In Lebensgefahr begaben sich am Freitagabend (02. Juni) zwei Jungen an einer Güterzugstrecke in Bergkamen. Sie kletterten einen Signalmast hoch.
Gegen 20:30 Uhr alarmierte der Triebfahrzeugführer eines Güterzuges die Bundespolizei. Er habe bei Bergkamen an einem Signalmast zwei Jugendliche erkennen können.
Diese sollen sich in einem Wartungskorb aufhalten.
Sofort veranlassten die Bundespolizisten die Sperrung der besagten Bahnstrecke und fuhren zum Einsatzort.
Auch Kräfte der Polizei Unna wurden alarmiert. Diese konnten wenig später als erster die zwei jungen Bergkamener antreffen.
Die Jungen hielten sich noch in den Wartungskörben des Vorsignals auf und schwebten dabei in Lebensgefahr, da sie sich weniger als 2 Meter von der stromführenden Oberleitung aufhielten. Ein Bundespolizeisprecher macht den Ernst der Lage klar:
„Womöglich hätte das Heben eines Armes ausgereicht, um einen Stromschlag/Überschlag zu ermöglichen.“
Nach Aufforderung durch die Polizisten kletterten die Jugendlichen herunter. Bundespolizisten informierten die Erziehungsberechtigen, die ihre Kinder wenig später noch am Einsatzort abholten.
Hierbei wurde ihnen erklärt, wie leichtsinnig und lebensgefährlich das Handeln der Jungen war.
Durch den Vorfall kam es zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Mehrere Züge mussten umgeleitet werden und verspäteten sich.
Die Beamten leiteten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Vornahme einer Betriebsstörenden Handlung ein.
Die Bundespolizei warnt vor den Gefahren des Bahnstroms. Dieser verfügt über 15.000 Volt und 1.000 Ampere. Eine Berührung der Oberleitung ist nicht nötig, da durch sogenannte Lichtbögen der Strom, der gut 65-mal stärker ist als aus einer herkömmlichen Steckdose, auf den menschlichen Körper „überspringen könnte“. Vor allem Kinder, Jugendliche und Heranwachsende werden vor dem Klettern auf Waggons und Strommasten oder vor dem Zug- oder S-Bahn-Surfen gewarnt. Auch das Fertigen von Selfies oder Fotos im Gleisbereich sowie Leichtsinn und Mutproben im Bereich von Bahnanlagen endet oft tödlich oder mit schwersten Verletzungen.
Präventionshinweise gibt es u.a. im Internet unter: https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/Sicher-auf-Bahnanlagen_node.html
Quelle Bundespolizei