Das neue Parkkonzept für die Unnaer Innenstadt sieht unter anderem den Wegfall von bis zu 100 oberirdischen Stellplätzen vor. Das erhöht den Parkdruck für die Anwohner weiter.
Rund 190 Bürger Unnas besitzen derzeit einen Bewohnerparkausweis für (noch) 30 € im Jahr. Er berechtigt zum Parken auf ausgewiesenen Stellflächen, garantiert aber keinen Parkplatz.
Die Stadt will beim Bewohnerparken nun das maximal Mögliche ausschöpfen, kündigte der Beigeordnete Markus von der Heide vorige Woche im Fachausschuss FSO an – nicht nur in der Innenstadt, sondern sukzessive auch in den Außenbereichen. Sonst verlagere sich der Parksuchverkehr auswärtiger Besucher dorthin.
Möglich ist es nach geltendem Recht, bis zu 50 Prozent der vorhandenen Stellplätze in den Außenbereichen für Bewohner auszuschildern.
Diese brauchen zur Nutzung einen Bewohnerparkausweis, der aktuell 30 € im Jahr kostet, doch deutlich verteuert werden soll.
In einem ersten Entwurf des künftigen Parkkonzepts war von 120 € die Rede. Das entspräche einer Vervierfachung. Die Gesamtthematik soll jetzt beraten werden. SPD und WfU pochen zudem auf Bürgerbeteiligung.
Für einige Aufregung sorgten kürzlich Knöllchen an der Lortzingstraße, zustande gekommen, weil ein Schild „Anwohnerparken“ fehlte.
Das Anwohnerparken an der Lortzingstraße besteht bereits seit mehreren Jahren, erklärte dazu die Stadt.
„Im Zuge von Arbeiten muss das Schild, das regelt, dass Bewohner dort ab 19 Uhr mit entsprechendem Ausweis parken können, versehentlich abmontiert und nicht wieder anmontiert worden sein.“
Die Knöllchen von zwei Betroffenen wurden vom Ordnungsamt „aus Kulanz“ zurückgenommen, da für die Parkenden nicht ersichtlich war, dass sie einen entsprechenden Ausweis benötigten.
Bewohnerparken allgemein:
Die Kriterien, um Bewohnerparken anzuordnen, richten sich nach der Straßenverkehrsordnung, hier §45 (1) bis (1e), erläutert die Stadt.
„Demnach kann Bewohnerparken ausgewiesen werden, wenn ein Mangel an privaten Stellflächen, ein erheblicher allgemeiner Parkdruck und in zumutbarer Entfernung (hier legt die Straßenverkehrsordnung einen Radius von 1000 Metern fest) kein alternativer Parkraum verfügbar ist.“
Für Bewohnerparkplätze dürfen werktags von 9 bis 18 Uhr nicht mehr als 50 Prozent der vorhandenen Parkflächen und zu den übrigen Zeiten nicht mehr als 75 Prozent der vorhandenen Parkflächen ausgewiesen werden.
Eine Möglichkeit wie in anderen Städten, Parkausweise für Besucher zu erstehen, gibt es in Unna nicht, macht die Stadt klar.
Einnahmen:
2022 hat die Kreisstadt durch Knöllchen und Bußgelder 630.000 Euro eingenommen, so Stadtsprecherin Anna Gemünd.
„Im Haushaltsplanentwurf für 2023 liegt der Ansatz bei 383.000 Euro.“
Zur Frage der Kontrollen:
„Es überwachen 4 Vollzeit- und 2 Teilzeitkräfte den ruhenden Verkehr in drei Schichten, die üblicherweise bis 18 Uhr reichen. Darüber hinaus sind auch Spätschichten möglich.“