden. (Foto Archei 90)

Wie Müll entsorgt:

In Scharnhorst wurde eine Katze in einer mit Kabelbindern verschlossenen Transportbox direkt neben Müllcontainern gefunden (Straße: Brüggenfeld 3). Das berichtete vor einigen Wochen die Dortmunder Tierschutzorganisation Arche 90.

Das weibliche Tier ist extrem übergewichtig (9 Kilo) und herzkrank. Mehr Informationen lagen zunächst nicht vor.

Einige Tage später vermeldeten die Tierschützer „eine sehr überraschende Wendung“:

„Die Besitzer, ein Pärchen in den 30ern, hat sich bei uns gemeldet und unter Tränen gebeichtet, dass sie mit der Melderin unter einer Decke steckten. In der Hoffnung, dass die Arche90 sich um das Tier kümmert, hätten sie so getan, als hätten sie ihre Katze ausgesetzt.“

Das Tier stand nur kurze Zeit neben den Müllcontainern, es war geplant, dass wir die Box nach dem Anruf der Melderin so schnell wie möglich entdecken. Bis zu unserem Eintreffen stand die Katze sicher im Auto der Melderin.

In dieser Transportbox wurde die Katze „ausgesetzt“. (Foto Arche 90)

Doch warum der ganze Aufwand? Und warum uns nicht einfach kontaktieren und um Hilfe bitten?

Der Grund für die krumme Aktion: Scham.

Die Katze, die bereits seit 7 Jahren bei dem Pärchen lebt, hält mit ihrem aggressiven Verhalten die ganze Familie in Schach. Kriegt sie ihren Willen nicht, geht sie auf jeden los, der sich ihr in den Weg stellt.

Das Pärchen berichtet von schlimmen Beiß- und Kratzwunden und regelrechten Attacken. Letzlich hätten sie kapituliert und ihr gegeben, was immer sie wollte. Daher auch das extreme Übergewicht.

Zum Schluss seien sie so überfordert gewesen, dass sie als Kurzschlussreaktion die Aktion mit dem gespielten Aussetzen geplant hätten. Die Katze stand dabei die ganze Zeit unter Beobachtung im Auto der Melderin, bevor sie das Tier für einige Minuten neben den Müllcontainer platzierte.

Im Gespräch mit unserer Vereinsvorsitzenden entschuldigte sich das Pärchen unter Tränen. Beide sagten zu, sämtliche Tierarztkosten zu zahlen, die bislang angefallen sind. Sie sind auch bereit, die Katze zurückzunehmen, wenn wir ihnen helfen, ihr Verhalten in den Griff zu kriegen.

„Um herauszufinden, warum sich das Tier so extrem aggressiv verhält, stellen wir es jetzt erstmal beim Tierarzt auf den Kopf“, erzählt die Vereinsvorsitzende Heike Beckmann. „Vielleicht gibt es hormonelle Probleme oder die Schilddrüse spielt verrückt.“ Nach den Untersuchungen kommt die Katze in eine Arche90-Pflegestelle, die sich sehr gut mit den Verhaltensmustern von Katzen auskennt. „Wir gehen der Sache jetzt erstmal auf den Grund“, so Heike Beckmann. „Danach kehrt hoffentlich wieder Frieden in der Familie ein.“

Quelle: Arche 90 Dortmund

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