In etwa einem Jahr soll das Gebäude fertig sein uns die Jobcenterbelegschaft vom Busbahnhof unweit zur Viktoriastraße ziehen:
Betrachtet man sich die Großbaustelle auf der Unnaer Viktoriabrache dieser Tage einmal aus der Nähe, kommt man zu dem Eindruck:
Das liegt gut im Zeitplan.
Für laut letzten Angaben 21,5 Millionen Euro errichtet die Viktoria Grundstücks GmbH auf dem seit 23 Jahren brach gelegenen „Viktoria-Areal“ im Unnaer Norden einen Neubau für das Jobcenter Kreis Unna.
Folgen soll dem H-förmigen Bürokomplex später ein „im Kern autofreies Stadtquartier“ –
mit 260 Wohnungen, in die Höhe gebaut statt in die Fläche.
Angedachte Neuentwicklung der „Viktoria-Brache
Die ambitionierten Pläne, die der privatwirtschaftliche Investor im Herbst vorigen Jahres bekannt gab, sorgten in Unna für lebhafte Diskussionen – zumal sich aus dem derzeitgen Jobcenter-Gebäude am Bahnhof gleichzeitig auch der Erdgeschossmieter McDonald´s verabschiedete.
Dort hat sich inzwischen eine Fahrschule neu eingemietet.
Was macht den Umzug an die Viktoriastraße notwendig? Welche Kosten entstehen dem Steuerzahler? Wieso überhaupt ein Neubau?
Über diese Fragen sprach unsere Redaktion vor knapp einem Jahr mit Katja Mintel, Pressesprecherin des Jobcenters Kreis Unna.
Notwendig wird der Umzug der Jobcenter-Mitarbeiter demnach vor allem aus Raumgründen.
„Wir platzen aus den Nähten. Und das schon seit geraumer Zeit. Zudem wollen wir uns von Liegenschaften trennen.“
Schon seit mehr als 5 Jahren, sagte die Jobcenter-Sprecherin, sei man deshalb in enger Abstimmung mit der Stadt Unna auf der Suche nach einer großzügigeren Immobilie in verkehrsgünstiger, für die Kunden gut erreichbaren Lage.
„Uns war es wichtig, keine vorübergehende Lösung zu finden, sondern eine endgültige.“
Mit der sich nun eröffneten Möglichkeit, sich auf 5700 qm in einen modernen, energieeffizienten Neubau an der Viktoriastraße einzumieten, könne man erstens die beengte Situation im Büroturm am Bahnhof beenden und zweitens die verschiedenen Außenstellen zentral unter einem Dach bündeln.
So unterhält das Jobcenter derzeit neben dem Standort am Busbahnhof noch Liegenschaften am Ostring in Unna sowie in Kamen.
„Beide Außenstellen wollen wir im Zuge des Umzugs in das neue Gebäude aufgeben“, verdeutlicht Katja Mintel.
Neben mehr Platz für das eigene Personal – allein im Büroturm am Bahnhof sind derzeit 157 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht – war dem Jobcenter laut Katja Mintel auch mit Blick auf die Kunden „viel großflächige Präsenz im Erdgeschoss wichtig“, woran es im Gebäude am Busbahnhof seit je her hapere.
Vor rund 15 Jahren war das Jobcenter, damals noch „ARGE Kreis Unna“, als Mieter der Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU) in den gläsernen Turm eingezogen.
Wenn nun bis Herbst nächsten Jahres der 5-stöckige Neubau zwischen Viktoria- und Hammer Straße fertig ist, werden die gesamte Jobcenter-Belegschaft dorthin umziehen und ebenfalls die Mitarbeiter aus den Nebenstellen, sagt Mintel.
Das Jobcenter wird am neuen Standort erneut Mieter sein, nur dass der Mietzins nicht mehr an die Stadt Unna-Tochter WBU fließt, sondern an den privatwirtschaftlichen Besitzer.
Fünf Geschosse sind seit Baustart Anfang des Jahres in H-Form gewachsen. Sie bieten dem Jobcenter als Mieter über 5.700 qm Nettogrundfläche.
Der Bau entspricht mit dem KfW-Standard 40 NH (Nachhaltigkeit) den neuesten Effizienzstandards, Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen sind eingeplant.
Außenperspektive des geplanten Jobcenterneubaus. (Foto Viktoria-GmbH) Innenperspektive des geplanten Neubaus auf dem Viktoria-Areal. (Quelle: Viktoria Grundstücks GmbH)
In den Pflanzbeeten sollen heimische Sträucher wachsen, an der Fassade sind Fledermausquartiere und insektenfreundliche Beleuchtung vorgesehen
„Pro Quadratmeter werden wir eine ähnliche Kostenstruktur haben“, erläutert Katja Mintel:
Zwar liege die Grundmiete in einem Neubau etwas höher, zugleich verringerten sich dort jedoch aufgrund modernster Energiestandards signifikant die Energiekosten.
Für die Kunden des Jobcenters, schloss die Sprecherin, ändert sich zunächst erst einmal gar nichts:
„Wenn (im Herbst 2024, d. Red.) der Umzug ansteht, werden wir alle Kundinnen und Kunden selbstverständlich frühzeitig und umfassend informieren.“
Das dann leergezogene Altgebäude am Bahnhof wird laut Mitteilung der Stadt Unna zunächst umfassend renoviert und anschließend einer neuen Nutzung zugeführt.
Wie diese aussehen könnte, ist offiziell noch offen.