„Radfahren wird immer beliebter und gilt als ein wichtiger Baustein für eine gelingende Verkehrswende“, verkündet die Stadtverwaltung Unna und verweist auf eine steigende „Zahl der Radfahrenden“, ohne dafür konkrete Quellen zu nennen.
„Wenn die Zahl der Radfahrenden steigt, muss freilich auch die Infrastruktur angepasst werden – es braucht zum Beispiel ausreichende und sichere Parkmöglichkeiten“, führt die Stadtverwaltung weiter aus.
Um sich mit diesem Thema zu beschäftigen, sind gestern „Experten aus Forschung, Planung und Verwaltung“ aus dem ganzen Bundesgebiet zu einem zweitägigen Seminar in die Kreisstadt angereist.
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) veranstaltete in Unna die Fortbildungsveranstaltung „Fahrradparken: Etablierte Konzepte und innovative Entwicklungen“. Neben Vorträgen im Ratssaal unternahmen die Teilnehmer naheliegenderweise eine Fahrradexkursion durch Unna, um selbst zu sehen, wie die Kreisstadt mit dem Thema umgeht.
Dabei ging es laut Pressemitteilung „um bestehende Infrastruktur wie die Radstationen am Bahnhof und an der Lindenbrauerei, aber auch um geplante oder in der Umsetzung befindliche Projekte wie den Radring durch die Innenstadt sowie die neuen Fahrrad-Stellplätze am Königsborner Tor, am Bahnhof Königsborn und die Mobilstation am Bahnhof Lünern.“ Für Letztere war der Baustart Anfang Februar angekündigt, bisher tut sich nicht wirklich viel, kommt Kritik aus Lünern.
Das Difu ist das größte wissenschaftliche Institut in Deutschland, das sich mit kommunalen Themenfeldern beschäftigt. Das Seminar in Unna wurde initiiert vom früheren Unnaer jetzt Bergkamener Technischen Beigeordneten Jens Toschläger.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten aus vielen Städten NRWs und auch darüber hinaus an. „Die weiteste Anreise nahm Thomas Stein vom Difu-Forschungsbereich Mobilität auf sich, der mit dem Zug aus Berlin nach Unna kam“, unterstreicht die Stadt.
Pressemitteilung Stadt Unna
Ist ja gut dass auf der Radtour alles gut gegangen ist, keiner der Teilnehmer vor eine sich öffnende Autotür auf der Morgenstrasse gefahren ist, auf der Hansastraße, Kleistraße oder sonst wo trotz Schutzstreifens nicht von einem LKW touchiert wurde, auf der Friedrich Ebert bzw. Kamener Straße trotz Radweg nicht an einer Ein- Ausfahrt der Supermärkte auf einer Motorhaube landete, auf der Mülhausener Straße trotz Warnschild “Radwegschäden“ oder der Schillerstraße über den Lenker gegangen ist, der Kuhstraße oder dem Westhemmerder Weg in ein Schlagloch geraten und einen Totalschaden am Rad verursacht hat.
Aber vermutlich wurde die Route von H. Toschläger schon sorgfältig (wenn auch nicht leicht und mit Problemen verbunden) ausgesucht um die radfreundliche Infrastruktur in Unna zu demonstrieren.
Die genaue Route hat uns die Stadt nicht mitgeteilt, Gremling. Aber natürlich war es eine Eigenwerbetour, das ist ja auch unschwer an den Formulierungen erkennbar.