Zum viel diskutierten Thema „Tempo 30 in Unna“ erreichte uns die folgende Leserzuschrift per Mail:
„Tempo 30 in der Stadt
Bei der Frage: Tempo 30 oder 50 im Stadtbereich? geht es doch darum, wie viel schneller kommt man ans Ziel bzw. wie viel Lebenszeitverlust muss man hinnehmen.
Einer Untersuchung des Umweltbundesamtes (UBA, Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen) zufolge gibt es bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50 einen Zeitverlust von 0 – 4 Sekunden auf 100 m je nach Verkehrsaufkommen und Anzahl der Ampeln.
Nimmt man beispielsweise die Strecke vom Kreishauskreisel in Unna bis zur Stadtgrenze nach Kamen (Fr.-Ebert/Kamener Straße, 3 km) so ergibt sich ein mittlerer Reisezeitverlust von einer Minute.
Ist dies zumutbar für jeden einzelnen Autofahrer?
Für die Anwohner und Benutzer der Straße gibt es aber täglich Gewinne bei Verkehrssicherheit, Lärm- und Schadstoffminimierung und Aufenthaltsqualität.
Wie viel mehr Lebensqualität würden wir erreichen und auf wie viele Tempo 30-Schilder könnten wir verzichten, wenn die ganze Stadt zur Tempo 30-Zone erklärt würde?
Übrigens: Wenn Zeitverlust das wichtigste Argument für Tempo 50 ist, dann sollte man es öfter mit dem Fahrrad versuchen, das auf 3 km meist schneller ist als das Auto.“
- Helmut Papenberg, Unna
Das vor allem Lehrer in der Regel nicht ansatzweise ein Grundlagenverständnis für den Wirtschaftskreislauf haben, der das Geld für sie oder ihre Rente erwirtschaftet, ist bekannt. Das sie allerdings mit Milchmädchenrechnungen argumentieren weniger.
Wenn man pro 100m bis zu 4 Sekunden verliert, sind das auf 1000m 40 Sekunden. Bei 3000m wären das 120 Sekunden. Bei Hin- und Rückweg (wurde weggelassen) kommt man so auf bis zu 240 Sekunden. 240 Sekunden sind 4 Minuten und nicht 1 Minute. Selbst ein mittlerer Wert wäre doppelt so lang wie angegeben.
Wenn man das bei einem Arbeitsweg 200 Tage im Jahr hat, kommt man auf 800 Minuten Zeitverlust im Jahr. Wenn man wie viele jeden Tag Unna ganz durchfahren muß, kommen noch ganz andere Zeiten zustande.
Von Innenstadt Unna zur Innenstadt Kamen hin und zurück sind es ca. 20km. Wenn wir in Unna und in Kamen generelle Tempo 30 Zonen haben, verliert man weitaus mehr Zeit bei der aufgeführten Strecke.
Wenn man sich dort hinstellt und jedes der tausende vorbeifahrende Auto zählt, welches wegen der Tempo 30 Zone Zeit und Geld verliert, kommt man auf einen immensen wirtschaftlichen Schaden. Jede Minute mehr muß bei Lieferanten, Paketdienstfahrer, Spediteure, Außendiensmitarbeiter oder Handwerker zusätzlich bezahlt werden.
Wäre Herr Papenberg ein Schüler, würde es heißen:
Am Thema vorbei, nachsitzen und Korrektur lesen!
Auch wenn man selber nicht jeden Tag bis zu 30 km zur Arbeit hin- und zurückfahren muß, um seine Familie zu ernähren, sollte man doch die Fähigkeit haben, sich in die Situation anderer Menschen hinein versetzen zu können.
Bald kommt die Jahreszeit, wo der große Teil der motorisierten Schönwetterradfahrer, der zu einem großen Teil aus rasenden Rentnern besteht, für Monate von den Straßen verschwunden ist und man als Fußgänger und Autofahrer wieder ein entspannters Leben mit mehr Lebensqualität hat.
Ps: Ich unterstütze generelle Tempo 10 Zonen in Kamen, denn ich muß dort ja nicht mit dem Auto herfahren oder dort arbeiten :-).
Ein Zeitverlust ist ja nur ein Teil der Geschichte, Studien haben mittlerweile erwiesen, dass bei Tempo 50 weniger Treibstoff verbraucht, wie auch weniger Schadstoffe entstehen.
Und auf Unnaer Autofahrer bezogen, wird es wohl etliche geben, die dann im ersten oder zweiten Gang fahren, was wiederum mit erheblich mehr Lärm einhergeht.
Zu bestimmten Zeiten sind hier in Unna ja sowieso schon einige auf der Straße die nur 30 fahren.
Außerdem finde ich es als Bevormundung, wenn ich außerhalb von Straßen, die an Schulen und Kindergärten vorbeiführen, Tempo 30 fahren muss.
Was bitte will man uns noch alles zumuten um auf Radfahrer und E-Scooter Rücksicht zu nehmen.
Es wäre zur Unfallvermeidung sicherlich effektiver diesen Leuten mal die Verkehrsregeln nahezubringen.
Man kann dieses Fehlverhalten, welches diese Verkehrsteilnehmer an den Tag legen, täglich zB in der Bahnhofstrasse und an den Kreuzungen und Fußgängerüberwegen hier in Unna beobachten.
die leute die so argumentieren haben einen an der klatsche sorry .also wenn ich in der nähe vom dortmunder flughafen hingezogen bin vor 20 jahren kann ich den einfach aus lärmgründen abschaffen oder denen sagen starten aber nur mit maximal 80 km/h oder ausweichen auf einen fluxkompensator ,weil mein gehör nun deutlich besser ist als vor 20 jahren ? wie haben die armen menschen nur vorher gelebt ??^^
wenn über unna flächendeckend 30 ist ,wann fangen die denn an die flugzeuge zu kontrollieren ? nein ich bin nicht doof ,ich versuche lediglich auf eure weise zu kommunizieren .
Herr Papenburg ist/war übrigens für die Grünen in Unna aktiv und ist im ADFC tätig. Sollte man vielleicht erwähnen und so einen Schrieb nicht einfach als Leserbrief eines „normalen Bürgers“ präsentieren.
Das gehört zur Einordnung dieser sehr lauten Meinung einfach dazu. Journalistische Sorgfalt und so.
Herr Papenberg, der im Gegensatz zu Ihnen mit seinem Namen auftritt, schreibt hier einen privaten Leserbrief. Er WAR Sprecher des ADFC Unna, ist es nicht mehr, was wir gefühlt 100 Mal erwähnt haben, und er bekleidet bei den Grünen kein politisches Amt. Deshalb brauchen Sie uns nicht in journalistischer Sorgfaltspflicht zu belehren, insbesondere nicht, da Sie Ihre unzutreffende Kritik hinter einem Anonymprofil verbergen. Wenn Ihnen Herr Papenbergs „sehr laute Meinung“ nicht passt, äußern Sie die Ihrige doch einfach selbst. Aber dann bitte unter Ihrem Namen. Aber dazu fehlt es Ihnen ja offenbar an Courage.